Ich stocherte lustlos in meinen Makkaroni mit Käse herum, als mein Handy neben mir auf dem Tisch klingelte. Ich schaute auf die Küchenuhr. 18:34. Ich drückte auf den grünen Hörer.
„Ja?"
„Hey April.", meldete sich Ethans Stimme am anderen Ende.
„Du ich muss dir was erzählen. Kann ich vorbei kommen?"
Ethan, hier bei mir Zuhause?! Kreisch!! Hätte ich gekonnt, wäre ich aufgesprungen und wie wild auf und ab gesprungen. Cool play April!
„Klar, warum nicht? Meine Eltern sind bei Freunden zum Essen eingeladen und es ist ja Freitag."
„Cool, dann sehen wir uns gleich."
„Warte mal, du hast doch gar nicht meine Adresse!"
„Doch hab ich..."
Das Tuten in der Leitung setzte ein. Er hatte aufgelegt.
# # #
Eine viertel Stunde später, stand Ethan vor unserer Tür. Er sah unglaublich niedergeschlagen aus. Ich führte ihn in mein Zimmer, wo er sich auf mein Bett fallen ließ. Das verdatterte mich zwar, aber ich sagte nichts. Ich blieb vor meinem Bett stehen. Lange sagte keiner von uns etwas. Bis er sein Gesicht in seinen Händen vergrub.
„Ethan...ist alles okay?"
Er schüttelte den Kopf.
„Was ist denn los?"
Wieder Kopfschütteln.
„Ethan, du kannst es mir wirklich sagen, dass mit der Schulter zum ausweinen zählt auch für mich...ich meine jetzt nicht, dass ich erwarte, dass du jetzt hier vor mir in Tränen ausbrichst, aber..."
Aber, ich traute meinen Augen nicht, genau dass tat er. Er begann zu schluchzten, und sein ganzer Körper bebte. Jetzt war ich völlig überfordert. Ich hatte keinerlei Erfahrungen mit weinenden Jungen, oder sonst irgendwie mit Jungen. Deshalb tat ich das einzige was mir richtig vorkam, ich umarmte ihn und versuchte ihn zu beruhigen. Auch wenn die Frage, warum er so weinte mir auf der Seele brannte, hielt ich mich zurück. Wenn er es erzählen wollte, dann sollte er dass auch von selbst tun.
Irgendwann, er hatte sich langsam wieder beruhigt, sagte er plötzlich: „Sie hat Schluss gemacht."
Zuerst verstand ich nicht. Doch dann wurde ich unglaublich wütend, so unglaublich wütend auf Ally. Sie hatte Ethan so verletzt. Und das obwohl er sie so sehr liebte.
„Oh Ethan.", flüsterte ich mitleidig.
„Sie hat uns nachspioniert, und in der Pizzeria gesessen. Sie hat mir nicht geglaubt, dass zwischen uns nichts läuft. Sie dachte, ich würde sie mit dir betrügen. Sie hat mir nicht geglaubt! Aber zwischen uns läuft ja gar nichts! Oh April, ich liebe Ally immer noch so sehr! Warum tut sie mir das an?"
Ich blickte in seine rot geweinten Augen in denen sich schon wieder Tränen bildeten.
Ja, warum tat sie ihm das an? Als sie zusammen waren, war wenigsten Ethan glücklich gewesen. Es hatte zwar mich verletzt, aber ihn so zu sehen war viel schlimmer! Verdammt Ally, sei nicht so eine dämliche Kuh und nimm ihn wieder zurück!
„Würdest du das genauso machen? Würdest du mich auch abservieren?"
Er hatte bei den Fragen, den Kopf wieder gesenkt. Ich betrachtete ihn, wie er da so auf meinem Bett saß und fasste einen Beschluss: was auch immer passieren würde, ich würde auf diesen Jungen acht geben und mein bestes geben, damit er glücklich war, auch wenn das bedeutete, dass er mit Ally zusammen war. Ich würde es überleben.
Ich schluckte bevor ich antwortete: „Niemals. Ich würde niemals mit dir Schluss machen oder dich anders verletzten. Niemals."
Und ich wusste dass es die volle Wahrheit war. Bei meinen Worten hob er den Kopf und schaute mich an als würde er mich zum ersten Mal sehen. Richtig sehen.
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Aprilynne
Teen FictionAprilynne ist 16 und an den Rollstuhl gefesselt. Als ob das nicht schon genug Probleme wären, stößt sie an ihrer neuen Schule auf Mitschüler, die scheinbar etwas zu verbergen haben. Wird April es schaffen hinter ihre Geheimnisse kommen?