Die Unsterblichkeit des Universums | MONDREIHE | PAUSIERT

✬•Shiny

Ich seufzte und beendete die Fertigstellung meines Sandwiches.

Draußen war es stockdunkel und eine Sternschnuppe suchte ihren Weg zur Erdatmosphäre. Innerlich wünschte ich wie jedes mal, wenn ich eine Sternschnuppe sah, dass meine Mutter zurück kommen würde. Dass sie irgendwann vor der Haustür steht und sagt: ,,Es tut mir so leid, dass ich euch alleine gelassen habe, aber es ging nicht anders" Oder so etwas in der Art. Sie muss einen besseren Grund gehabt haben, als den, den mir alle nennen. Dass sie Dad und mich für einen anderen Mann verlassen hat.

Sie sollte so Freundlichkeit und Ehrgeiz in Person gewesen sein. Das erklärte dann wahrscheinlich auch, dass sie eine arrangierte Meteoritenjägerin war.

Aber jetzt war sie fort, sie ist verschwunden als ich vier Jahre alt war. Sie könnte mir egal sein, aber ich wollte sie wenigstens kennenlernen. Erst dann konnten Leute mir sagen, was sie für Eigenschaften hatte und welche nicht.

Ich kapierte bis heute nicht, warum sie Dad und mich zurückgelassen hatte. Sie hat von einem Tag auf den nächsten alles stehen und liegen lassen, um uns zu verlassen. Ich verstand Mum einfach nicht. Eigentlich sollte ich ja total sauer auf sie sein, aber das war ich nicht, denn sie war meine Mum und ich wollte sie kennenlernen.

Dann steckte ich mein Handy in meine Hosentasche und balancierte denTeller zur Couch, wo schon Dad auf mich wartete. Er würde sich die Nachrichten angucken, dann diskutierten wir ewig lang, welchen Film wir gucken würden. Bis dann endlich jemand den anderen überzeugen konnte, war es schon längst zu spät und wir guckten manchmal bis Mitternacht.

Und das nannten wir dann ein normales Wochenende.

Während Dad noch die Nachrichten guckte, beschloss ich mit meiner besten Freundin zu chatten. Das Traurige an dem Beste-Freundin-Gehabe war, dass sie so ziemlich meine einzige war und wir uns eigentlich überhaupt nicht ähnlich sahen.

Ich bring die Schlampe um!

Wen?

Rosemary. Oder auch Rose.

Im ernst, die ganze Schule weiß, dass Luke und ich frisch getrennt sind und dann wagt sie es, mit ihm ins Kino zu gehen!

Aber es ist doch nur ein Kinofilm

Gott wie süß. Luna, du hast noch so viel zu lernen...

Statt zu antworten schaltete ich mein Handy aus. ,,Leg den Film doch ein, jetzt kommen doch eh nur noch die Wetternachrichten", schlug ich vor.

Plötzlich hörte ich einen Knall, der aus dem Garten kam. Fragend sahen Das und ich uns an. ,,Ich geh!", sagte ich und stand auf. ,,Nimm aber irgendwas als Waffe mit! In Amerika hat man schließlich auch öfters mal ein Baseballschläger im Auto!", rief Dad mir hinterher.

Bestürzt mit einer Taschenlampe in der Hand rannte ich in den Garten. Prüfend ließ ich den Schein der Taschenlampe über die Schatten der Pflanzen und Dekorationen schweifen. Ich kniff erstaunte Augen zusammen. Ich erblickte ein großes Loch im Blumenbeet klaffen. Langsam näherte ich mich dem Loch. ,,Nein", wisperte ich ungläubig. ,,Das ist doch nie..."

Fasziniert starrte ich den Meteoriten an, der in der Mitte lag. Er glühte noch ein bisschen und dampfte. Vorsichtig nahm ich den Meteoriten in die Hände. ,,Wer bist du?", fragte auf einmal eine Stimme. Ich guckte mich um. Da war niemand. Komisch. ,,Hier!", rief die Stimme erneut. Wer redete da? ,,Hier unten" Ich blickte nach unten. Langsam dämmerte es mir. Aber das war... nicht möglich! Wahrscheinlich bildete ich mir etwas ein. ,,Nee, du bildest dir das nicht ein"

Oh mein Gott, jetzt konnte die Stimme auch noch Gedanken lesen! Vor Schreck ließ ich den Meteoriten fallen. ,,Autsch, hättest du mich nicht ins Moos fallen lassen können?!" Der Meteorit redete! ,,Endlich hast du's kapiert! Bei Mo...", murmelte der Meteorit oder was es auch immer war. Dann begann er zu leuchten, immer mehr. Ich hielt ungläubig den Atem an und stolperte ein paar Schritte zurück.

Ich traute meinen Augen nicht, als das Licht erlosch und statt dem Meteorit eine Fee vor mir schwebt! Ich träumte. Garantiert. Oder es war einer dieser Sendungen, wo Leute sich einen Spaß draus machen, andere Leute zu verarschen. Ich blickte um mich und erwartete schon fast, dass jemand aus dem Gebüsch sprang und schrie: ,,Reingelegt!"

,,Ja, also ich bin Shiny und hab Hunger. Aber so richtig. Hast du Tacos? Oder Pommes? Chips sind auch okay" Die kleine Fee drehte sich mit dem Kopf Richtung Boden und ihre Zöpfe baumelten fröhlich im Wind hin und her.

,,Ähm... wollen wir dann vielleicht ins Haus gehen?", fragte ich unsicher. Ich hatte kein Ahnung, wie man zu Feen gastfreundlich sein sollte, wenn man noch verarbeitete, dass es Feen überhaupt gab. Shiny zuckte nur mit den Schultern. ,,Ja, klar. Warum nicht? Wohnt König Jack eigentlich noch hier?" Sie drehte sich wieder richtig herum und folgte mir.

,,Ähm, wen?"

,,na, König Jack. Also der erste menschliche König. Ich glaube, auf der Erde heißt er Chris... ähm Christian? Nein, Christopher! Genau! Christopher Moonlight", sagte sie. ,,Ich durfte ihn immer Chris nennen", fügte sie stolz hinzu. Dad war König?! Die Verarsche-Show wurde ja immer besser!,,Bleib du erstmal hier, okay? Ich muss Das erstmal klar machen, dass es Feen gibt. Ich hol dich dann später,aber solange bleibst du hier. Ist. das. klar?", fragte ich mit scharfem Unterton. Sie nickte. ,,Aber eigentlich sollte er mich kennen" Genervt sah ich sie an. Das war dann wohl geklärt. Aber was sollte ich Dad sagen? Er war generell schon ziemlich abgeneigt gegenüber Fantasy. Wenn ich ihm erzählen würde, dass in unserem Garten ein Meteorit gelandet war und der sich in eine Fee verwandelt hatte, würde er mir einen Vogel zeigen oder mich noch wochenlang später damit aufziehen.

Hätte ich bei ihm zwar auch gemacht, aber hier gab es den Unterschied, dass ich es ernst meinte und das vor der Tür eine echte Fee wartete, die mehr in einer Minute erzählte, als ich wohl in meinem gesamten Leben.

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Neustart. Es war wirklich schwer, die 0,6K-Story zu löschen :/ Hoffe aber, dass wir die mit diesem Wattpad-Buch knacken können

904 Wörter nur für euch Hab euch lieb, bye