"Aber, er ist Tod. Er kann Falconen nicht sagen wer ich bin."
"Er war mit Flacone unterwegs. Er scheint ein hohes Tier zu sein. Das heute im Supermarkt wird auch nicht an Falcone vorbeigegangen sein. Wie auch immer sein Name wa-"
"Sein Name war Bryan."
"Schön, also. Bryans Leiche wird gefunden werden, wenn das nicht schon passiert ist. Falcone wird davon Wind bekommen. Wenn du Glück hast erkennt er nicht, dass es merkwürdig ist, dass innerhalb weniger Monate 8 seiner Leute getötet wurden. Aber so dumm wird er nicht sein. Er wird der Sache nachgehen, vielleicht nicht persönlich, aber er wird Leute darauf ansetzten und-"
"Schon gut, ich hab verstanden." Ich lass mich in einen staubigen Sessel fallen. Eine Weile liegt stille im Raum.
"Also gut. Was muss ich tun um die 'Verbündete' von dem gefürchteten Joker zu werden?"
"Wie kommt's?"
"Was hab ich schon zu verlieren?" Ich lache kurz.
"Tatsächlich musst du nichts machen, bist eingestellt."
"Wow. Ich bin begeistert. Ohne Einstellungstest?"
"Ausnahmsweise. Aber du brauchst noch einen besseren Namen."
"Was ist denn mit meinem?"
"Du bist so registriert."
"Stimmt." Wieder Stille. Ich überlege eine Weile, bis mir etwas einfällt. Es ist nichts besonderes, nichts mit einer tiefen Bedeutung. Casjopaja. Nicht wegen dem Sternzeichen, meine Großmutter hat mit früher aber so genannt, warum auch immer. "Ich hab was."
"Und?"
"Casjopaja." Er denkt kurz nach
"Nicht schlecht." Ich lächle. "Also, Cas," er nimmt die Waffe wieder vom Tresen und wirft sie zu mir "Lern damit umzugehen. Und egal was du tust, versuch nicht in Falcones Visier zu gelangen. Wir treffen uns morgen Abend hier, so gegen 9."
"Alles klar." Er läuft zum Ausgang.
"Ach und noch was."
"Was?"
"Es könnte sein dass deine Liste morgen erweitert wird." Mit diesen Worten verlässt er den Laden.
Einige Stunden später sitze ich wieder im Park am See. Es nieselt in meinen Kaffeebecher rein und der Wind nimmt zu. Es ist kurz vor 7 und die Sonne geht grade unter. Ich habe mich dazu entschlossen in den Wald zu gehen und dort mit der Pistole zu üben, vorhin habe ich mir noch Magazin gekauft (In Bryans Portmonnaie waren fast 1000$ drin, damit sollte ich eine Weile auskommen) allerdings muss ich dazu warten bis es dunkel ist und der Haupteingang des Parks verriegelt wird. Warum ein Park Schließ- und Öffnungszeiten hat, hab ich nie verstanden, ich vermute es geht einfach darum dass Jugendliche nachts hier nichts anstellen.
Langsam wird mir langweilig, es sind noch drei Stunden bis ich hier ungestört bin und ich hab absolut nichts zu tun. Nach einigen Runden um den See setzte ich mich ans Ufer und hole meine kleines Liste raus. Eine Weile starre ich sie einfach nur an und denke über die Opfer nach. Sollte es mir Gedanken machen, dass mich diese Morde völlig kalt lassen? Dass ich keine Reue spüre? Wahrscheinlich, doch ich kann daran nichts ändern, und es ist mir nun Mal wirklich egal. Sie hatten es alle verdient, jeder von ihnen. Das einzige was mir sorgen macht ist, dass ich nun im Blickfeld von Falcone stehe. Ich füge der Liste einen achten Strich hinzu, falte sie einmal und zerreiße sie. Warum führe ich überhaupt so eine dämliche liste? Um mich besser zu fühlen, weil ich meine Opfer so nicht vergesse? Mir geht es gut so wie es ist, ich brauch diese Liste nicht mehr, brauchte sie eigentlich nie. Die Schnipsel werfe ich ins Wasser, den Stift gleich hinterher.
Die nächsten zwei Stunden verbringe ich im Gras liegend hier am Ufer, bis ein schlanker, etwas älterer Mann mich auffordert den Park zu verlassen. Ich komme seiner bitte natürlich nach, und gehe aus den Haupteingang. Hinter einer Telefonzelle verweile ich bis der Mann das Tor zu schließt und sich in seinen kleinen Glasschutz setzt. Ich laufe zu einem Baum, klettere hinauf und überwinde so den kleinen Zaun der mich von dem "Wald" trennt. Eine große Schwachstelle des Sicherheitssystems hier ist, dass es keine Überwachungskameras gibt und das ganze Gebiet viel zu groß ist um von nur einem zu überwacht zu werden, deswegen mache ich mir auch keine all zu großen Gedanken darüber, dass er meine Übungen hört. Ich lasse mich an einem Ast baumeln und bereite mich auf eine harte Landung bereit vor. 3..2..1... ich lande auf einem Laubhaufen. Nachdem ich mir die Blätter von den Sachen abgeklopft habe, laufe ich noch etwas tiefer in den Wald hinein. 'Ein Glück, dass ich gut im dunkeln sehen kann' denke ich mir während ich durch die dichten Baumreihen laufe. An einer großen Eiche stelle ich meinen Rucksack ab und hole einige Knicklichter raus die ich vorher besorgt habe, nur für den Fall, dass ich mich verlaufe. Zwei mache ich an und lege sie vor meinen Rucksack. Die anderen behalte ich erstmal in meiner Jackentasche. Ich hole die Pistole raus und lade sie nach. Ich habe mir nicht vorgenommen innerhalb einer Nacht hundertprozentig präzises schießen zu erlernen, das würde mit der Zeit kommen. Ich will nur lernen mit dem Rückstoß und mit dem Sichern und Entsichern klar zukommen. Ich stelle mich ein paar Meter entfernt von der Eiche hin, und schieße einfach ins dunkle hinein. Noch einmal, noch einmal. Ich sichere sie, stecke sie weg, hole sie wieder hinaus, entsichere sie wieder, und schieße erneut. Das wiederhole ich etliche Male. Mittlerweile tut mir schon richtig mein Arm weh. Ich entschließe mich, dass das genug für heute ist, ich würde meine Kräfte für morgen Abend brauchen, wenn ich Joker da richtig verstanden habe. Ich packe die restliche Munition und die Waffe ganz unten in meine Tasche, nehme einen Müsliriegel heraus und lehne mich an den Baum an. Während ich den Riegel esse, bemerke ich dass ich unglaublich müde bin. Wie spät es wohl ist? Egal, ich werde meine Nacht einfach hier verbringen, ist mal was neues.
DU LIEST GERADE
Smile
FanfictionLevia, 19 Jahre alt, führte ein nicht gerade normales Leben, doch als sie in ihn traf, drehte sich alles. In welche Richtung weiß sie allerdings selbst nicht wirklich. -------- Hey! Das ist mein erstes, fertiges Buch! Es sind einige Rechtschreibfehl...