Kapitel 1.2

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Die Sonne, welche auf meinen nackten Rücken schien weckte mich.

Widerwillig öffnete ich die Augen.

Ich lag auf Davids nackter Brust und spürte, wie er gleichmäßig atmete. Er schlief noch.

Ich hatte Hunger oder besser gesagt hatte ich Durst, aber es war viel zu gemütlich mit ihm in dem weichen Federbett, als dass ich aufstehen könnte.

Wir waren gerade 3 Tage in Neuseeland in unseren Flitterwochen und hatten diese auch bis jetzt zu 90 Prozent hier im Bett verbracht, was dazu führte, dass ich das Trinken von Blut ganz vergessen hatte.

Im Schlaf drückte mich David noch fester an sich, sodass ich - wäre ich ein Mensch - wahrscheinlich zerquetscht wäre. Zum Glück war es nicht so.

"Guten Morgen" flüsterte er nach ein paar Minuten mit seiner wundervollen Stimme in mein Ohr.

Ich lächelte und stützte mich auf dem Bett ab um ihm ins Gesicht sehen zu können.

"Guten Morgen" hauchte ich zurück.

Er lächelte verführerisch und zog mein Gesicht zu seinem heran um mich zu küssen.

So fing es immer an...

Wir küssten uns sehr lange, doch jetzt schliefen wir ausnahmsweise mal nicht miteinander.

"Ich muss was zu mir nehmen" sagte ich und löste mich aus seiner Umarmung.

Mit ihm sprach ich immer ungern über meine Ernährung, deshalb sagte ich auch nicht direkt >Ich brauche Blut<, obwohl er sich das wahrscheinlich schon denken konnte.

Ich stand auf und ging zu meinem Koffer.

In meinem Gesicht breitete sich ein Grinsen aus, als mir auffiel, dass ich die gesamte Zeit, wo ich hier war noch nicht einmal angezogen war.

Naja bis auf den Abend unserer Anreise.

"Was ist so lustig?" fragte mein Mann, der mich die ganze Zeit beobachtet hatte.

"Wie lange sind wir hier?" fragte ich grinsend.

Er überlegte kurz. "Seit unserer Hochzeit sind 3 Tage und 4 Nächte vergangen, wieso?"

"Und wie oft haben wir jetzt schon miteinander geschlafen?" mein Grinsen wurde breiter und jetzt musste er auch grinsen.

"Etwa 10 bis 15 mal" lachte er.

Wir bekamen uns beide vor Lachen kaum noch ein. Aufgestanden waren wir wirklich nur um auf die Toilette zu gehen und uns aus der Küche etwas zu essen zu holen.

Aber jetzt wurde es höchste Zeit, die Gegend zu erkunden und das Meer zu genießen.

Ich lief ins Bad, putzte die Zähne, zog mich an und ging dann wieder ins Schlafzimmer, wo Dave immer noch im Bett lag.

Er verzog sein Gesicht, als er sah, dass ich mich angezogen hatte.

Dabei hatte ich nicht mal viel an. Shorts und ein lockeres, transparentes Top, durch welches mein Bikini durchschaute.

Ich ging aufs Bett zu und zog ihm die Decke weg.

Da lag er. Völlig entblößt. "Zieh dir was an!" rief ich lachend.

"Du musst mich wohl dazu zwingen" sagte er herausfordernd.

Ich lächelte ihn verführerisch an und setzte mich breitbeinig auf seinen Schoß, sodass mein Gesicht zu seinem zeigte.

Ich beugte mich langsam vor und küsste seine Brust, wanderte dann immer weiter hoch, bis ich an seinem Gesicht ankam. Ich spürte schon, wie erregt er war. Meine Lippen wanderten zu seinem Ohr und ich flüsterte:

"Wenn du nicht auf der Stelle aufstehst und dich anziehst, sodass wir an den Strand gehen können und in die Stadt, dann werde ich für den Rest unserer Flitterwochen nicht mehr mit dir schlafen"

Im selben Moment wirbelte ich hoch und fiel eine Sekunde später wieder aufs Bett.

Ich strich mir die Haare aus dem Gesicht und sah mich verwirrt um.

David stand in Shorts und Tank top neben dem Bett und grinste mich an.

Ich schüttelte lachend den Kopf und stand auf.

Wir gingen runter in die Küche und ich nahm mir einen Blutbeutel aus dem Kühlschrank.

David warf einen angewiderten Blick darauf, aber als er bemerkte, dass ich es sah, lächelte er sofort, als wäre es ihm egal.

Ich zog mich zurück um zu trinken.

Ich ertrug seine Blicke dabei einfach nicht. Wir waren jetzt solange zusammen und es widerte ihn immer noch sichtlich an, wie ich mich ernährte.

Also verschwand ich im Wohnzimmer und schlürfte dort genüsslich jeden einzelnen Tropfen aus. Erst als ich fertig war, bemerkte ich, dass er im Türrahmen stand und mich traurig beobachtete.

"Warum versteckst du dich vor mir?" fragte er enttäuscht.

"Ich ertrag es nicht zu sehen, wie es dich anwidert, dass ich Blut trinke." antwortete ich ganz einfach mit der Wahrheit.

"Nichts was du tust widert mich an" sagte er sanft.

"Wenn das so ist, dann küss mich. Jetzt. Unmittelbar nachdem ich Blut getrunken habe."

Er blieb eine halbe Sekunde stehen und musterte mich ungläugig. Wahrscheinlich fand er es albern, dass ich ihn auf die Probe stellte, oder er wollte es wirklich nicht.

Ich schnaubte verächtlich und öffntete grad den Mund um etwas zu sagen, da trafen mich seine Lippen auch schon ganz unerwartet.

Ich war überrascht, aber ich erwiderte den Kuss dennoch und ich spürte sogar, wie er mit der Zunge den Rest Blut ableckte, der noch an meinen Zähnen klebte.

"Glaubst du mir jetzt?" fragte er, als er sich nach einer Minute von mir löste.

Ich lächelte glücklich und nickte.

"Lass uns an den Strand gehen" sagte ich dann und zog ihn an der Hand zur Tür.

The hunterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt