27. Kapitel

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|Leah| "Ich äh...gehe zurück ins Hotel...ich ehm...muss noch was für morgen vorbereiten..." Mit jenen Worten verabschiedete ich mich hastig von den anderen Jungs. Ich sah noch ihre irritierten Blicke, ließ Ihnen jedoch keine Möglichkeit, mich mit verwirrten und besorgten Fragen zu bombardieren, sondern suchte hastig das Weite. Meine Füße trugen mich in jener Nacht bloß noch zurück in mein Hotel, wo ich kaum noch Schlaf fand, da meine Festplatte mit einem großen Blondschopf überfüllt war. Meine Welt stand Kopf. Ich hatte keinen Schimmer, was dieser, mehr als unerwartete Kuss von Samu zu bedeuten hatte und schlimmer noch, ich hatte nicht mal eine annähernde Ahnung, wie ich zu jenem stand.
Eben noch hatte ich diesem Kerl die Hölle heiß gemacht, ihm all meine Wut entgegen geschleudert und regelrecht klar gestellt, wie sehr er mir am Arsch vorbei ging (was ja leider Gottes, nicht mal der Fall war...) und als Reaktion darauf küsste er mich??? Was war das bitte? Was hatte das zu bedeuten? Wieso in in aller Welt sollte er das tun? Hätte ich es nicht besser gewusst, wäre ich mir sicher gewesen, diesen Moment, diese wenigen Sekunden nur geträumt zu haben... Schön wärs! Gerne hätte ich mich lieber für völlig verrückt erklärt, tja aber so einfach war das leider nicht! Fragen über Fragen, Gedankengänge, die einer Folter gleich kamen hielten mich in jener Nacht wach und malten mir dunkle Ringe unter die Augen, welche ich am nächsten Morgen kritisch in dem Spiegel meines Hotelzimmers betrachtete.
"Leah!" Ein Klopfen an meine Zimmertür ließ mich erschrocken herum fahren. Glücklicherweise hatte ich mich nach einer Dusche (welche mir leider weniger Leben eingehaucht hatte, wie erhofft) bereits in meine neuen Klamotten geworfen und lief nun, so lässig es mein Leichenschlurfgang zuließ, zur Tür. "Hey!", wurde ich sanft begrüßt, als ich jene geöffnet hatte und spürte wie besorgte braune Augen mich musterten. "Joona...", murmelte ich und rang mir ein müdes Lächeln ab, während ich ihn herein nickte. "Kann ich irgendwas für dich tun? Ich dachte wir wären erst für elf Uhr in der Lobby, fürs Shooting verabredet...", erkundigte ich mich, mit Blick auf das Wecker Display welches anzeigte, dass wir bis dahin noch fast drei Stunden Zeit hatten. "Ach ich wollte nur mal nach dir schauen - nach gestern..." erklärte er und ließ seine letzten beiden Worte regelrecht in der Luft hängen. Nach gestern? Fragend starrte ich ihn an. "Na nach Samus und deinem Gespräch." "Welches Ge..." Kurz waberten unscharfe Bilder von Samus Lippen durch meinen Kopf. Ach DAS 'Gespräch'... "Achso...ja ehm...was sollte nach dem Gespräch nicht gestimmt haben?", fragte ich mit einem Unterton, der mich glatt selber an meiner Unschuldsmine zweifeln ließ. "Na ja, du hattest es danach ganz schön eilig, bist regelrecht geflüchtet." "Ach Quatsch, mir ging es einfach nicht so gut...du weißt schon, die ganze Nervosität undso...", stammelte ich. Misstrauisch bewegte Joona seinen Kopf, zu einem kaum merkbaren Nicken. "Aha. Und wie lief das Gespräch mit Samu? Ist er mit deiner Arbeit etwa unzufrieden? Falls das der Fall ist und er dich los werden will...mach dir keine Sorgen, ich werde deiner Chefin berichten, wie viel Mühe du dir gegeben hast, wie sehr du dir den Job verdient hast und..." "Hey Joona! Ist schon gut!", unterbrach ich ihn, etwas überfordert. "Da war nichts zwischen Samu und mir." Joonas Augenbrauen wanderten in seine Stirn, als ich bemerkte, wie falsch, (beziehungsweise in meinem Fall, wie richtig) man diesen Satz verstehen konnte. "Äh ich meinte...also es gab keinen Streit.", korrigierte ich mich eilig. "Samu ist..." Ja was war überhaupt mit Samu? Ich bemerkte, dass ich Joona seine anderen beiden Fragen offensichtlich nicht mal selbst beantworten konnte... War Samu mit meiner Arbeit unzufrieden? Wollte er mich los werden? Na vielleicht war, mich zu küssen, die neue Taktik, um mich aus dem Team zu kicken. 'Jetzt drehst du durch!', mahnte eine innere Stimme mich und ich schüttelte etwaige Gedanken ab. "Mal davon abgesehen, ist Samu, wie schon erwähnt nicht mein Arbeitgeber! Das heißt es ist mir total egal, ob es ihm passt, wie ich meine Arbeit mache, oder nicht! Von ihm lass ich mich doch nicht aus dem Konzept bringen!", feixte ich urplötzlich total aufgebracht, sodass Joona bereits etwas perplex zusammen zuckte. Im gleichen Moment registrierte ich erst die, noch offene Hotelzimmertür und polternde Schritte verrieten mir, dass Joonas und mein Gespräch offensichtlich noch einen dritten Zuhörer hatte. Meine Vorahnung bestätigte sich in Windeseile, als eine große Statur an dem Türspalt vorbei huschte und blaue Augen mich kühl, im vorbei laufen fokussierten. Samu. Na super!

Even When The Fairytale Gone Bad, I'm Forever YoursWo Geschichten leben. Entdecke jetzt