Kapitel 67

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Christian POV

Da heute im Büro nicht viel los ist, sitze ich in meinem Stuhl und schaue über die Skyline von Seattle. Ich denke an meinen Heiratsantrag vor einer Woche zurück. Ich bin so froh, dass Ana ja gesagt hat und mir somit meine Angst des Verlustes genommen hat, denn ich hatte richtig Angst, dass sie Nein sagt und unsere Tochter nimmt und für immer verschwinden würde. Doch ich habe mir mal wieder völlig umsonst solche sorgen gemacht.

Im Anschluss habe ich meine Familie, wozu auch Kate und Ethan inzwischen gehören, in ein Restaurant eingeladen. Damit wollte ich ihnen meine Dankbarkeit zum Ausdruck bringen, da Sie mir so sehr geholfen und mich unterstützt haben. Doch der eigentliche Grund war eben unsere Verlobung gebührend zu Feiern.
Die Feier war recht lustig, wir Asen, tranken, tanzten und unterhielten uns ausgelassen. Der Abend war wirklich ein Erfolg.
Natürlich fiel mir auf, das meinem Dad auf der Seele brannte, doch ich wollte nicht nachfragen. Auch meiner Ana schien es nicht verborgen geblieben zu sein, denn Sie ging auf Dad zu und sprach ihn wahrscheinlich darauf an. Dem Anschein nach bekam sie, aber keine Antwort von ihm.
Da wir heute Abend zum Abendessen eingeladen sind, werde ich von meinem Dad mir Antworten holen, ohne das er sich herausreden kann. Doch werde ich bis nach dem Essen warten.
Ich hoffe für ihn, dass es nichts mit Ana und dem Heiratsantrag zu tun hat. Beim letzten Mal ist er  schon in ein Fettnäpfchen getreten, auch wenn er sich danach noch Entschuldigt hat. Doch tat es Ana sehr weh, wie er sich ihr gegenüber verhalten hatte. In der Zeit seit Ana und ich zusammen sind, haben Sie sich jedoch gut angenähert und sich auch ziemlich gut verstanden. Deshalb hatte er auch keine einwende als ich meinen Eltern von der Idee meines Antrages erzählte, ganz im Gegenteil er freute sich noch darüber und machte mir Mut. Von daher wüsste ich nur zu gern, worüber er sich Gedanken machte und bin schon ziemlich gespannt, was er mir antworten wird?

Ich war wieder mal so tief in Gedanken, dass ich die Zeit ganz aus den Augen verloren habe. Da ich meine Verlobte überraschen möchte, mache ich noch zeitiger Feierabend als sonst. Um 13:30 Uhr verlasse ich mein Büro und das Grey House. Ich freue mich schon auf das Gesicht von ihr, wenn ich noch zeitiger als sonst Zuhause bin. Leider weiß ich auch, dass ich einiges an Arbeit Vorleisten muss um unsere Hochzeit und die anschließenden Flitterwochen genießen zu können. Denn in den Flitterwochen will ich nicht arbeiten, sondern nur meiner Frau und meiner Tochter widmen.
Taylor hält mir die Tür des Audis auf, ich steige hinten ein und schnalle mich an. Taylor steigt auf der Fahrerseite ein schnallt sich ebenfalls an und startet den Wagen. Er fädelt sich in den noch schwachen Verkehr ein und wir kommen gut voran. Gegen halb drei kommen wir im Escala an, da es wegen eines Unfalls zu Verzögerungen kam, brauchten wir doch um einiges länger als sonst. Ich steige aus dem Wagen und gehe zum Aufzug. Nur ein Knopfdruck und knapp 30 Etagen liegen zwischen mir und meiner Familie, auf die ich mich jetzt freue. Der Aufzug kommt mit dem gewohnten Ping in meiner Wohnung an. Ana steht im Wohnraum und es hat den Anschein als würde sie  irgendwie neben sich stehen, was wohl los ist?
"Hi Baby", begrüße ich sie, doch wirkt sie etwas verwundert mich schon zu sehen, sie dreht sich zu mir und begrüßt mich wie gewohnt mit "Hi Liebling" nur das diese Begrüßung heute sehr vorsichtig raus kommt.
" Baby ist etwas nicht in Ordnung? Wie war dein Tag?" Ich muss sie das fragen, vielleicht bekomme ich so eine Antwort was in ihr vorgeht, was sie zu beschäftigen scheint.
"Wort wörtlich zum kotzen", was meint sie damit? Ist etwas passiert mit Phoebe?  Oder gab es irgendwelche Probleme. Mit Elena? Aber das kann nicht sein, sie hat Seattle verlassen. Ich schaue Sie mit einer hochgezogenen Augenbraue fragend an, denn ich verstehe nicht was sie meint? Sie scheint es wohl zu bemerken und beginnt zu reden, auch wenn noch etwas zögerlich.

"Christian, ich muss dir etwas sagen! Nur weiß ich nicht wie und wie du darauf reagieren wirst? Es fällt mir auch etwas schwer! Doch möchte ich, dass du schon mal vorgewarnt bist, falls du mich nachher begleiten möchtest."
Begleiten? Wohin soll ich sie denn begleiten, außer zum Abendessen meiner Eltern? Ihr fällt es schwer es mir zu sagen? Will sie mich doch nicht mehr Heiraten? Ist ihr jetzt doch alles zuviel?
"Ana was ist los? Bitte sag es mir, du machst mir Angst!" Ich würde gern wissen was sie denn so bedrückt? Sie sieht schon etwas traurig und geknickt aus. Jedoch habe ich riesige Angst davor, was sie mir jetzt zu sagen hat! Ich mache mich auf das Schlimmste gefasst!

"Ich sollte vielleicht am Anfang beginnen, damit du verstehst, was ich mit zum kotzen meine. Gail hat mich heute zum Mittagessen geholt, als ich mit Phoebe die Küche betrat, hat es wie immer köstlich nach ihrem Hühnereintopf gerochen. Ich wollte unsere Tochter gerade in ihren Stuhl setzen als mir Schweine übel wurde, also ich übergab ich Phoebe an Gail und rannte ins Badezimmer um mich zu übergeben. Als ich es endlich hinter mir hatte ging ich zurück, es roch noch immer nach dem Essen, so wurde mir gleich wieder übel und ich rannte wieder zurück ins Bad. Kurz darauf kam ich in die Küche zurück und Gail hatte das Essen schon im Kühlschrank verstaut. Sie gab mir etwas anderes zu Essen, damit ich wenigstens was im Magen habe. Sie fragte mich, ohne indiskret zu sein, ob meine Abneigung gegen das Essen nicht mit einer anderen Ursache zu tun haben könnte? Evt. mit einer Schwangerschaft? Denn sie als 4 fache Mutter hatte es bei allen Schwangerschaften. Da ich mir nicht sicher war ging ich mit Sawyer zu einer Apotheke um mir einen Schwangerschaftstest zu besorgen. Zuhause machte ich beide Tests und sie waren positiv. Der digitale gab die Schwangerschaftswoche an die laut Test 5-6 Woche beträgt. Ich rief sofort Dr. Green an um einen Termin zu vereinbaren, dieser ist heute um 16 Uhr."
Wir bekommen ein Baby? Und sie hatte Angst es mir zu sagen? Ich freue mich doch so sehr darüber, wie kann sie denken, dass ich überreagieren würde? Oder denkt sie, dass ich sie allein lasse? Ich habe ihr schon damals gesagt, das ich ihr bei allem bei stehen werde, ich liebe sie doch!! Den Fehler von damals werde ich nie wieder begehen.
"Warte? Das heißt wir bekommen noch ein Baby?"  Ich muss mir das noch einmal bestätigen lassen, denn sonst kann ich das nicht glauben.
"Ja! Laut Test bekommen wir noch ein Baby!"
"Oh Ana ich freue mich so, wenn es stimmt. Na, gut es ist vielleicht nicht gerade der passende Moment, aber wann ist der schon? Hey warum weinst du denn?" Liegt das schon an den Hormonen oder ist sie nur über meine Reaktion so erfreut.
"Ich hatte schon etwas Angst es dir zusagen. Hatte Angst vor deiner Reaktion und vor allem habe ich Angst, das es wieder so sein wird wie damals bei Phoebe. Ich schaffe das nicht allein, nicht ohne dich." Das musst du auch nicht, wir stehen das zusammen durch das Verspreche ich dir.
"Baby ich habe dir schon einmal gesagt, ich stehe dir bei auch wenn wir noch weitere Kinder bekommen. Ich halte meine versprechen! Jetzt kann ich auch von Anfang an dabei sein, dir bei stehen und dich Unterstützen.  Ich freue mich wirklich. Selbstverständlich begleite ich dich nachher zu dem Termin, das erste Fotoshooting möchte ich doch nicht verpassen." Gebe ich ihr mit einem breiten Grinsen wieder, ich bin so unglaublich Glücklich!

Das Schicksal meint es eindeutig mal gut mit uns! Erst findet Sie mich wieder und das auch noch mit meiner wunderschönen Tochter. Zugleich ziehen wir zusammen, ohne dass wir uns richtig kennen. Dann verzeiht sie mir auch noch meinen Fehler den ich damals begangen habe! Zudem vertreiben wir Elena gemeinsam aus unserem Leben und gleichzeitig aus Seattle. Zu guter letzt nimmt sie meinen Antrag an und schenkt mir zur allergrößten Überraschung und Freude noch ein Baby!
Glücklicher kann ich doch gar nicht mehr werden, als ich es jetzt schon bin.

Die Nacht der NächteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt