Even When The Fairytale Gone Bad, I'm Forever Yours

18. Kapitel

|Leah|"Wow das klingt nach einem guten Plan! Super Konzept! Vor allem der Stil und die Atmosphäre der Fotos gefallen mir sehr, aber wo wollen wir sie machen? Vor einem Green-Screen?", erkundigte sich der blonde Mann, der sich mir als Jukka und der Produzent der Band vorgestellt hatte, löblich. "Ehm also...ich habe das Layout meiner Agentur gezeigt und nun ja..." Durch meinen Kopf huschte das Gespräch mit meiner Chefin, am vorherigen Abend. Ein Gespräch nach dem ich eigentlich bester Laune gewesen war, doch nun, wenn ich über den Vorschlag von ihr nachdachte, wünschte ich mir sehnlichst, nicht eingewilligt zu haben. Abwartend sahen mich alle, um den Tisch herum sitzenden Männer, an. Den Blick von Samu mied ich geflissentlich. "Die Agentur hat den Vorschlag geäußert, die Bilder in realem Milieu zu machen und sie in Barcelona aufzunehmen...", erklärte ich mit weniger kräftiger Stimme, im Vergleich zu dem Vortrag meines Konzepts, vor noch wenigen Minuten. Die Münder der anwesenden Herren hielten augenblicklich nicht mehr der Schwerkraft stand, doch die meisten Augenpaare, die mich nun anstarrten, funkelten aufgeregt. Die Betonung lag auf 'die meisten'... Samu riss seinen Blick augenblicklich zu seinem Manager herum. "Barcelona! Wie geil ist das denn?! Wir fahren nach Barcelona!", rief einer der Männer, an dessen Namen ich mich nicht mehr genau erinnerte. Janne...? Auch die anderen Jungs jubelten, bei dem Gedanken, an ein mehrtägiges Fotoshooting in Barcelona freudig auf. "Barcelona?!", ließ Samus gleichsam wütende, wie entsetzte Stimme, jegliche Vorfreude im Raum verstummen. "Gibt es ein Problem Samu?", presste Mikko zwischen den Zähnen hervor und fixierte den Sänger dabei warnend. "Könnte ich dich einmal kurz unter vier Augen sprechen, Mikko!", grummelte Samu, mehr eine Aufforderung, als eine Frage und mir entging dabei nicht, wie er einzig und allein mich zynisch beäugte. Meinte er denn ernsthaft, ich hatte Lust mehrere Tage mit ihm in einem anderen Land, geschweige denn überhaupt zu arbeiten? Wohl kaum!
|Samu| "Was ist dein gottverdammtes Problem, Samu?", stieß Mikko wütend, draußen vorm Studio aus, während ich mir eine Zigarette anzündete. Ich war stinksauer! Die Tatsache, dass ich Mitleid für diese Leah empfand, war schon aufreibend genug, da brauchte ich sie nicht auch noch mehrere Tage in meiner Nähe! "Mein Problem?! Du willst mir erzählen, dass wir uns keinen scheiß Profi leisten können, sondern eine Amateurin die Fotos machen lassen, aber Barcelona ist drin, oder was?" "Amateurin?! Hast du ihre Aufnahmen gerade gesehen? Und das Konzept? Hast du ihr Konzept gesehen, verdammt?! Wir haben einen Arsch voll Glück mit ihr zusammen arbeiten zu dürfen und das für einen Hungerlohn! Nur weil sie kein Profi ist, heißt das nicht, dass sie kein Talent hat, das dürftest du ja wohl am besten wissen!", spielte er auf mich an, was mich nur noch mehr kochen ließ. "Was hat das jetzt bitte damit zutun? Ich seh es einfach nicht ein, dass DU unser Geld auf diese Weise zum Fenster heraus schmeißst!" Mikkos Augen wurden immer größer. "Bitte was?! Noch vor wenigen Wochen hast du mir dein vollstes Vertrauen in dieser Sache zugesprochen und jetzt...du hast sie ja wohl nicht mehr alle! Jukka und ich haben für das Wohl der Band entschieden, das weißt du genauso gut, wie ich! Seit wann mischst du dich überhaupt in die Geld Angelegenheiten ein, hm? Halt dich verdammt nochmal da raus und sorg lieber dafür, dass die Demos fertig werden, wenn das mit dem Plattenvertrag was werden soll!" "Ja genau...", grummelte ich bloß vor mich hin und nahm einen weiteren, tiefen Zug an meiner Zigarette, ehe ich sie fort schnippte. "Da ist doch etwas anderes...das Geld ist doch eigentlich gar nicht dein Problem, richtig?", erkundigte Mikko sich misstrauisch. Wenn er nur wüsste... Ich starrte auf die belebte Straße. Aber die Wahrheit konnte ich ihm in diesem Fall wohl kaum sagen...Dass ich gehofft hatte so wenig Zeit wie möglich mit dieser Leah zu verbringen...Und nun?! Tja Haber, das hast du von deinen Mutter-Theresa-Taten! Ich wünschte mir gerade nichts sehnlicher, als einfach nur die Finger von dieser gottverdammten Speicherkarte und ach, am besten gleich von diesem Mädchen gelassen zu haben! "Ich hoffe einfach, du verschätzt dich nicht!", murmelte ich und drückte mich, ohne meinem Manager eines Blickes zu würdigen, an ihm vorbei, zurück ins Studio.