Even When The Fairytale Gone Bad, I'm Forever Yours

35. Kapitel

|Samu| Mit angespannten Zügen, beobachtete ich Leah bei ihrem Lachanfall. Ich war verwirrt... Was war bitte so witzig?! "Haben wir uns langsam wieder?!", zischte ich genervt und kichernd fügte sich ihr Atemrythmus wieder dem Normalzustand. "Hach herrlich...", seufzte sie auf und wischte sich sogar einige Freudentränen aus den Augenwinkeln. "Freut mich, dass ich dich so amüsieren konnte, aber würdest du mir bitte erklären, was..." "Oh, ich hab mich nicht über dich amüsiert Samu...", unterbrach sie mich plötzlich wieder toternst. "Ich habe mich über mich selbst amüsiert, über meine Naivität, meine Dummheit und vor allem über mein großartiges Glück, mein erstes Mal tatsächlich an einen sexbesessenen Kerl verschwendet zu haben, der jetzt auch noch Mitleid braucht und gerne hören möchte, wie arm er dran ist, nicht lieben zu können." Mir blieb augenblicklich der Mund offen stehen. "Sexbessessen...Mitleid...bitte...WAS?" Mir platzte bald der Kragen! "Ach komm schon Samu, dein Geschwafel erzählst du doch jeder, die dich nicht wieder aus dem Bett lässt und..." "Sag mal was glaubst du eigentlich wer ich bin, hm?!" Nun war es an mir Sie zu unterbrechen. Ich war stinkwütend! Vieles hatte ich mir von Frauen schon anhören müssen, aber DAS??? "Hab ich doch gerade gesagt: Ein mitleidsbedürftiges, sexbesessenes Weichei!" Innerhalb von Millisekunden hatte ich sie, mit einem weiteren Satz nach vorne, gegen die Wand gedrängt, sodass sich meine Stirn dicht vor ihrer befand. Etwas überrascht sah sie zu mir empor und biss sich auf die Unterlippe. Das Selbstbewusstsein, welches ihre letzten Worte wohl mit sich gebracht hatten, schien sich in Null Komma Nichts vor meinen Augen aufzulösen und urplötzlich erschien sie beinahe etwas eingeschüchtert. "Ich brauche kein Mitleid! Von niemandem! Schon gar nicht von DIR!", fuhr ich sie mit brodelnder Stimme an und spürte, wie das Grün ihrer Augen wieder etwas ins Lodern kam. "Dann hör gefälligst auf mir die 'Ich kann nicht lieben'-Nummer vorzuspielen!", zischte sie mit zusammen gebissenen Zähnen. "Ich habe nicht...", begann ich zu knurren, doch ihre Hand auf meiner Brust ließ mich verstummen. "Hast du eigentlich einmal, auch nur eine Sekunde darüber nachgedacht, was deine Aktion mit meiner Kamera-Speicherkarte auf sich hatte?" Hä? Was hatte dieser Fakt denn nun mit unserem Gespräch zutun? Wie ein Auto sah ich sie an, was zur Folge hatte, dass sie erneut die Augen verdrehte. "Na deine Aktion mit der Speicherkarte? Dass du Bilder von mir, an die Fotoagentur gesendet hast? Der Grund weshalb ich hier mit dir in diesem Aufzug festsitze?" "Leah ich bin nicht blöd, schon klar...aber was hat das mit..." "Du meinst, was das damit zutun hat, dass du ein mitleidsbedürftiges, sexbesessenes Weichei bist? Ja nichts! Das ist es ja! Dieses Verhalten, diese Art zu Handeln...das passt nicht zu dem mitleidsbedürftiges, sexbesessenes Weichei, dem ich übrigens noch 'egoman' hinzufügen möchte..." Sie, immer noch kritisch musternd, hob ich eine Augenbraue. "Und was genau willst du mir damit jetzt sagen?" |Leah|Genervt stöhnte ich auf und boxte Samu in die Schulter. War er wirklich so schwer von Begriff? "In erster Linie mal, dass du definitiv deinen Fuß von dem Schlauch nehmen solltest, auf dem du gerade offensichtlich mit voller Bandbreite stehst...und desweiteren, dass du mir nicht erzählen kannst, dass du es sooo nötig hast, jemanden zu knallen, dass du dir von deinen 'Opfern' eine ganze Nacht lang, die Ohren voll heulen lässt, fast eine Faust kassierst und ihnen nebenbei sogar noch einen Job verschaffst...Oder anders formuliert: Diese Tatsache würde dich zu einem noch irreren Idioten machen, als für den ich dich ohnehin schon halte!" Eingehend fixierte ich ihn, versuchte in seinen tiefblauen Augen irgendeine Reaktion auszumachen, doch da war nichts... Ich hatte sogar das Gefühl, er sah durch mich hindurch. Seufzend senkte ich den Blick, als mir mit einer enormen Schlagfertigkeit bewusst wurde, dass mir mein Verstand wohl einmal mehr einen Streich gespielt hatte... Ein bitteres Lachen hämmerte gegen meine Kehle. "Entschuldige. Das war dumm von mir. Wie hatte ich auch nur einen Moment, naiverweise glauben können, dass ich mich irgendwie von einer meiner Vorgängerinnen unterscheide..." Ich wollte mich gerade an ihm vorbei drücken, um seinen leeren Augen und überhaupt seiner ganzen Ausstrahlung zu entkommen, da stemmte er in einer fixen Bewegung, seine Handflächen, neben meinen Schläfen, gegen die Wand. Ich muss zugeben, für einen kurzen Augenblick fühlte ich mich eingeengt, fast schon bedrängt. Doch im selben Moment verlor ich mich in seinem feurigen Blick und vergaß alles um mich herum. Schneller als ich hätte Luft holen können, befanden sich seine Lippen auch schon auf den meinen und augenblicklich wurde mein Hirn ohnehin nicht mehr mit Sauerstoff versorgt.