|Samu| "Hallo??? Ist das jemand? Kann uns jemand hören? Wir sind hier drinnen!", brüllte Leah und hämmerte wie wild gegen die Aufzugtür, während ich das ganze eher für Zeitverschwendung hielt und mich lässig gegen die Wand gelehnt hatte. "Das bringt doch nichts...", murmelte ich ruhig und sie riss sich zu mir herum, um mich böse anzufunkeln. "Schon mal was von den Leuten gehört, die in einem steckengebliebenen Aufzug erstickt sind, hm? Und so lange du mir hier drinnen die Luft weg atmest stehen die Chancen tendenziell noch höher!", feixte sie verbissen, woraufhin ich mir ein Lachen nur so gerade verkneifen konnte. "Ach Unfug! Denen wird nicht entgangen sein, dass der Strom weg ist und irgendwann wird schon jemand kommen und uns hier raus holen. Notfalls müssen wir eben warten, bis das Unwetter vorüber gezogen ist...", erklärte ich schulterzuckend. "Tzzzz...von allen 7 Milliarden Menschen, die dieser Erdball zu bieten hat, musste ich natürlich ausgerechnet mit DIR in so eine Lage geraten.", stöhnte sie, schien nun auch endlich aufzugeben und sank an die Aufzugwand, mir gegenüber. Ich ignorierte ihren Kommentar geflissentlich und tat ihn mit einem Grinsen ab. "Also gut...wenn wir hier schon mal festsitzen...bitte...", meinte sie schließlich und nickte mir zu. "Bitte was?", stand ich auf dem Schlauch. "Was lief in jener Nacht, in dem Kopf des Frauenheldens anders?", erweiterte sie ihre Fragestellung. Mist! Sie hatte über die Aufregung offensichtlich nicht vergessen, was ich zuvor angefangen hatte zu erklären. Irritiert sah ich sie an. "Achso für den Fall, dass die Andeutung nicht klar genug formuliert war: Mit Frauenheld meine ich DICH.", ergänzte sie und nun war es an mir, sie böse zu beäugen. "Danke für die Aufklärung!" "Jederzeit wieder!", flötete sie, sarkastisch schmunzelnd. Doch ihr Blick blieb an mir hängen. Sie schien meine Antwort auf ihre Frage abzuwarten. Ich seufzte. "Ne ziemlich heikle Situation, Gespräche wie diese in einem steckengebliebenen Aufzug zu führen...die Fluchtmöglichkeiten sind ja eher gering.", versucht ich zu scherzen, doch Leah verzog keine Mine. "Erst bin ich dir zu betrunken, jetzt ist dir die Location nicht passend...hast du sonst noch irgendwelche Wünsche? Die Chance für ein solches Gespräch hast du noch ganz genau so lange, wie wir hier eingesperrt sind! Denn verlass dich drauf, sobald wir hier raus sind, wirst du mich nicht mehr zu Gesicht kriegen!", meinte sie, mit einer ernsten Falte auf der Stirn. "Du meinst das also wirklich ernst? Du willst den Job tatsächlich einfach so hinschmeissen?" "Ich kann mich nicht erinnern, dass es das war, worüber wir reden wollten...", lenkte sie ein. "Na doch...sein wir doch mal ehrlich...NUR darum geht es...", murmelte ich. "Ach ja?! Es geht nur darum, dass ich das Shooting weiter führe und euer verdammtes Album Cover fertig kriege? Das ist alles, worum es hier geht?" "Nein, natürlich nicht..." "Oh doch! Ja! Genauso ist es! Das ist es doch, worum es dir einzig und alleine geht! Dass du an die große Karriere kommst! Dabei ist dir alles und jeder andere scheiß egal! Diese Nacht ist und war dir scheiß egal! Ich bin dir scheiß egal! Denn auf deinem Egotrip zählst doch ganz allein nur du, Samu!" Ihre Tonlage war beinahe hysterisch, ihr Finger stach immer wieder in meine Richtung und mit einer heftigen Gestik deutete sie auf mich. Ihre Stimme surrte in meinem Kopf, wie ein nervtötender Piepton, ihre Worte machten mich wütender und wütender und ihr ausgestreckter Finger gab mir schließlich den Rest. "Jetzt halt verdammt nochmal endlich die Klappe!", brüllte ich sie an und hatte unbewusst einen Satz nach vorne gemacht. Etwas erschrocken zuckte sie zusammen und verstummte tatsächlich augenblicklich. Damit hatte ich fast schon gar nicht mehr gerechnet, weshalb es ein paar Sekunden dauerte, bis mir die Worte über die Lippen kamen, die mir schon seit einer gefühlten Ewigkeit, regelrecht auf der Zunge gelegen hatten. "Du bist mir nicht egal! Diese Nacht ist mir nicht egal und, dass du deine Karriere wegen mir einfach hinschmeißen willst, ist mir erst recht nicht egal!" Überrascht riss sie die Augen auf, doch gleich darauf, nahm der schnippische Ausdruck wieder ihre Züge in Beschlag und sie verschränkte unbeeindruckt die Arme vor der Brust. "Ach ja? Dass du am nächsten Morgen aus meiner Wohnung geflüchtet bist, war also nur ein Zufall?", giftete sie und ich verdrehte die Augen. "Verdammt nein! Natürlich nicht! Ich versuche es dir doch die ganze Zeit zu erklären...ich...ich kann dieses ganze Gefühlszeug nicht...eine Beziehung...sowas hat bei mir noch nie funktioniert! Es hat also nichts mit dir zutun sondern..." In just diesem Augenblick fing sie an mich auszulachen. Nicht auf die hämische, provokative Weise, wie allzeit zuvor...Nein, sie schien das ganze tatsächlich so witzig zu finden, dass sie sich, nach Luft japsend, gar nicht mehr einbekam, während ich neben ihr stand und völlig blöd aus der Wäsche guckte.
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Even When The Fairytale Gone Bad, I'm Forever Yours
FanficLeah ist eigentlich nur ein bemitleidenswertes Wrack, als sie den jungen Sänger Samu, 2004 bei einem kleinen Gig seiner Band, in einer Bar und ihrer persönlichen Hölle, kennenlernt. Doch Samu sieht sie mit anderen Augen. Sieht 'Mehr' in ihr! Er hilf...