2. Schnee

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Juna Pov:

Es waren die Ältesten. Robin stellte sich schützend vor mich. „Geh Juna, wir kümmern uns um sie." rief Rosa und nickte mir zu. Ich befolgte ihre Anweisung kletterte durch das kleine Fenster und rannte in den angrenzenden Wald. Ich lief so schnell ich konnte, meine Lunge brannte und meine Beine fühlten sich an wie Pudding. Ich wäre fast über eine Wurzel gestolpert, konnte mich jedoch noch rechtzeitig an einem Baum fest halten. Ich atmete kurz durch und sah mich in meiner Umgebung um. Nichts, ich lauschte es war toten still. „Keine Panik." flüsterte ich leise wie ein Mantra und konzentrierte mich auf meine Kraft. Ich checkte die Umgebung und nahm etwas nicht weit von mir entfernt war. Ich atmete noch einmal tief durch und rannte dann schnell weiter. Ich landete auf einer großen Lichtung und rutschte im Knöchel hohem Schnee aus. Ich fiel auf meinen Arsch und sah hoch in den Himmel er wurde von einem leuchtenden Vollmond geziert. Vom Mond, ging eine enorme Kraft aus die mich magisch anzog und mich beflügelte. Ich witterte einen Mann ein paar Meter hinter mir. „Solltest du nicht das Bedürfnis haben einen qualvollen Tod zu sterben rate ich dir mir nicht näher zu kommen." sagte ich mit kühler und ruhiger Stimme.

Ich konnte seinen Angst riechen und drehte mich leicht schmunzelnd um. Der Kerl sah mich mit ernstem Gesicht an. Sein blondes Haar wehte ihm ins Gesicht. Er ist der einzige der vier der noch nicht mit mir gesprochen hatte. „Ich bitte euch, kommt mit uns." bat er mich noch einmal hoffnungsvoll. „Ich will keine Königin sein und ich bin ein ziemlicher Sturkopf." versuchte ich ihm zu erklären. Seine Miene veränderte sich. „Ihr müsst euch entscheiden auf welcher Seite ihr steht!" brüllte er und der Schnee an seinen Füßen begann zu schmelzen. Ich lachte. Schnell wirbelte ich den Schnee auf und schlug in mit glühender Faust durch fünf Tannen. Mein Bauch verkrampfte sich, ich ging mit zusammengebissen Zähnen in die Knie. Der Kerl kam blutend und humpelnd wieder und wollte mich angreifen. Ohne mit der Wimper zu zucken riss ich ihm mit meiner Glühenden Hand von hier aus den linken Arm ab. Er schrie vor Schmerz und fiel mit dem Gesicht vor raus in den Schnee. Er bewegte sich nicht mehr und der Schnee um ihn herum färbte sich in ein samtiges Rot. Mir wurde schwindelig, ich lies mich nach hinten in den Schnee fallen und sah hoch in den Himmel. Winzige Schneeflocken tanzten im Wind und landeten in meinem Gesicht, deckten mich zu. Ich sah meinen Atem in kleinen Nebelschwaden gen Himmel wabern. Meine Finger wurden langsam Taub und das Gefühl in meinen Füßen hatte ich schon seit einer Weile verloren. Es kam mir vor als hätte ich eine wunderschöne Ewigkeit dort gelegen, in der stille und dem kühlen Schmerz. Ich lauschte dem Melodischen Lied der Raben und schloss nur für einen kurzen Moment meine Augen, nur einen und schlief ein.

„Juna." flüsterte er leise und streichelte mir über den Rücken. Ich lehnte mich an ihn und spürte seine harten Muskeln in meinem Kreuz. „Du musst aufwachen." flüsterte er und gab mir einen zarten Kuss auf meine rechte Schulter. Ich drehte mich zu ihm und sah in Nicks besorgtes Gesicht. „Ich will nicht gehen." sagte ich und sah ihm stur in seine blau-grauen Augen. Seine Miene wurde ernst. „Du musst aufwachen Juna, für mich, für unser Kind." sagte er und küsste mich leidenschaftlich. „Ich liebe dich." hauche ich und alles verblast in der Dunkelheit.

Ich starrte hoch an die Decke und hörte gedämpft Robins aufgeregte Stimme. „Rob?" fragte ich krächzend. Langsam drehte ich meinen Kopf zur Seite und sah Rosa, sie hatte eine verbundene Hand und hielt sich einen Eisbeutel an die Stirn. „Rob." sagte ich etwas lauter und hoffte das sie mich hörten. Ich zuckte erschrocken als sein Gesicht plötzlich über meines gebeugt war und er mit einer kleinen Lampe in meine Augen leuchtet. Ich schloss sie und fuchtelte mit meiner Hand vor meinem Gesicht herum. „Nicht." jammerte ich und öffnete zaghaft meine Augen. „Wie fühlst du dich?" fragte er und half mir mich aufzusetzen. „Ich bin müde." antwortete ich ihm und strich mir über den Bauch. Ich spürte einen starken tritt und zog scharf die Luft ein. „Nicht so stark mein Liebling." sagte ich sanft und lies meine Hand etwas unterhalb meines Bauchnabels liegen. „Ihr zwei hattet Glück das wir euch so schnell gefunden haben sonst wärt ihr erfroren." erzählte Robin und legte mir eine Felldecke über die Schultern. „Danke dir." nuschelte ich. Ich sah zu Rosa „Was ist passiert?" fragte ich sie besorgt und kletterte von dem Tisch auf dem ich lag. „Nur ein verstauchtes Handgelenk und eine Beule." sagte sie abwiegelnd. Ich ging zu ihr und strich ihr die Schwarzen Haare aus dem Gesicht, legte meine Hand auf ihre Beule und lies sie glühen. Rosa zischte kurz dann nahm ich die Hand weg und die Beule war verschwunden.

„Sie hat die kraft zu heile." staunte sie und faste sich an die Stirn. „Natürlich hat sie die immerhin ist sie Isa's Gegenstück." schnaubte Rob als wäre das selbstverständlich. Ich selbst wusste nichts von dieser Kraft alles was ich tat war aus purem Instinkt und Wut. Rosa rollte genervt mit den strahlend blauen Augen und stand schwungvoll auf. Erst jetzt bemerkte ich das wir in einem Hotel waren und sah mich neugierig um. „Hey Schlauberger ich geh schnell was zu essen besorgen." rief Rosa ihrem Zwilling zu und verließ das Zimmer. „Wo ist das Bad?" fragte ich ihn. Er zeigte auf eine weiße Tür neben dem Tisch. Ich ging rein und lies mich auf die kühlen Fließen sinken. „Was machen wir nur mein Schatz?" fragte ich mein ungeborenes Kind und sah ratlos auf meinen Bauch. Ich erschrak als mein Handy klingelte. Unbekannte Nummer. „Hallo?" fragte ich zaghaft. Niemand außer Robin und Rosa hatten meine neue Nummer. „Juna." hörte ich eine männliche Stimme sagen die ich nur zu gut kannte.Mein Herz schlug schneller. Es war Nick wie hatte er meine Nummer herausfinden können? Fragte ich mich. „Nick." hauchte ich fassungslos. „Liebes wo bist du?" fragte er sofort.

Ich schluckte „Woher hast du diese Nummer?" fragte ich versucht gefasst. „Juna bitte sag mir wo du bist?" fragte er erneut. Mir stiegen die Tränen in die Augen so lange hatte ich seine Stimme nicht gehört, so rau, so sexy mit seinem britischen Akzent. Bevor ich mich bremsen konnte etwas dummes zu sagen, rief ich „Ich liebe dich." Er fehlte mich so sehr aber es gab kein zurück, noch nicht jetzt. „Ich liebe dich auch mein Engel." sagte er und ich konnte seinen Schmerz quasi spüren. Ich fühlte wie mir die Tränen die geröteten Wangen in feinen rinnen herunter liefen. Nachdem ich nicht mehr sprach fragte er „Juna?" ich konnte nicht mehr und legte einfach auf. Ich schluchzte aus tiefstem Herzen und weinte. Seit einiger Zeit war ich extrem gefühlvoll und weinte fast alle zehn Minuten. Jemand klopfte an die Badezimmertür. „Juna, alles in Ordnung?" hörte ich Robins tiefe Stimme besorgt fragen.



Infinite Love \\ Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt