~•~Nandin~•~

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Ein letzter Schlag gegen sein Kinn und Life ging zu Boden. ,,Nein!", schrie ich und rannte auf den Hauptmann zu.

 Er würde mir Life nicht nehmen, so wie mir Mum weggenommen wurde.

 ,,Luna, lass es!", rief Shiny.

 Wie von der Wut gesteuert scheuerte ich dem Wachmann eine und kickte ihm in die Kniekehlen, sodass er zu Boden fiel. Er knurrte und rappelte sich vom Boden auf. Der Neptuaner trat mir gegen das Schienbein und ich holte zischend nach Luft, ich spürte zwar den Schmerz, doch gleichzeitig fühlte er sich so... dumpf an.

 Er holte erneut aus, aber ich wehrte den Schlag gekonnt ab. Langsam gewann ich wieder an Selbstvertrauen. ,,Ja, zeig's ihm, mach ihn fertig!", feuerte Shiny mich an. ,,Shiny, du hilfst mir nicht wirklich!", entgegnete ich mit zusammengebissenen Zähnen, spannte meinen Arm an und blockte so einen erneuten Schalg ab. 

Seine Hand prallte gegen den Unterarm und taumelte zurück. Ich nutzte die Chance und rammte meine Faust in seinen Bauch. Er stöhnte, hatte sich aber schnell wieder gefangen. ,,Du bist eine Halbfee", stellte der Neptuaner fest. ,,Na und?", erwiderte ich und wollte gerade zu einem erneuten Schlag ansetzen, aber der Wachmann fing mein Handgelenk und hielt es eisern fest. ,,Ich hätte da jemanden, der nach dem Besuch einer Halbfee entgegen sehnt", erklärte er. ,,Mit gutem Sarkasmus habt ihr's nicht, oder?", fragte ich skeptisch, doch innerlich war ich unsicher wie nie zuvor und ich verlor unwillkürlich langsam an Spannung. Er lächelte und bevor ich mich wehren konnte, bekam ich einen Schlag auf die Innenseite meiner Schulter und fiel in einen tiefen Schlaf.




Ich blinzelte. Das erste, was ich ausmachte war Kälte. Sie kroch mir unter die Haut und nahm alles in ihren Besitz. Das zweite, was ich ausmachte, war Dunkelheit. Nichts als Dunkelheit. 

Ich wünschte mir nichts sehnlicher, als einfach die Augen wieder zu schließen und Zuhause bei Dad wieder aufzuwachen. Schmerzhaft erinnerte ich mich wieder an den Spiegel im Hotelzimmer, der mir gezeigt hatte, dass Dad angeblich der Feind wäre. Tief im Inneren wusste ich, dass es nicht der Wahrheit entsprach, doch ich wusste nicht, ob ich meinem Inneren oder meinen Sinnen trauen sollte.

Seufzend lehnte ich mich zurück und spürte etwas Warmes an meinem Rücken. ,,Life?", fragte ich leise in die Dunkelheit. Es dauerte ein paar Sekunden, bevor er tatsächlich antwortete: ,,Luna? Bei Mo, du bist da! Wie geht es dir? Was ist passiert?"

Ich wollte mich umdrehen, musste aber feststellen, dass die Handgelenke von mir und Life aneinander gebunden waren. ,,Verdammt", fluchte ich. ,,Wäre ja auch zu schön gewesen" Ich versuchte, die Fesseln zu lösen – vergebens. 

Eine Welle Unmut überrollte mich. War es das alles wert gewesen? Um meine Mom zu sehen?

,,Life, was ist wenn das das Ende ist? Wenn wir für immer auf diesem Planeten festsitzen? Oder...", ich schluckte. ,,...sterben?", fragte ich so leise, dass ich mich fragte ob es Life überhaupt verstanden hatte.

 Life seufzte. ,,Daran habe ich ehrlich gesagt auch schon gedacht, aber das wäre sinnlos. Schlielich will Nandin etwas von dir. Ich habe schon länger darüber nachgedacht, aber es dir noch nicht erzählt. Was, wenn... Nandin deine Mutter extra entführt hat, weil er dich hier her locken wollte?" Ich lachte ungläubig. ,,Was sollte er von mir wollen?" 

,,Das ist ja der Punkt. Ich komme einfach nicht drauf" Ich überlegte, ging jede Erinnerung durch, aber ich fand einfach nichts. Außerdem war ich viel zu sehr mit dem Gedanken beschäftigt, dass heute mein letzter Tag sein könnte. 

Die Unsterblichkeit des Universums | MONDREIHE | PAUSIERTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt