Kapitel 24

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Als ich aufwachte befand ich mich zu Hause in meinem Bett und die Sonne schien durch das Fenster herein.

Müde suchte mein Blick nach meinem Handy, es lag auf dem Nachttisch neben meinem Bett.

Ich löste die Tastensperre um auf die Uhr zu schauen, da sah ich, dass ich eine SMS hatte.

Bestimmt Vodafone, dachte ich genervt. Wahrscheinlich schenken sie mir irgendeinen Song als Freizeichenton. Doch als ich sie öffnete sah ich, dass sie nicht von Vodafone war.

>Emily,

Ich habe dich und Mary nach Hause gebracht und bin dann selbst zu mir nach Hause gefahren. Ich wollte dich nicht wecken, aber ich habe noch etwas wichtiges mit dir zu besprechen. Wenn du also aufwachst, schreib mir bitte zurück, damit wir uns treffen können.

Dave

Plötzlich bekam ich angst. Was wollte er wohl mit mir besprechen?

Ging es um den Kuss? Oder um das was er gesagt hatte? Ich erinnerte mich noch genau an seine Worte. "Egal was passiert, ich werde nie aufhören dich zu lieben"

Das war doch was gutes oder nicht?

Ich beschloss aufzuhören mir Sorgen zu machen. Es würde schon nicht allzu schlimm werden. Tief in mir drin wusste ich doch auch, dass aus uns beiden nie etwas werden könnte. Und ich ahnte, dass er mir genau das sagen wollte.

Ich antwortete also, dass wir uns in einer Stunde bei ihm treffen können, doch nur 5 Sekunden später kam eine Nachricht >Bei mir geht es nicht. Wir treffen uns draußen im Wald vor meinem Haus

Ich fragte nicht nach, wieso es nicht bei ihm ging. Vielleicht war seine Schwester da...?

Ich zog mich also an und schminkte mich leicht und ging in die Küche.

Meine Mutter war schon bei der Arbeit, weil es schon Nachmittag war.

Ich ging an den Kühlschrank und nahm mir einen Blutbeutel raus. Es tat gut, wie das kühle Blut meinen brennenden Hals hinunter lief und meinen Leeren Magen füllte.

Als ich ausgetrunken hatte zog ich meine Schuhe an und lief die Treppe runter.

Es war heiß draußen und ich hatte keine Lust so schnell zu ihm zu laufen, also ging ich wie ein Mensch und machte mich währenddessen auf das Schlimmste gefasst, was passieren konnte. Das Schlimmste wäre, wenn er sagen würde, dass er nichts mehr mit mir zu tun haben wollte, ich hatte nämlich eigentlich gedacht, dass wir uns wieder näher gekommen waren, bei der Rettung von Mary.

Aber vielleicht war das auch nur Einbildung gewesen.

Ich kam an Davids Haus vorbei und ging weiter bis zum Wald.

Dort konnte ich ihn schon sehen und ging ein Stückchen tiefer hinein, bis ich nur noch einen Meter entfernt von ihm war.

Ich brauchte mich nicht durch ein Räuspern oder ähnliches bemerkbar zu machen, denn er hörte meine Schritte und drehte sich um.

In seinem Gesicht erschien ein kleines Lächeln, als er mich sah.

"Schön, dass du da bist" sagte er ruhig.

Ich nickte. Vor lauter Anspannung konnte ich kaum reden.

"Es gibt etwas, über das ich dringend mit dir reden muss." sagte er, als er merkte, dass von mir nichts kam.

"Schieß los" sagte ich möglichst cool.

"Weißt du, warum ich nicht mit dir zusammen sein konnte?"

"Weil ich ein Vampir bin und du ein Vampirjäger" antwortete ich ohne zu zögern.

Er schüttelte den Kopf. "Es lag nicht daran, dass wir von Natur aus dafür geschaffen sind uns zu hassen und zu bekämpfen, auch wenn das gut denkbar wäre." sqgte er. Warum benutzte er immer die Vergangenheitsform?

"Ich wollte nicht mit dir zusammen sein, weil ich weiß, dass Vampire keine Seele und somit keine Gefühle haben. Ich dachte also du liebst mich nicht, sondern bildest es dir nur ein"

Oh ja, daran erinnere ich mich. Angeblich fühlte ich mich nur von ihm angezogen, weil das eine Waffe der Hunter war, damit sie Vampire besser töten konnten.

"Die Sache mit der Hexerei hat daran einiges verändert" sprach er weiter.

Ich sah ihn fragend an. Was sollte das verändern?

"Die Kraft der Visualisierung steckt in allen Menschen, doch nur die wenigsten wissen das oder können damit umgehen. Wenn ein Mensch allerdings in einen Vampir verwandelt wird verliert er zusammen mit seiner Seele auch diese Fähigkeit. Und normalerweise interessiert ihn dann nichts mehr, bis auf seinen Durst."

Komm auf den Punkt, dachte ich.

"Ein Vampir kann nur gleichzeitig eine Hexe oder ein Hexer sein, wenn seine Seele so rein und stark ist, dass sie auch im Tod nicht ihren Körper verlässt." sagte er wie aus der Pistole geschossen. Ich hatte ihn wohl ausversehen manipuliert.

"Hab ich grad...?" fragte ich.

Ohne mich ausreden zu lassen sagte er "Ja"

Ich lächelte entschuldigend. "Tut mir leid. Aber was bedeutet das jetzt?" Ich wollte nicht fragen, aber was bedeutet es für uns, aber er schien schon zu wissen, worauf ich hinaus wollte.

"Das bedeutet, dass ich weiß, dass du Gefühle hast und es bedeutet, dass ich gerne mit dir zusammen sein will. Das heißt, wenn du das auch noch möchtest."

Unwillkürlich fiel ich ihm um den Hals und zerquetschte ihn beinahe vor Freude.

Plötzlich spürte ich, dass wir das schaffen konnten. Wir konnten alles zusammen schaffen, egal wie schwierig es sein würde.

Er zog mein Gesicht zu sich heran und küsste mich erst vorsichtig, dann leidenschaftlich.

The hunterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt