Kapitel 19.2

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"Alex" sagte ich gefühlslos und sah in sein entschuldigendes Gesicht.

"Was willst du?" ich verschränkte die Arme vor der Brust.

"Darf ich reinkommen?" fragte er und in seiner Stimme schwang tiefe Traurigkeit mit. Wollte er jetzt einen auf schlechtes Gewissen machen, oder was? Die Nummer kaufte ich ihm nicht so einfach ab. Ich war bereit gewesen, ihn als Mitglied der Familie zu akzeptieren, aber wenn er sich derartig benahm, wollte ich wirklich nichts mit ihm zu tun haben.

Seufzend ging ich ein Schritt zur Seite, sodass er eintreten konnte.

Ich wunderte mich, warum ich David nirgends wo atmen hörte.

"Wo ist David?" fragte ich beiläufig.

"Er fährt Cynthia abholen" erklärte er trocken.

"Abholen? Wieso das denn?"

War sie denn jetzt nicht mehr in der Lage, eigenständig hier her zu kommen?

"Er will sie wohl nicht allein hier her fahren lassen, wegen der Vampire. Er hat Angst, dass sie sie überraschend angreifen"

Ich nickte zweifeln. Als ob Cynthia sich nicht wehren konnte, dachte ich.

Trotzdem ging ich ohne die Sache weiter zu hinterfragen zum Fenster und schaute raus.

Sein Auto stand nicht in der Einfahrt. Ich drehte mich um.

Alex stand wieder gefährlich nah hinter mir.

"Also, was willst du?" fragte ich genervt.

"Ich wollte mich für mein Verhalten entschuldigen" sagte er mit so viel Reue in der Stimme, dass ich ihm schon fast glaubte.

Aber ich wollte ihm noch nicht verzeihen.

Ich verschränkte wieder die Arme vor der Brust und funkelte ihn an.

"Ich hätte mich dir und deiner Freundin gegenüber nicht so benehmen dürfen"

Ich lächelte zufrieden.

"Darf ich dich etwas fragen?" flüsterte er. Ich verstand nicht, warum er flüsterte, schließlich waren wir allein.

Ich nickte hypnotisiert von seinen grünen Augen und gefangen von seinem berauschenden Duft.

"Liebst du meinen Bruder?" fragte er ernst.

Was war denn das für eine Frage? Natürlich liebte ich ihn!

Ich zog die Augenbrauen zusammen und sah ihn fragend an.

"Ich möchte nur sicher gehen, dass du meinen Bruder nicht verletzt. Er liegt mir sehr am Herzen, auch wenn es nicht so scheint. Ich möchte nicht, dass er verletzt wird" hauchte er und sein Atem traf mein Gesicht.

Ich schüttelte ganz leicht den Kopf, um mich zu fassen.

"Soviel ich weiß, bist du der jenige, der ihn am meisten verletzt hat" sagte ich scharf.

Er lächelte leicht. "Da hast du recht" er kam einen Schritt näher.

"Und ich versuche das wieder gut zu machen, indem ich ihm helfe"

Er umfasste meine Taille und ich wich mit dem Geischt vorsichtig ein Stück zurück.

Er drängte mich an die Fensterbank, wo ich ihm nicht mehr entfliehen konnte und hielt mich außerdem so fest, dass ein Mensch sich nicht wehren konnte.

"Was soll das werden?" flüsterte ich nervös.

Er legte seinen Kopf schräg und streichelte meine Wange.

Plötzlich drückte er seine Lippen auf meine und ich erstarrte augenblicklich.

Was sollte ich jetzt machen?

The hunterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt