Lenn ✅

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"Megan. Schön dich zu sehen.", Lenns vertraute Stimme jagt mir einen Schauer über den Rücken. "Hallo.", er zieht mich in eine Umarmung und fast seufze ich enttäuscht auf als er sich wieder von mir löst.

Lenn ist ein 26 jähriger Mann, mit blonden Haaren, die zu einem Undercut geschnitten sind. Zu dem weißen Hemd trägt er wie immer eine schwarze Anzughose und ein eng gebundene Krawatte. Man sieht ihm direkt an, dass er wohl einen sehr wichtigen Beruf hat.

Lenn arbeitet in der Bank seines Vaters und legt genauso wie der Rest seiner Familie einen hohen Wert aufs Auftreten. Jeans oder ein T-Shirt wird nicht in der Öffentlichkeit getragen, höchstens zum Sport. Genauso wenig wie er oder seine Familie es akzeptieren würden wenn seine Freundin so aussehen würde.

Genau deswegen ziehe ich zu jedem unserer Treffen ein schwarzes Kleid an, welches knapp über meinen Knien endet und keinen zu aufreizenden Ausschnitt hat. Heute aber habe ich mich für eine enge schwarze Hose entschieden mit einer ebenfalls schwarzen Bluse.

Lenn legt seinen Arm um meine Schulter und zusammen mit den anderen machen wir uns auf den Weg in ein kleines Restaurant. Wie immer sitze ich neben Lenn, gegenüber von Chloe. Nachdem wir unser Essen bestellt haben, frägt er mich über die Uni aus und unweigerlich schweifen meine Gedanken wieder zu dem braunhaarigen Jungen, von dem ich noch nicht einmal den Namen weiß.

Ich werde erst wieder zurück in die Realität geholt, als mein Salat vor mir auf dem Tisch abgestellt wird. Schweigend höre ich Chloe, ihrem Freund Liam und Lenn zu, die sich gerade über Lenn's neues Auto unterhalten. Irgendein teures vermutlich, so wie ich ihn und seine Familie kenne. Anfangs, als ich nicht wusste wie es in seiner Familie abläuft, fand ich alles viel angenehmer. Ich konnte mit ihm reden über was ich wollten und anziehen was ich wollte. Jetzt muss ich mir über jedes Wort Gedanken machen und aufpassen wie ich auf ihn und andere wirke. Deswegen bin ich umso froher als wir endlich bezahlen und die Mall verlassen. Lenn verabschiedet sich mit einem Kuss auf die Wange von mir und lässt mich am Ausgang zurück. Gerade als ich zu meinem Auto gehen will fällt mir eine Gestalt, die an einer Wand neben den Containern lehnt, auf.

Lange schlanke Beine die in engen schwarzen Jeans stecken, ein schwarzer Hoodie, die Kapuze auf dem Kopf. Mein erster Gedanke ist, dass es der gleiche wie aus meinem Kurs ist. Unschlüssig ob ich auf ihn zu gehen soll oder einfach nach Hause fahren soll, hole ich mir eine Zigarette aus meiner Tasche, damit es nicht auffällt wenn ich ihn beobachte. Er bewegt sich nicht, starrt immer noch auf den Boden.

Paranormal | H.S. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt