„Hast du etwa die Worte, dass es hier unten alleine gefährlich werden kann, vergessen, Sophia?"
Diesmal hatte Megs sich keine Mühe gemacht, sich zu verstecken, sondern lehnte direkt neben dem Fahrstuhl, als ich den Sektor 1a betrat. Leicht zuckte ich zusammen, schüttelte dann aber meinen Kopf.
„Ich muss Niall sprechen, Megs." Sprach ich sofort mein Vorhaben an.
„Du kannst nicht einfach nach Lust und Laune hier her kommen..." Gerade als sie weitersprechen wollte, erklangen von etwas weiter entfernt Schritte und Megs hielt inne. Nach ein paar weiteren Sekunden zog sie mich hinter den nächsten Müllberg. Dabei stolperte ich über meine eigenen Füße und erntete nur einen genervten Seufzer von ihr.
„Warum verstecken wir uns? Ich dachte, ihr seid so gefährlich?" konnte ich es mir nicht verkneifen zu sagen. Megs jedoch zog nur kurz die Augenbraue hoch und schüttelte dann den Kopf.
„Und ich dachte, du tust manchmal nur auf so dumm..." Gerade als ich protestieren wollte, fuhr sie fort: „Du musst auf die Klangfarbe und Schnelligkeit der Schritte achten. Horch doch mal! Sie sind schwer und langsam, eindeutiges Zeichen für die Wächter und ich möchte nicht unbedingt, dass Nialls Plan A von einem Wächter untauglich gemacht wird, indem sie dich in Gewahrsam nehmen, da du dich zu einer unmenschlichen Zeit hier herumtreibst..."Ich blinzelte und presste nur leicht meine Lippen aufeinander, da ich nicht so Recht wusste, was ich sagen sollte. Die Schritte hörten sich tatsächlich schwer und langsam an. Sie entfernten sich und augenblicklich konnte ich feststellen, dass Megs sich etwas entspannte.
Heute war Dienstag.
Zwei Stunden bevor ich eigentlich aufstand, doch da ich es am gestrigen Abend nicht mehr geschafft hatte, hier her zu kommen, musste ich es so schnell wie es möglich war, es nachholen. Und dies war jetzt.
Halb vier, Dienstag nachts.
Noch vier Tage bis zur Abendveranstaltung.
Und so wie es schien, war ich nicht die einzige, die etwas nervöser wurde.
Megs biss sich leicht auf die Lippe, als sie ihren Blick wieder zu mir wendete und meinte: „Nun sag, was willst du von Niall?"
„Das kläre ich am besten mit ihm selbst." Erwiderte ich und versuchte nicht wie ein kläglicher Haufen Elend zu wirken.
Ein weiteres Mal seufzte Megs genervt auf, bevor sie ihre Fingernägel betrachtend meinte: „Er ist nicht da. Er muss Besorgungen erledigen. Und nun spuck schon aus, ich werde es ihm sagen, wenn es etwas Wichtiges ist..."„Ich habe die Erlaubnis für die Abendveranstaltung bekommen."
Megs erstarrte, hob dann aber blitzschnell ihren Kopf an und sah mich überrascht an, so als würde sie ihren Ohren nicht trauen. „Du hast sie bekommen?"
Nun war ich es, die so langsam etwas genervt nickte. Hatte sie mir dies etwa nicht zugetraut? Dann musste sie wohl ganz andere Hoffnungen als in Niall in mich gesetzt haben...„Ja, schön wäre es, wenn du es Niall sagen könntest. Ich hoffe, es ist wichtig genug... Ich muss noch ein paar Sachen mit ihm klären..." Ich wollte nur noch von hier verschwinden, denn die Kälte kroch schon durch meine Kleidung und mein Magen fing durch den ekligen verrottenden Geruch der Müllberge unangenehm an zu rumoren.
Doch bevor ich mich umdrehen konnte, griff Megs nach meinen Arm und hielt mich somit zurück. „Wie hast du sie bekommen, Sophia?" fragte sie mich und sah mir direkt in die Augen. „Denn ich werde mich nicht dafür entschuldigen, dass ich davon ausgegangen bin, dass wir auf eigene Faust uns in das Apartment der Familie Payne schleichen müssen..."Ich verharrte auf der Stelle und biss meine Zähne zusammen. Ich wusste nicht, ob es nur an der Nervosität lag, doch in letzter Zeit war ich so vor Elektrizität geladen, dass ich auch jetzt wieder Megs anzicken könnte. Doch das war ich nicht.
Ich wollte es nicht riskieren.
Stattdessen hob ich mein Kinn an und meinte: „Ich habe mich halt mit dem Sohn der Paynes gut gestellt..."
Augenblicklich bemerkte ich eine Veränderung in Megs Gesicht. Vor Überraschung öffnete sie leicht den Mund, schüttelte den Kopf und blickte sich nach beiden Seiten um, bis ihr Blick wieder auf meinen traf. „Liam Payne?" hakte sie nach.
„Es gibt nur einen Sohn." Antwortete ich und ignorierte meinen Einwand, diesmal nicht bissig zu antworten.
„Warum sollte er so etwas tun?" flüsterte Megs leise und ich hatte das Gefühl, sie würde eher zu sich, als zu mir sprechen.
Warum reagierte sie schon beinahe geschockt auf diese Tatsache?
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Skyscraper
Fanfic➳ 2433. Die Welt ist nicht mehr so, wie sie einmal war. Durch die Auswirkungen von Kriegen, Naturkatastrophen, Überbevölkerung und der Gier nach Forschung und Entwicklung wurde die Menschheit vor einigen Jahrzehnten dazu gezwungen in die sogenannte...