Teil 14

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Nach dem Frühstück, will Kate ein wenig in die Stadt und fragt, ob ich mit möchte. Warum auch nicht normalerweise wollte ich heute was mit José machen, aber seit seinem Abgang gestern habe ich nichts mehr von ihm gehört.
Wir bummeln etwas durch die Straßen von Portland, alles ist noch immer so vertraut, da ich schon wieder Appetit auf einen Apfelstrudel mit Vanilleschote habe, zerre ich Kate ins nächste Café.
"Die Schwangerschaft bekommt dir, so ist Du wenigstens etwas mehr", lacht sie und ich konnte nur ein stimmen.
"Ja das muss ich zugeben, erst war ich natürlich etwas geschockt als ich es erfahren habe, aber kurze Zeit später habe ich mich schon Tierisch gefreut, auch das es Alles andere als geplant war", gab ich etwas flüsternd von mir.
Ich glaube zu sehen das Kate, mich trotzdem verstanden hat. Denn sie gibt ein Nicken von sich. Wir plaudern noch eine weile, zahlen und begeben uns wieder auf die Straße. Mittlerweile ist es später Nachmittag, unser nicht geplanter Einkaufsbummel, hat beachtlich an Tüten zugenommen, mit denen wir uns zurück zur Wohnung begeben.

Eine Woche ist seit der Anzeige in der Bilanzen Zeitung vergangen und ich bin wieder Zuhause in Seattle. Antworten habe ich bisher noch keine erhalten und bin auch nicht mehr so zuversichtlich das da noch was kommt. Kate meinte es wird Zeit brauchen um Antworten zu bekommen. Aber wie lange kann die Zeit sein? Wochen oder Monate?, das ist mir dann doch etwas zu viel des Guten.
Von José habe ich auch weiterhin nichts gehört, er wird wohl noch immer schmollend in Portland rum hängen, ich bin nicht diejenige die den ersten Schritt macht, er ist ohne ein Wort abgehauen, also soll er doch glücklich werden.

Heute bin ich in der 12 Woche und somit sind die kritischen drei Monate um. Einen Termin zur nächsten vorsorge Untersuchung bei Dr. Green habe ich auch schon gemacht, er ist zwar erst in 2 Wochen aber ich freue mich schon jetzt mein Baby wieder begutachten zu können.
Da ich noch 3 Tage Urlaub habe ,genieße ich die natürlich ausgiebig, denn am Montag muss ich wieder in den Verlag und meiner Chefin dem Drachen, meine Schwangerschaft beichten, die wird vielleicht Augen machen.

Heute ist Montag und mein schöner Urlaub leider schon vorbei, die zeit verging einfach viel zu schnell. Als ich im Büro ankomme, habe ich eine Notiz auf meinem Tisch.
"Miss Steele ,kommen sie in mein Büro,sobald sie diese Notiz, zur Kenntnis genommen haben."

Was habe ich den nun schon wieder verbrochen, kaum ist man 3 Wochen nicht da und schon wird man an seinem ersten Arbeitstag gleich zur Chefin zitiert. Da ich die Notiz ja nun zur Kenntnis genommen habe gehe ich zum Büro meiner Chefin, klopfe an und warte.
"Herein ertönt von drinnen die stimme meiner Chefin. Ich trete ein, sie bedeutet mir mit einer Geste vor ihr auf den Stuhl Platz zunehmen. Aus Anstand und Höflichkeit komme ich der Aufforderung nach.
"Morgen Miss Steele, ich hoffe der Urlaub hat ihnen gut getan. "
"Ja danke, war sehr erholsam", gab ich ihr zu verstehen, was jedoch noch nicht begründet weshalb ich in ihr Büro kommen sollte.
"Nun ja Ana, ich habe sie in mein Büro bestellt, aus nicht erfreulichen gründen. Es geht darum, das wir stellen abbauen müssen und ihre stelle ist mit davon betroffen. Es tut mir sehr leid ich muss Ihnen leider kündigen. Ich hoffe sie bekommen schnell wo anders eine neue Anstellung, sie sind wirklich talentiert und wissen was sie wollen."
Sie reicht mir einen Umschlag, der wohl meine Kündigung enthalten soll, da ich aber schwanger bin darf sie mir gar nicht kündigen, ich habe einen so genannten Kündigungsschutz.
"Das tut mir natürlich leid, das es gerade nicht so gut um den Verlag steht und das sie Leute entlassen müssen, aber Mrs. Mayer ich habe in meinem Urlaub etwas erfahren, dass mich unkündbar macht. Denn ich bin Schwanger und daher habe ich den so genannten Schwangerschafts- Kündigungsschutz. "
Wie erwartet entgleisen ihr gerade alle Gesichtszüge und ich kann mir ein lachen gerade noch so verkneifen. Allen Anschein nach passt ihr das überhaupt nicht, das sich mich jetzt doch nicht mehr so einfach vor die Tür setzten kann. Tja, Pech gehabt würde ich mal meinen, wenn sie es etwas anders angegangen wäre, dann Stände es jetzt nicht so um den Verlag.
"Oh, wenn das so ist, können sie doch sicher beweisen, dass sie wirklich schwanger sind? Nicht das sie denken ich glaube ihnen nicht, aber so sind die Vorschriften, denn sie gehen ja auch in ein paar Monaten in den Mutterschutz. "
"Natürlich", ich hole meinen Mutterpass aus meiner Tasche und eine Bescheinigung die ich mir habe extra ausstellen lassen, als hätte ich so etwas schon geahnt. Ich reiche ihr beide Dokumente, sie liest sie sich aufmerksam durch und nickt nur ab und zu.
"Okay also da es stimmt ist ihre Kündigung natürlich nicht rechtskräftig, und für sie daher Gegenstandslos. Dann freue ich mich natürlich über die weitere Zusammenarbeit und wünsche Ihnen viel Glück."
"Danke Mrs .Mayer, wenn das alles wäre würde ich jetzt gern an meine Arbeit gehen."
Sie gibt mir mit einem Nicken zu verstehen das dieses Gespräch beendet ist. Nun kann ich gehen. Ich stehe auf und wende mich von ihr ab, gehe an meinen Schreibtisch und fange an zu arbeiten.

Die Nacht der NächteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt