36. Kapitel

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|Leah| Vor lauter Überwältigung setzte mein Herz einen Schlag aus und mein stocksteifer Körper schien augenblicklich auf absolut kein Kommando meines, fast schon erbärmlich schreienden Verstandes, mehr hören zu wollen. Seine Zunge bahnte sich soeben einen Weg in meinen Mund, da ließen meine überstrapazierten Sinne endlich mein Unterbewusstsein zu Wort kommen und ich unterbrach eilig den Kuss. Ich wich seinen, zu mir herab gesenkten Lippen, aus und drückte mich noch fester an die kühle Aufzugwand, in meinem Rücken. "Nein!", war alles, was ich hervor brachte und seine Augenbrauen wanderten tief in die Stirn. "Nein?" "Nein...das machst du nicht nochmal mit mir! Du kannst dieses Gespräch nicht einfach unterbrechen indem du...das geht nicht! Das verwirrt mich! Und das schlimme ist, dass du das weißt...dass genau das dein Ziel ist!" Unschuldig machte er große Augen. "Sieh mich nicht so an!", fuhr ich ihn an, da ich spürte, dass selbst dieser Blick ein Kribbeln auf meiner Haut auslöste. Natürlich hielt ihn das nicht davon ab, weiterhin seine Augen dunkel über meine Züge wandern zu lassen... So stur, wie es mir möglich war, hielt ich seinem Blick stand. "Mensch Leah! Was willst du denn hören? Dass ich tatsächlich ein mitleidsbedürftiges, sexbesessenes Weichei bin?!", fragte er nun und gestikulierte unbeholfen. "Das bedarf keiner Bestätigung...", murmelte ich tonlos und er lachte auf. "Okay, was dann? Was kann ich tun, damit..." "Damit du mich weiter küssen darfst?", unterbrach ich ihn patzig und sein Blick wurde plötzlich ernst. "Nein...damit du mir vertraust!" Etwas baff, blieb mir der Mund offen stehen. Damit hatte ich nicht gerechnet! Ich seufzte auf. "Warum sollte ich das?" Unsicher biss er sich auf die Unterlippe. "Hmm...darauf kenne ich leider keine Antwort..." Ich erwiderte seinen Blick, ließ meine Augen einen Moment in dem tiefen Blau verharren... "Tja, dann überleg dir gefälligst eine!", murmelte ich kühl und bahnte mir einen Weg an ihm vorbei, um erneut gegen die Aufzugtür zu trommeln. Ich wollte nicht länger mit Samu auf so engem Raum eingeschlossen sein, sonst tat ich noch etwas, was mein Verstand so nicht abgesegnet hätte... "Mann Leah..." Augenblicklich spürte ich Samus Hand auf meiner Schulter und in einer abschüttelnden Bewegung, wand ich mich zu ihm um. "Ich...ich kann dir keinen Grund geben - es tut mir leid, aber...Wir hatten einen beschissenen Start...bitte gib mir doch nochmal eine Chance, mich von einer anderen Seite zu zeigen..." Mit fast flehendem Blick sah er mich an, während ich stock und steif vor ihm verharrte. Verdammt! Meine Gedanken standen Kopf. Das Chaos in mir schien nun definitiv die Überhand zu gewinnen. Meine Lippen waren wie versiegelte, während seine Augen mit jeder Sekunde, die Versand, einen traurigeren Schimmer annahmen. "Hallo?! Ist da jemand drin??" Die männliche Stimme die von außen, zu uns, durch die Aufzugwand drang, ließ mich zusammen zucken. In einer Kurzschlussreaktion riss ich mich herum und hämmerte erneut gegen das kühle Metall. "Ja! Ja, wir sind hier drin!", brüllte ich der Wand entgegen. "Leah?", meldete sich plötzlich eine bekannte Stimme und ich seufzte erleichtert auf. "Mikko!" "Bist du alleine da drin?" Mein Blick glitt herüber zu Samu, dessen Augen ihren bekümmerten Schimmer immer noch nicht verloren hatten. "Nein!", rief er zur Antwort und ich konnte hören, wie die beiden Männer vor der verschlossenen Türe hektische Worte wechselten. "Okay ihr Zwei, wir holen euch da jetzt raus!", erschallte Mikkos Stimme nach einer Weile und erneut machte sich das Gefühl enormer Erleichterung in mir breit. "Leah..." Ich fuhr herum und sah, wie Samu mir mit Blicken deutlich signalisierte, dass er noch auf eine Antwort von mir wartete, doch in schüttelte bloß mit dem Kopf und wand mich von ihm ab. "Leah bitte..." Im selben Moment ging ein kurzes Rumpeln durch den Aufzug und er setzte sich wieder in Bewegung. Nur wenige Meter zog er uns nach oben, dann öffneten sich endlich die Türen und ich stolperte regelrecht hinaus in Mikkos Arme. "Wow, dass ihr beiden euch da drinnen nicht den Kopf abgerissen habt...", kommentierte der Manager lachend und ich sah, wie Samu hinter mir aus dem Aufzug geschlurft kam. Beide reagierten wir nicht auf Mikkos Aussage und sahen einander bloß an. "Ich will jetzt einfach nur in mein Bett.", wand ich mich an Mikko und er nickte. "Ich bring dich auf dein Zimmer." Samu sah mich ein letztes Mal, fast schon enttäuscht an, während Mikko sich noch bei dem alten Mann, der offenbar der Hausmeister des Hotels war, bedankte, dann wandten wir uns zum Gehen. Samus blaue Augen drückten beschwerlich auf mein Gewissen, doch ich sah mich kein weiteres Mal mehr um, sondern folgte Mikko starr den Flur entlang.

Even When The Fairytale Gone Bad, I'm Forever YoursWo Geschichten leben. Entdecke jetzt