46. Kapitel

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|Leah| Meine Augen flogen auf und ich stellte schmunzelnd fest, dass ich in eben jenem warmen Kokon erwacht war, in welchem ich auch meinen Schlaf gefunden hatte. Meine Finger waren immer noch mit den großen, sehnigen Händen von Samu verschränkt und seinen gleichmäßigen, sanften Atem konnte ich ebenfalls unverändert in meinem Nacken spüren. Vorsichtig und darauf bedacht, ihn nicht zu wecken, wand ich mich in seinen Armen herum und musste kurz die Luft anhalten, als ich Samus selig ruhende Züge erblickte. Ein Kribbeln zog sich über meine Haut und das Schmunzeln auf meinen Lippen war nicht mehr wegzudenken. In jenem Moment wurde es mir plötzlich klarer denn je: Ich hatte mich unsterblich in diesen Kerl verliebt! Sein wunderschöner Anblick ließ, die sonst aufkeimenden Ängste, was diese Tatsache betraf, nicht zu. Für jenen Moment war ich einfach bloß in meiner kleinen rosaroten Blase gefangen und strahlte den Mann, der dort in meinem Bett lag an, wie ein verknallter Teenie.
Ich beobachtete schmunzelnd, wie seine langen Wimpern schließlich erzitterten und die geschlossenen Lider unwillkürlich seine strahlend blauen Augen zum Vorschein brachten. "...beobachtet mich beim schlafen...", raunte er mit kratziger, schläfriger Stimme und mein Grinsen gewann an Breite. "...ist unfassbar süß, wenn er schläft...", ergänzte ich meine eigene Liste und entlockte ihm ein verschlafenes Schmunzeln, welches die Protest-Falte auf seiner Stirn fast in den Schatten stellte. "Ich bin nicht süß!", wand er ein. "Das steht schon auf deiner Liste." Mit dem Daumen strich er über meine Wange und brachte damit eine Ganzkörper-Gänsehaut meinerseits ins Rollen. Sein rauer Finger endete auf meinen Lippen, über welche er sanft glitt, ehe er ihn einem zarten Kuss weichen ließ. Ein Guten-Morgen-Kuss... Wenn ich nicht zuvor schon im Himmel geschwebt hatte, dann tat ich es spätestens jetzt...
Das Surren unserer beiden Handys erwog uns schließlich dazu voneinander abzulassen. "Das kann nur Mikko sein...", bemerkte Samu fast etwas genervt, während wir beide gleichzeitig einen Blick auf unsere Handys warfen. Und er behielt recht, tatsächlich blinkte auf meinem Display eine neue Nachricht von dem Manager auf.

|Das Shooting findet heute aufgrund des Unwetters nicht statt. Gegebenenfalls werden wir unseren Aufenthalt in Barcelona verlängern, wenn die Wetterverhältnisse so schlecht bleiben. Mikko.|

Ich las die eingegangenen Zeilen und sah dann herüber zum Fenster. Samu, reagierte im selben Moment mit der gleichen Reaktion und wir mussten beide feststellen, dass die Palmen vor dem dunkel grauen, fast schwarzen Himmel tatsächlich wie wild im Wind peitschten. "Na super...", murmelte ich bei dem Anblick des draußen tobenden Unwetters. "Hey sieh es mal positiv...das heißt wir haben mehr Zeit für uns.", wand Samu ein und drehte sich im Bett wieder zu mir herum, um mich liebevoll zu betrachten, was mir ein Schmunzeln entlockte. "Du meinst, um unsere Listen zu erweitern?", fragte ich lachend. "Genau!", grinste er. Ich wollte gerade meine Beine über die Bettkante schwingen, da hielt er mich an der Schulter zurück. "Hey, wo willst du denn hin? Ich bin bei dem Wetter schwer für einen Tag im Bett!", erklärte er und sah mich mit einem Blick an, bei dem ich mir sicher war, einen Hauch von Verführung darin erhascht zu haben. Doch das Funkeln in seinen blauen Augen war einfach ein Argument für sich und das Prickeln, was allein seine Berühung an meinem Arm, auf meiner Haut hinterließ, überstimmte mich letztlich. Ich rollte mich wieder zurück und ließ mich in die Kissen sinken, während Samu eng neben mich glitt und mich, seinen Kopf auf seinem Oberarm aufgestützt, von der Seite betrachtete. "Was?", kicherte ich, durch seinen starren Blick und den Hauch eines Schmunzelns auf seinen Zügen etwas überfordert. "Nichts. Ich schau dich einfach bloß gerne an.", lächelte er. "So so...das macht meine Liste aber auch nicht unbedingt länger.", neckte ich ihn, wodurch mich seine Augen nur intensiver fokussierten. Seine Hand glitt an meine Taille und er beugte sich über mich. Mein Atem setzte für einen Moment aus, als sich sein Gesicht direkt über meinem befand. Meine Sinne stoben der Überforderung entgegen. Dieser Anblick. Sein Geruch. Sein sanfter Atem auf meiner Haut. Seine leicht geöffneten Lippen, an denen sich, so schien es, die meinen spiegelten... "Aber das hier vielleicht...", raunte er. Ich wollte gerade überlegen, ob es nicht eben das war, was mein Verstand gestern noch als zu schnell empfunden hatte da senkten sich seine Lippen auch schon... Ein Klopfen an meine Zimmertür ließ uns beide augenblicklich zusammen zucken.

Even When The Fairytale Gone Bad, I'm Forever YoursWo Geschichten leben. Entdecke jetzt