43. Kapitel

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|Leah| Irritiert sah Samu mich an und eine Falte kräuselte sich augenblicklich auf seiner Stirn. "Was ist?" "Samu ich...können wir die Sache bitte langsam angehen?" Sein Blick gewann an Ausdruckslosigkeit. Ich konnte einfach nicht einschätzen, wie er darüber dachte, was mich nur noch mehr verunsicherte. "Wie du schon gesagt hast...ich bin nicht mehr die naive, wehrlose Leah von damals und...und will es nicht überstürzen..." "Also bin ich dir noch nicht genug 'Samu aus der Bar'...", murmelte er und löste sich augenblicklich von mir. Sein Blick glitt fast etwas enttäuscht zu Boden. "Nein Samu, nein...so hab ich das doch nicht gemeint! Ich will nur...ich kann nicht...das geht mir zu schnell!" Er sah auf und seine Mundwinkel hoben sich zu der Andeutung eines Lächelns, was aber um Welten nicht mehr so locker, fröhlich und offenherzig war, wie zuvor. "Okay.", war alles was er sagte. Hatte ich ihn nun etwa gekränkt? "Komm wir gehen zurück ins Hotel.", murmelte er und wand sich bereits zum Gehen. Irritiert hielt ich inne, ehe ich die Hand nach der seinen ausstreckte und er sich wieder zu mir herum drehte. "Hey Samu, das sollte keine Abfuhr sein! Du musst einfach nur etwas Geduld mit mir haben...du weißt doch, das ist alles sehr neu für mich und..." "Schon okay, Leah! Ich sagte ja, es ist okay. Komm, es hat gerade etwas aufgehört zu regnen." Seine Hand glitt aus meiner und er lief los. Ich brauchte einen Moment bis ich die, in mir aufkeimende Enttäuschung über seine Reaktion, in mein tiefstes Inneres zurück drängen konnte, mich ebenfalls in Bewegung setzte und ihm hinterher eilte.
Unser Rückweg zum Hotel war definitiv nicht so, wie ich mir den Verlauf des Abends vorgestellt hatte. Wir liefen durch den seichten Nieselregen, wobei ich fast etwas Mühe hatte, mit ihm Schritt zu halten, bis wir die Lobby erreicht hatten. "Willst du noch etwas trinken gehen?", fragte er fast schon gelangweilt und nickte, zu der Bar des Hotels herüber, ohne auch nur eine Mine zu verziehen. Na super... "Ich gehe lieber auf mein Zimmer. Das Shooting geht ja morgen weiter.", antwortete ich abgehakt und drückte bereits den Knopf des Aufzugs. Zeigte  er mir die kalte Schulter, konnte ich das ja wohl auch! Doch meine  Reaktion schien Samu nicht im geringsten zu interessieren: Schulterzuckend vergrub er die Hände in den Hosentaschen. "Okay...dann bis morgen." Ich nickte auf seine kühle Verabschiedung hin nur, gleichsam ein bisschen fassungslos, während der Aufzug sich mit einem Pling vor mir auf tat. Ich wollte gerade die Fahrstuhlkabine betreten, da riss ich mich nochmal zu ihm herum. "Weißt du Samu, wenn ich dich gekränkt habe, dann tut es mir leid...wenn du mich nicht verstehen kannst auch, aber das hier..." Ich zog in einer angedeuteten Geste einen Kreis um uns. "...erinnert mich wieder an den Samu mit einem überdimensionalen Ego, was ich offenbar gerade verletzt habe." Seine Lider schlossen sich kurz, dann rieb er sich mit dem Daumen über die Stirn. "Du hast mich nicht verletzt Leah, wirklich nicht...ich hatte nur gehofft, dass wir schon weiter wären...", murmelte er und erneut hoben und senkte sich seine Schultern. "Ja ich weiß...bei dir geht das mit den Frauen für gewöhnlich schneller, aber..." "Jetzt fang bitte nicht wieder damit an!", unterbrach er mich seufzend und machte einen Schritt auf mich zu. "Ich will das hier..." Er ergriff meine Hände und ließ sie an seine Brust, an die Stelle über seinem Herzen gleiten. "...wirklich versuchen, okay?!" Der Blick, mit dem er mich nun bedachte, riss mich schon wieder fast von den Füßen und ließ mich nicht mehr, als ein gewispertes: "Okay.", hervorbringen. "Gut. Also...wir haben Zeit. Leg dich jetzt erst mal hin, morgen geht schließlich die Arbeit weiter.", erklärte er und ich nickte. "Schlaf gut.", raunte er und strich ein letztes Mal über meine Wange, ehe ich mich umwand und in den Aufzug schlurfte. "Bis morgen.", verabschiedet ich mich, ehe sich die Türen untermalt von einem beiderseits müden Lächeln verschlossen. Erst, als ich gegen die Wand des fahrenden Aufzuges sank wurde mir bewusst, was für einen, ja fast schon beängstigenden Einfluss Samu auf mich besaß...

Even When The Fairytale Gone Bad, I'm Forever YoursWo Geschichten leben. Entdecke jetzt