Neue Unterkunft

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Die Nacht verbrachte ich wieder im Park. Mittlerweile ist es 10 Uhr und ich sitze in der Wäscherei und hoffe, dass der Trockner sich beeilt. Ich war schon realtiv früh hier, doch die erste war ich trotzdem nicht. Zwei sitze von mir entfernt sitzt eine Frau mittleren Alters, die anscheinend Strickt. Um mir die Zeit zu vertreiben spiele ich mit dem Verband an meiner Hand rum. Der Joker hat wohl vergessen, dass in seiner Manteltasche noch ein Messer war und ich habe unwissend direkt auf die Klinge gefasst. Das Messer ist unglaublich scharf, dagegen ist meins absolut nichts. Es hat unglaublich stark geblutet. Gestern Abend habe ich Taschentücher daraufgedrückt um die Blutung wenigstens etwas zu stoppen. Heute Morgen habe ich mir in einer Apotheke Verbandszeug gekauft. Nach einer gefühlten Ewigkeit gibt es endlich das erlösende Piepen des Trockners. Fertig. Ich hole meine Jacke, Hose und mein Shirt raus und gehe ins Bad um mich umzuziehen. Den Mantel behalte ich aber erstmal an, da ich momentan eh keinen Platz habe ihn irgendwo hinzustecken, meine Jacke binde ich an meiner Tasche fest. Die restlichen Sachen verstaue ich in meinen Rucksack. Ich überlege eine Weile ob ich mir wieder ein Motelzimmer für ein oder zwei Nächte miete, schließlich habe ich noch eine menge Geld von Bryan übrig, entscheide mich jedoch dagegen; solange ich in Falcones Visier stehe ist es eher unklug. Stattdessen steuere ich einen Fastfood laden an und kaufe mir zwei Burger und einen Shake. Der Rest des Tages verläuft eher unspektakulär. Um 16 Uhr treffe ich mit Joker am üblichen Platz, ich bin wieder eine halbe Stunde zu früh. Er eine halbe zu spät. 

"Hatte noch was zu tun." Das sind seine Worte als er den Laden betritt. 

"Dir auch nen Guten Tag." Er setzt sich hin. 

"Schon deine Liste erweitert?" 

"Die gibt's nicht mehr. Wieso? Ist gestern jemand gestorben?" 

"Zwei sogar. Ich weiß nicht genau wer, aber ich schätze die Typen die den Laster beladen haben. Waren ja genau mittendrin." 

"Stimmt. Nun ja, kann man nicht ändern." meine ich und lehne mich zurück. 

"Was ist mit deiner Liste?" 

"Nichts, hab sie einfach entsorgt, brauchte sie nicht." er nickt. Eine Weile ist es ruhig. 

"Mein Mantel steht dir." er zeigt auf mich. 

"Ach ja, tut mir leid." ich ziehe den Mantel aus.

"Hab total vergessen dass ich den noch an hab." ich lege ihn auf den Tisch. 

"Was hast du an deiner Hand gemacht?" 

"Hab unwissend in die Tasche gefasst." Ich greife nochmal nach den Mantel und hole das Messer raus. 

"Ach ja, hätte dich vielleicht warnen sollen. Hab das da absichtlich reingemacht, weil deins nicht das Beste ist." 

"Du schenkst mir ein Messer?" 

"Richtig." 

"Danke." Ich lächle und stecke das Messer in meine Jacke, die ich auch gleich anziehe. 

"Also, warum sollte ich her kommen?"  

"Du kannst nicht weiter auf der Straße leben. Du bist jetzt viel zu tief in kriminellen Machenschaften drin. Einige wissen jetzt wer du bist und wie du aussiehst. Die Mafia wird sich bald rechen wollen." 

"Mag ja sein. Doch wo soll ich sonst schlafen?" 

"Im Haus in dem ich wohne ist noch eine Wohnung frei. Keine Miete versteht sich, auch keine Adresse. Im Haus wohnen nur Leute die für mich arbeiten. Klar sind einige davon totale Arschlöcher und wirst aufpassen müssen. Doch keiner wird dich dort finden." 

"Wohnt da dieser Typ von gestern auch?" 

"Nicht mehr, rate mal warum die Wohnung frei ist." 

"Du hast ihn raus geworfen?" 

"So ähnlich."

SmileWo Geschichten leben. Entdecke jetzt