The hunter

Kapitel 8

[Freitag Nachmittag]

Ich stand mit frisch geföhnten Haaren und in ein Handtuch gewickelt vor dem Kleiderschrank und überlegt, was ich anziehen sollte. Ich hatte wenig Klamotten und vor Allem wenige, für solche Anlässe.

Ich entschied mich für eine enge Jeans und ein rotes Top mit Spitze am Ausschnitt. Darüber zog ich wieder meine Lederjacke. Natürlich zog ich hohe Schuhe an, Dave war nämlich so groß, dass ich immer Mühe hatte an ihm hoch zu schauen.

Apropos Dave, genau in dem Moment klingelte er. 

Ich warf noch schnell einen Blick in den Spiegel - ich sah super aus - und lief zur Tür.

Wir gingen ins Kino, da wir beide nicht besonders gesprächig waren und, weil ich Angst hatte, ausversehen etwas von meinem Geheimnis zu verraten. Wir sahen irgendeine Komödie mit Jennifer Aniston, aber ich habe vergessen wie sie hieß und auf den Inhalt habe ich gar nicht geachtet.

Ich musste mich zu sehr darauf konzentrieren, nicht aufzuspringen und den ganzen Saal leer zu trinken. Von allen Seiten kam mir der beinahe unwiderstehliche Duft von Blut entgegen.

Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen und blieb still sitzen.

Aus dem Augenwinkel sah ich, dass meine Begleiting mich anstarrte.

Ich ging nicht darauf ein. Wenn ich die Konzentration verlor, konnte ich mich womöglich nicht zurückhalten. Nach den ersten zwanzig Minuten des Films streckte Dave sich und legte 'unauffällig' seinen Arm um meine Schultern. Ich lehnte mich an ihn, während ich die Luft anhielt.

"was für ein schrecklicher Film" lachte er, als wir das Kino verließen und zu seinem Auto gingen.

"Ich dachte schon, es ging nur mir so" stimmte ich in sein Lachen ein. In Wirklichkeit hatte ich keine Ahnung, um was es in dem Film ging, aber es war wohl das Beste ihm einfach zuzustimmen.

"aber es war trotzdem ein schöner Abend" fügte ich hinzu.

Die Fahrt nach Hause verlief relativ still. Die ersten fünf Minuten sprachen wir über den Film, bzw. er sprach, während ich immer nur zustimmte.

"ich bring dich noch zur Tür" sagte er, als wir nach zehn Minuten auf dem Parkplatz vor meinem Haus standen. Wir gingen langsam, Hand in Hand zu meiner Haustür. 

Davor blieben wir stehen. Er öffnete den Mund um etwas zu sagen, schloss ihn aber wieder, weil er es sich anscheinend ander überlegt hatte. Dann ohne jede Vorwarnung legte er plötzlich seine Lippen auf meine. Für den Bruchteil einer Sekunde erstarrte ich, weil ich überrascht war. Dann erwiderte ich seinen Kuss leidenschaftlich. Ich schmiegte mich an ihn und grub meine Hände in seine Haare.

Leider musste dieser Moment von etwas gestört werden. Meinem Durst. Er roch so gut und ich spürte wie langsam meine Reißzähne herauskamen, wie sie es immer taten, bevor ich Blut trank. Ruckartig löste ich meine Lippen von Seinen und drehte mich um, sodass er mein Gesicht nicht sehen konnte. Als ich mich nach einigen Sekunden wieder beruhigt hatte, drehte ich mich wieder zu ihm. Er starrte mich entgeistert an.