8. Kapitel

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|Leah| Ein paar Minuten später hatten wir tatsächlich eine kleine Bar erreicht. Schon beim Betreten, verspürte ich den Unterschied, zu meinem ehemaligen Arbeitsplatz. Die Atmosphäre war völlig anders, die Gäste und das Personal erst recht, gemütlich irgendwie...Hinter dem Tresen hantierten ein junger Mann und eine ältere Frau. Den Mann schätzte ich auf Mitte zwanzig, die Frau war vermutlich bereits in den Fünfzigern einzuordnen. Es war unglaublich viel los, der Gastraum war regelrecht überfüllt mit vielen jungen Leuten meines, oder Samus Alters...Moment mal...wie alt war Samu überhaupt? Um ehrlich zu sein, hatte ich keinen Schimmer, nicht einmal auf welches Alter ich ihn schätzen sollte... Vielleicht mitte zwanzig...? "Also...Bier?", durchbrach Samus Stimme, die laute Geräuschskulisse, aus einer Mischung von Musik und Stimmengewirr und holte mich damit zurück ins Hier und Jetzt. "Ich...äh...ja...", murmelte ich. Samus Züge erhielten den Hauch eines Grinsens. "Lektion eins: Du musst lernen lauter zu reden! Hier hast du sozusagen gar keine andere Wahl!", rief er zu mir herüber und zog mich hinter sich her, zur Bar, wo ihn die Kellnerin sofort begrüßte. Die beiden schienen sich zu kennen, Samu war wohl öfters hier, dachte ich. "Wen hast du uns denn da mitgebracht?", erkundigte sich die Frau und schenkte mir ein warmes Lächeln. Ich wartete darauf, dass Samu mich vorstellte, doch dieser sah mich bloß abwartend von der Seite an. "Ich äh...bin Leah.", antwortete ich, mit etwas verspäteter Reaktion. Na das mit dem lauter sprechen, funktionierte doch schon mal ganz gut... "Schön dich kennenzulernen, mein Name ist Bella!", stellte die Barkeeperin sich vor und nickte mir freundlich zu. "Was darf es für euch sein?", erkundigte sie sich und wechselte erst einen Blick mit Samu, dann mit mir. "Zwei Bier bitte!", bestellte Samu für uns beide. "Alles klar, kann einen Moment dauern." "Wir haben Zeit!", grinste Samu bloß. "Bella, kann ich mich hinten bei euch kurz umziehen?", rief er über den Tresen und hob seinen Arm, zur Demonstration, der Blutflecken, im Stoff des hellen Hemdes. Bella legte kritisch den Kopf schief. "Was hast du schon wieder angestellt, hm?!" "Ausnahmsweise hab ich mal den Helden gespielt!", erklärte Samu und zwinkerte der Barkeeperin gerissen zu, welche bloß lachte. "Na geh schon...", murmelte sie und nickte zu einer Hintertür, am anderen Ende der Bar. Den Helden gespielt...ausnahmsweise mal...was hatte Samu damit gemeint? War er sonst nicht so nett? Ich versuchte die Fragen zu verdrängen und ließ mich von ihm durch das Gedränge leiten, bis wir die Tür erreicht hatten. Er stieß diese auf und zog mich in den kleinen Abstellraum, der sich dahinter verbarg. Die Tür war noch gar nicht richtig ins Schloss gefallen, da knüpfte Samu sich auch schon sein helles Hemd auf. Etwas perplex und gleichsam überfordert, wand ich mich hastig von ihm ab. "Ich äh...kann auch ...ruhig draußen warten...", stammelte ich unsicher. Fast wie ein kleines Kind, kniff ich vor lauter Peinlichkeit und Scham die Augen zusammen, ehe ein kehliges Lachen hinter mir, meine Lider wieder aufflattern ließ. Ich verspürte Samus Finger erneut an meinem Handgelenk und wurde sanft zu ihm herum gedreht. Sein Oberkörper war nun vollständig entblößt und ich konnte verdammt nochmal nicht aufhören, seine nackte Haut, mit den spärlichen Muskeln darunter, anzustarren, bis seine Stimme mich aus der Trance weckte: "Gucken ist nicht verboten, Leah...ich merk schon, dein neues 'Ich' muss sich wohl noch an das 'Mehr' gewöhnen, was?!", raunte er schmunzelnd und mit, so hatte ich zumindest das Gefühl, noch tieferer Stimme, als zuvor. Ich kniff kurz die Augen zusammen, um sie anschließend sofort wieder zu öffnen, in der Hoffnung meinen Blick wieder vollständig klären und ihm ins Gesicht sehen zu können. Seine Züge wurden von einem spitzbübischen Grinsen umschmeichelt, was mich nur noch mehr verunsicherte und dazu führte, dass die nächsten Worte einfach so, unkontrolliert über meine Lippen schwappten: "Was genau meinst du mit 'Mehr'?" Eine Frage, die mich schon seitdem er es das erste Mal erwähnt hatte, beschäftigte, mich neugierig machte...Doch was dann geschah...damit hatte ich als Antwort nun wirklich nicht gerechnet. Innerhalb weniger Sekunden hatte Samu den geringen Abstand zwischen uns überwunden, mich an sich, an seine NACKTE Brust gezogen und seine Lippen...(ja wie? Liebevoll? Sanft? Oder doch leidenschaftlich, herrisch?) auf die meinen gepresst. Es war ein unglaubliches, unbeschreiblich intensives Gefühl, welches mich durchzuckte. Fremd und doch buchstäblich atemberaubend. Vom einen auf den anderen Moment begann alles in und an mir zu kribbeln, von den Lippen anfangen, bis in die Zehenspitzen. Genauso schnell, wie das fremde Gefühl in meinen Körper eingedrungen war, war es urplötzlich wieder verschwunden, als Samu sich von mir löste. Er hielt bloß noch mein Gesicht in seinen großen Händen und sah mir durch ein, nun verschleiertes Blau, direkt in die Augen. "Das..." Er biss sich auf die Lippen, während er seinen Blick ganz kurz dunkel, über die meinen huschen ließ, ehe ich seinen (lüsternen...? Ja 'lüstern' traf es wohl am besten!) Augen erneut ausgesetzt war. "...ist nur ein ganz kleiner Teil von 'Mehr'." Die Worte verließen raunend seine Lippen, die Lippen, die gerade noch Stromstöße durch meinen Körper gejagt hatten und eine Gänsehaut ließ mich erschaudern. Wenn DAS 'Mehr' gewesen war, konnte ich davon nicht genug bekommen!

Even When The Fairytale Gone Bad, I'm Forever YoursWo Geschichten leben. Entdecke jetzt