Ich weiß nicht wie lange ich geschlafen habe, jedenfalls ist es jetzt schon hell. Aufgeweckt wurde ich von einem Spaziergänger der sich wohl Sorgen machte. Die Nacht war überwiegend trocken, die Bäume haben viel regen wenigstens teilweise abgeschirmt, ich sollte mir diesen Platz merken. Ich gehe zum Kiosk, kaufe mir einem Kaffee, mache mich auf den Weg raus aus dem Park und laufe die Hauptstraße entlang. Es ist ein relativ warmer Vormittag, viele Familien kommen mir entgegen, wollen wahrscheinlich mit ihren Kindern auf den Spielplatz. Ich ziehe meine dicke Jacke aus und versuche sie in meinen Rucksack zu stopfen, es gelingt mir gerade so.
"Levia? Bist du's?" Ich drehe mich erschrocken um.
"Ja, hi." Es ist Jessica, ich bin mit ihr zusammen in eine Klasse gegangen.
"Oh mein Gott, du hast dich aber verändert."
"Kann ich von dir nicht behaupten." Sie guckt mich verdutzt an. Ich meine es so, sie war schon damals schrecklich hinterhältig, und ich kann mit Sicherheit behaupten dass ihr lächeln gespielt ist. "Naja, wie gehts dir denn?"
"Gut."
"Wie damals nicht besonders gesprächig, oder?"
"Mit dem Unterschied, dass ich mich damals nicht getraut habe zu reden, weil euch dann wieder was neues eingefallen wäre mich runterzumachen und jetzt einfach nicht mit dir reden will." Sie guckt schockiert und läuft davon. Ich lache und laufe in Richtung Stadtzentrum weiter.
Nach gut 20 Minuten komme ich an der einzigen Schwimmhalle in ganz Gotham an, ich kaufe mir ein Ticket für eine Stunde schwimmen (nicht, dass ich wirklich schwimmen will, ich kann nicht Mal schwimmen, ich will hier nur duschen). Die gekaufte Stunde nutzen ich auch voll aus, nachdem ich mit Duschen fertig bin, setze ich mich in das kleine Café in der Nähe des Ausgangs und esse ein Stück Kuchen, 'tolles Frühstück'. Ich gucke auf die Uhr, kurz nach eins. In etwa 8 Stunden treffe ich mit dem Joker, sollte ich noch was besorgen? Die Pistole hab ich, Magazine, mein Messer. Mehr sollte ich nicht brauchen, oder?
Nachdem ich die Schwimmhalle wieder verlassen habe, mache ich mich auf den Weg zur Mall. Ich brauche unbedingt eine neue Hose, eventuell auch noch ein neues Oberteil. Lange suchen muss ich nicht. Schnell finde ich eine enge schwarze Hose, ein weinrotes, langärmliges Shirt und schwarze Sneakers, da meine weißen Turnschuhe sich auch langsam von ihren Sohlen verabschieden. Mit meinen neuen Sachen gehe ich auf das WC in der Mall und ziehe mich um, meine alten Klamotten schmeiße ich in eine Mülltonne die in der Nähe des kleinen Springbrunnens in der Mitte des Centers steht. Danach gehe ich in einen Buchladen und hole mir "To kill a mockingbird", anschließend setzte ich mich in ein Fastfood Restaurant, bestelle mir zwei Burger und fange an zu lesen. Früher habe ich andauern gelesen, man hat mich selten ohne irgendein Buch gesehen, das hat sich seitdem ich auf der Straße lebe verändert, was teils daran liegt dass ich kein Geld hatte, aber auch weil ich mich nicht oft traue in viel besuchte Geschäfte zu gehen, einen richtigen Grund dafür gibt es eigentlich nicht, es ist halt einfach so. Als ich aufgegessen habe, mache ich mich auf dem Weg zu dem alten Geschäft in dem ich mich mit Joker treffen werde. Natürlich bin ich noch viel zu früh dran, also setzte ich mich in den gleichen Sessel wie Gestern und lese weiter. Es kommt mir so vor als ob es mit jedem umblättern der Seiten dunkler wird, womit ich auch nicht ganz unrecht habe. Mittlerweile ist es 20:28 Uhr und ich bin fast fertig mit dem Buch. Ich suche einen funktionierenden Lichtschalter, werde aber nicht fündig, also setzte ich mich einfach so ins dunkeln und spiele mit meinem Taschenmesser rum, bis ich die Tür aufgehen höre. Es ist Joker, wer auch sonst.
"Guten Abend. Und ich dachte, ich bin früh."
"Hatte nichts zu tun und bin eher gekommen." Er setzt sich auf den Sessel der gegenüber von mir steht.
"Hast du etwas mit der Waffe geübt?" Ich nicke
"Gut, die brauchst du heute aber nicht."
"Bitte, was?"
"Hast schon richtig verstanden. Was wir heute machen wird etwas.. größer. Kennst du die alte Lagerhalle in der nähe vom Friedhof?"
"Ja, ja klar. Was ist damit?"
"Boom. Wir werden da ein Meeting von ein paar Mafiagrößen hoch gehen lassen."
"Warum willst ausgerechnet du die Mafia aufmischen? Was hast du davon?"
"Das sind alles Profitgeile Hunde. Und da es heute dort über das Verschiffen von Schwarzgeldern geht, dachte ich mir, es ist eine gute Gelegenheit ihnen zu verklickern, was ich von ihnen halte." ,
"Ich verstehe. Was soll ich tun?"
"Erstmal daneben stehen und gut aussehen. Ich rede, wenn die Sache eskaliert, nimmst du deine Waffe, aber wirklich nur wenn es anders nicht geht. Wenn ich dir ein Zeichen gebe, nimmst du diesen Zünder," er legt eine eindeutig selbstgebauten Zündvorrichtung auf den verstaubten Glastisch vor uns "und zündest ihn, danach werden sie so abgelenkt sein, dass wir über die Treppen auf das Dach können, wenn nicht, schieß. Verstanden?"
"Alles klar."
"Hast du keine bedenken?"
"Doch, was wenn deine Schminke verschmiert?" Sage ich sarkastisch, er lacht.
"Dann müssen wir natürlich alles sofort abbrechen und später wiederkommen." Er lehnt sich zurück.
"Dein Rucksack wird sich nachher bei der Flucht behindern."
"Daran habe ich auch grade gedacht."
"Komm mit."
"Wohin?" Er steht auf
"Wir gehen kurz zu mir."
"Zu dir?" , "Ja." Ich weiß nicht warum es mich verwundert zu hören dass er eine Wohnung hat, aber ich hab mir nie vorgestellt das er irgendwie vielleicht auch ein 'normales' leben hat.
An einem von außen runtergekommenem Hochhaus soll ich unten stehen bleiben, er nimmt meinen Rucksack und bringt ihn zu sich nach oben, die Pistole und ein Magazin habe ich in meiner Hosen- und Jackentasche verstaut, das Taschenmesser habe ich nicht mit. Keine Minute ist er weg, da kommt ein Typ mit langen braunen Haaren, etwa zehn Jahre älter als ich aus dem Haus und glotzt mich dumm an."Willst'n Foto?" frage ich ihn.
"Wäre schon mal ein Anfang." Er kommt mir näher, ich weiche nicht aus. "Schon was vor kleine?" Flüstert er mir ins Ohr, ein widerlicher Geruch steigt in meine Nase, es ist eine Mischung aus Schweiß und Alkohol.
"Tatsächlich plane ich grade meinen ersten Massenmord."
"Oh.. und dana- warte, was?" Kurz danach sinkt mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden. Fast tut er mir leid, so ein tritt zwischen die beine tut bestimmt weh. Klatschend kommt Joker zu mir.
"Reizende Nachbarn hast du."
"Der arbeitet sogar für mich, nicht einer meiner besten Leuten."
"Der arbeitet für dich?"
"Nicht mehr lang. Lass uns los."
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Smile
FanfictionLevia, 19 Jahre alt, führte ein nicht gerade normales Leben, doch als sie in ihn traf, drehte sich alles. In welche Richtung weiß sie allerdings selbst nicht wirklich. -------- Hey! Das ist mein erstes, fertiges Buch! Es sind einige Rechtschreibfehl...