~•~Abschied nehmen~•~

23 4 13
                                    


,,Sachiko? Ich hab dich lieb. Gib Sweya noch ein paar Pilze von mir, um Chiara zu ärgern", sagte ich zu Sachiko und umarmte die dreizehnjährige Fee als Abschied. 

,,Ja, klar, kein Problem", grinste sie.

 ,,Weißt du wo deine Mutter ist?", wechselte ich das Thema, da die Zeit drängte und ich mich noch von jedem vernünftig verabschieden wollte. ,,Ich glaube sie ist im Schlafzimmer. Sie hat gesagt, dass sie noch etwas für dich raussuchen wollte" Ich lächelte. ,,Das ist echt nett von ihr", 

 ,,Ich hab auch noch was für dich. Warte hier" Sie flitzte in ihr Zimmer und war für ein paar Sekunden verschwunden. Sie kam mit einer Art Faden in der Hand wieder zurück. ,,Streck deinen Arm aus", befahl die junge Fee. Ich tat was sie verlangte. ,,Das hier" Sie knotete den Faden um mein Handgelenk.

 Nicht so fest, dass es weh tat und in dir Hautschnitt, aber auch nicht so lose, dass es runter rutschen und ich es verlieren konnte. Ich betrachtete das Band genauer. Es schimmerte golden und war fein gewebt. Es war nicht sonderlich breit sondern eher unscheinbar. So ähnlich wie ich versuchte nicht in der Schülermasse herauszustechen.

 ,,Es ist schön", bemerkte ich. ,,Es ist nicht nur schön, sondern auch selbst gemacht", brüstete sie sich. ,,Siehst du die kleinen, durchsichtigen Glasperlen? In jeder kannst du eine Erinnerung einschließen. Du musst dir die Perle dreißig Sekunden angucken und dir dann die Erinnerung ins Gedächtnis rufen. Die zwei Perlen am jeweiligen Ende sind ganz besonders. Die Erinnerung kannst du dir immer und immer wieder angucken, denn sie bleiben so lange, bis du eine andere Erinnerung an deren Stelle haben willst. Die anderen kannst du dir nur dreimal angucken. Damit Platz für neue Erinnerungen sind und so. Ich dachte, vielleicht kann es dir helfen. Mir hilft es immer beim Lernen, aber du hast ja eine etwas größere Aufgabe" Sie lächelte.

,,Danke"

Die Perlen mussten ein Vermögen gekostet haben! Fast keimte ein schlechtes Gewissen in mir auf.

 ,,Falls du dich fragst, ob das Armband teuer war, nein war es nicht. Die Bänder sind wirklich der Geheimtipp schlechthin unter Schülern, sie sind zwar nicht teuer, werden aber sehr unterschätzt – finde ich. Man kann damit nämlich nicht nur Einsen schreiben und sich durch die Schulzeit mogeln", erklärte sie, als hätte sie meine Gedanken gelesen. 

Moment, vielleicht konnte sie das ja auch. 

,,Kannst du mal versuchen, meine Gedanken zu lesen?", fragte ich. Sachiko nickte und konzentrierte sich auf meinen Kopf. ,,Nein, da kann man machen was man will. Da kommt man nicht durch. Du hast letzte Woche angefangen, stimmt's? Die Mauern sind ungeheuer stark. Du hast Talent für so etwas" Sie sah mich bewundernd an. ,,Nochmal danke. Wow" 

Lächelnd strich Sachiko eine ihrer dunkelblonden Haarsträhnen hinters Ohr. ,,Ähm... ich geh dann mal in die Küche" Um den Satz zu unterstreichen, deutete ich mit einer Hand hinter mich. Verständnisvoll nickte sie und verschwand in ihrem Zimmer. 

Ich seufzte und drehte mich um, damit ich zu Chiara gehen konnte. Schließlich musste sie mir noch etwas geben. ,,Chiara?" Die junge Mutter drehte ihren Kopf zu mir und schnipste mit den Fingern, damit die Putzgeräte ihre Arbeit alleine erledigten. Ich könnte so etwas nie, obwohl es bestimmt ganz simpel war. Ich verstand gar nicht, warum Chiara die Hausarbeiten dem Putzzeug nicht komplett überließ.

 ,,Oh", machte Chiara, die meinen Blick wohl bemerkt hatte. ,,Ich mache die Hausarbeit meistens selber, um unsere Vorfahren zu ehren. Denn sie mussten einen hohen Preis zahlen, damit wir unbeschadet Magie nutzen können. Magie hat immer ihren Preis, merk dir das" 

Was sie wohl damit meinte? Vielleicht wussten Life und Shiny davon mehr. Ich schob den Gedanken beiseite. ,,Ich wollte nach dem Rezept vom Brei fragen", sagte ich. ,,Oh, ja. Natürlich, setz dich doch. So lange schreibe ich dir das Rezept auf"

Die Unsterblichkeit des Universums | MONDREIHE | PAUSIERTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt