5. Kapitel

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|Leah| Das beinahe animalische Knurren von Ed surrte in meinen Ohren, als Samu ihm entgegen trat und davon abhielt, einen weiteren Schritt auf mich zu zu machen.
Eds Hand holte erneut zum Schlag aus, diesmal allerdings in Richtung Samu, welcher geschickt auswich und sie am Gelenk ergriff.
"Hey kommen mal runter!", rief Samu und drückte Ed von sich weg. "Schnauze, Junge! Du hast mir überhaupt nichts zu sagen!", grollte Ed mit gefletschten Zähnen und fixierte mich wütig.
Mein Atem ging viel zu schnell, während ich spürte, wie sein aggressiver Blick, mich durchstocherte. In dem Pub war es beunruhigt still geworden und ich bemerkte, wie sich die Augen, aller Gäste, auf uns richteten.
"Sie haben mit dieser Frau nicht so zu reden, geschweige denn, umzugehen!", knurrte Samu, in die Richtung meines Chefs, der sich, vor Wut zitternd, kaum noch kontrollieren konnte.
"Sie haben keine Ahnung! Wer sind sie??? Ihr Beschützer??? Sie ist meine Angestellte! Sie gehört mir! Ich mache mit ihr, was ich will, kapiert?!", schrie Ed, mit zornig zusammen geballten Fäusten.
"Sie gehört ihnen?!", wiederholte Samu schnippisch lachend. Er schüttelte ungläubig den Kopf. "Sie gehört IHNEN?! Sie ist ein Mensch und gehört NIEMANDEM verdammt! Dir altem Sack schon gar nicht!" Samus angewidertes und vor allem sarkastisches Lachen hallte noch durch meinen Kopf, ehe in ihm, der Film, was als nächstes passieren würde, ablief. Ich wusste es. Ich wusste genau, was jetzt passierte. Das hätte Samu nicht tun sollen...Ed beleidigen und dann auch noch zu lachen...
Ich zuckte schon zusammen, als Ed die Faust noch gar nicht erhoben hatte, konnte mich nicht regen, war völlig gefangen, in meinem versteifte Körper.
Die fleischigen, geballten Finger sausten, schneller, als Samu diesmal reagieren konnte, durch die Luft und noch bevor Haut auf Haut traf, entwich mir, mit dem nächsten Atemzug, ein spitzer, erstickte Schrei. Der Aufprall lief, wie in Zeitlupe, vor meinen Augen ab. Samus Kopf schleuderte zur Seite und er stolperte nach hinten, ehe Eds Hand erneut nieder sauste.
Meine Glieder waren wie eingefroren, die Luft war mir weg geblieben und ich sah zu, wie Ed, Samu erneut niederstreckte.
Der Anblick des Blutrinnsals, unterhalb von Samus Nase ließ mich endlich aus meiner Schockstarre erwachen, legte einen Schalter in mir um... Ohne, es selbst zu kontrollieren, hatte ich innerhalb von zwei Schritten, meinem Chef erreicht und ließ das Bierglas, welches sich immer noch in meinen zittrigen Händen befand, aus einem Impuls heraus, auf Eds großem, runden Kopf zerbarsten.
Das Glas zersprang und die vielen kleinen Splitter sausten, wie Sternschnuppen durch die Luft.
Kurz hielt ich inne und beobachtete, wie Eds massiger Körper unter, beinahe überraschtem Blick, zusammenbrach und mit einem Poltern, auf den Boden prallte.
Mit dem lauten Geräusch entwich mir alle Luft und ich sackte auf meine Knie, direkt neben Samu, der sich benommen die Nase hielt.
Ich ergriff seine Schulter und rüttelte daran, um ihn zum Aufstehen zu bewegen. Wir mussten hier weg! Wir mussten hier ganz schnell weg! Das war der einzige Gedanke, den ich zu fassen bekam.

Even When The Fairytale Gone Bad, I'm Forever YoursWo Geschichten leben. Entdecke jetzt