Even When The Fairytale Gone Bad, I'm Forever Yours

44. Kapitel

|Samu| Meine Füße trugen mich, fast wie von selbst in die Bar, des Hotels, wo ich mir am Tresen einen Platz suchte und mir ein Bier bestellte. Seufzend stellte ich fest, dass dieser Abend alles andere, als so verlaufen war, wie ich es mir erhofft hatte. Etwas trübselig starrte ich auf das gefüllte Glas in meinen Händen, während meine Gedanken zu Leah abdrifteten... Als sie eben gesagt hatte, dass sie mehr Zeit bräuchte, hatte ich eine Frage einfach nicht mehr aus meinem Kopf bekommen: War ich dieser Samu für den sie ihre Zeit opfern wollte? Dieser Samu aus der Bar, den sie so gerne kennenlernen wollte? War ich dieser Kerl, oder wollte ich eben dieser bloß für sie sein, um ihr zu gefallen? Ich war verwirrt. Ich wusste zwar, dass mein Bestreben der nette, liebevolle Kerl zu sein, in Leahs Gegenwart stärker war, als von irgendeiner Frau sonst, aber war es denn richtig, sich so für jemanden zu verstellen, oder gar zu verändern? Wollte ich mich mich verändern? Oder sollte ich das nur? Sie verunsicherte mich und das machte mich wütend, vor allem auf mich selbst. "Hey Alter, was machst du denn so alleine hier?", holte mich eine vertraute Stimme zurück aus meinen Gedanken. "Mikko...", murmelte ich und nahm einen weiteren großen Schluck von meinem Bier, während der Manager auf dem Hocker neben mir Platz nahm und ebenfalls eine Bestellung aufgab.
"Also...", wand er sich schließlich an mich und ich malte mit meinen Blicken große Fragezeichen in die Luft. "Also was?", hakte ich mit hochgezogenen Augenbrauen nach. "Was ist da zwischen dir und Leah?" Trotz der Tatsache, dass es ja fast klar gewesen war, dass Mikko jene Rückschlüsse gezogen hatte, nachdem er mich heute morgen bei Leah im Hotelzimmer aufgefunden hatte, traf mich diese Frage unvorbereitet. Mein Blick riss automatisch herum und fand erneut den Rand meines Bierglasses. Ich starrte es an, als könnte es mir die Worte in den Mund legen, die mir für eine Antwort auf Mikkos Frage fehlten. Ich räusperte mich und wand mich meinem Manager wieder zu. "Seit wann interessiert dich mein Privatleben?", stellte ich eine Gegenfrage, bei welcher nun Mikkos Augenbrauen nach oben schossen. "Nun ja, seitdem es deine Karriere beeinflusst hat...", murmelte er wie selbstverständlich. "Hat es nie und wird es nie.", erklärte ich mit fester Stimme und sah Mikko nachdrücklich an. "Also ist Leah dein neuer Betthupfler?", zwinkerte er mir zu und meine Mine verfinsterte sich augenblicklich. "Sag das noch mal...", raunte ich mit drohendem Unterton und schob die Ärmel meines Hemdes auffordernd hoch. "Hey, hey ich frag doch nur...Ich meine, Leah scheint nicht wirklich in dein Muster zu passen." "Wie meinst du das nun wieder?", wollte ich mit krausen Falten in der Stirn von ihm wissen. "Na sie wirkt nicht auf mich, als würde sie gerne die Frau nach Maiju und die vor einer anderen sein..." Mein inneres brodelt. Halt dich zurück Samu! Du brauchst deinen Manager noch! Eine mahnenede Stimme eilte mir zur Seite, sie hielt mich davon ab Mikko hier und jetzt eine reinzuhauen. "Du hast dich bis jetzt aus meinem Privatleben heraus gehalten, sei ein guter Manager und führe diese weise Entscheidung fort...", erklärte ich, senkte meine Hand auf seine Schulter, drückte diese kurz und verzog dann eine Mine, die ihm deutlich werden ließ, dass er meine Worte besser ernst nehmen sollte. "Okay, keine weiteren Fragen über Leah...aber dann verrat mir wenigstens, wie du sie dazu gekriegt hast, das Shooting weiter zu machen?" Meine Augen verengen sich zu Schlitzen. "Ich habe sie nicht dazu gekriegt! Sie hat diese Entscheidung ganz allein getroffen!", zischte ich. "Achsoo...ja vermutlich während sie, völlig auf sich gestellt, in dem Aufzug eingeschlossen war...so ohne äußeren Einfluss...", grinste Mikko und nippte an seinem eigenen Bier. "Sag mal was ist eigentlich dein Problem?", fuhr ich ihn mit gesenkter Stimme an, um kein Aufsehen zu erregen. Seelenruhig stellte er sein Glas wieder ab und drehte den Kopf zu mir herum. "Oh...ich habe kein Problem, wirklich nicht! Ich hoffe nur, dass du schlau genug bist, dein Spielchen bis zum Ende durchzuziehen...wäre blöd, wenn Leah uns kurzfristig doch noch abspringt.", erklärte er und schenkte mir ein schmieriges Lächeln. War das sein Ernst?! Hitzige Wut brannte in meiner Brust und ließ meine Kiefer erzittern. Er dachte doch nicht wirklich, dass ich Leah für die Karriere der Band benutzte, oder?! "Wie kommst du darauf, dass ich...Ich hab nicht...", presste ich wütend hervor, doch Mikko hob bloß beschwichtigend die Hand. "Keine Sorge, ich schweige wie ein Grab, mein Lieber! Geht ja schließlich um unser aller Karriere." Erneut zwinkerte er mir zu und plötzlich fügte sich ein anderer Gedanke, denen von eben, bevor Mikko aufgetaucht war: Hatte er recht? War das hier der Grund dafür, wieso ich bereitwillig einen Samu in ihrer Gegenwart vor gab, der mir selbst fremd war? Weil ich wusste, dass wir sie brauchten?
In einer Kurzschlussreaktion riss ich mich hoch, wobei ich beinahe mein Glas umgestoßen hätte und rauschte, ohne Mikko einen weiteren Blick zu gönnen, davon.