Harrys Pov
Die Angst, die in diesem Moment in mir herrscht ist nicht zu beschreiben. Eigentlich weiß ich auch gar nicht so genau vor was ich Angst habe.
Vielleicht macht es mir Angst, dass es mir so sehr gefällt ihr Hand zu halten. Ich mag es, wie sich ihre kleinen Finger mit meinen großen verschränken, dass sie mir trotz ihrer kleinen Hände Halt geben kann. Und das ist es, sie gibt mir Halt und das wiederum heißt, dass sie mich fallen lassen kann.
Sie sieht mich, sie sieht Harry, sie sieht den, der ich bin, zumindest das was ich von mir zeige. Sie achtet nicht auf meine Fehler, nicht auf die Narben die so präsent auf meiner Stirn liegen, sie achtet einfach nicht darauf. Und auch das macht mir Angst. Dass sie irgendwann begreift, wie ich bin, dass ich diese Fehler habe und ich ihr nicht das geben kann, was sie braucht. Dass ich nicht genug sein kann.
Zuerst beachtete ich sie kaum. Sie war wie die anderen. Sie hat mich angestarrt und war neugierig. Wer kann es ihr verübeln? Aber sie hat nicht aufgegeben. Sie hat mich nicht aufgegeben, bis jetzt. Und vermutlich weiß sie nicht einmal, wie viel mir das bedeutet.
Ich habe Angefangen mir Notizen über sie zu machen. Zuerst nur Äußerlichkeiten, wie ihr aussehen, was sie oft trägt, ihre Augenfarbe. Oh ihre Augen. Dieses dunkle braun, dass so tief blicken lässt. Jeden Tag sehe ich mir ihr Foto an, präge mir ihr Gesicht ein nur um dann fest zu stellen, dass sie in real noch viel besser und schöner und atemberaubender ist als die Bilder.
Sie war immer noch da. Wir haben angefangen zu reden. Ich habe Dinge über ihre Persönlichkeit aufgeschrieben, wie sie spricht, wie sie lacht, Kleinigkeiten die sie ausmachen. Ich habe mich ihr geöffnet. Habe ihr die Möglichkeit gegeben in meine Welt einzutreten, aber noch immer umkehren zu können. Sie ist geblieben.
Das erste Mal seit langer Zeit fühle ich wieder etwas. Etwas, dass nichts mit dem Hass an vergangene Personen zu tun hat. Auch nicht mit der Verachtung meiner eigenen Familie. Ich fühle mich dazu verpflichtet für sie da zu sein. Ich möchte ihr genauso Halt geben, wie sie mir. Ich möchte für sie da sein, auch wenn das bedeutet, dass ich irgendwann jeden Morgen ein Buch lesen muss um zu wissen wer sie ist.
Ich habe Angst, dass sie mich irgendwann alleine lässt, weil es ihr zu viel wird. Dass sie nicht damit klar kommt, dass ich sie jeden Tag neu kennenlernen muss. Ich habe Angst, dass sie die Person ist, die mich erneut fallen lässt und ich weiß, wenn ich erneut falle, dann stehe ich nicht mehr auf.
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Ich erinnere mich kaum noch an meinen zwölften Geburtstag. Ich musste ihn in einem Krankenhaus ähnlichen Gebäude verbringen, das weis ich noch. Ich weis auch, dass meine Familie nicht anwesend war. Sie waren nie da. Ich wäre eine Last, niemand würde mich wollen, ich bin anstrengend, man kann mich nicht Lieben. All diese Worte kommen jede Nacht wieder. Ich weiß nicht, wieso sie mich nicht geliebt haben. Ich habe nie eine Antwort bekommen. 'Ich sei es nicht wert' würde es dann nur wieder heißen.
Ich erinnere mich auch an die Anfälle. Sie haben Angefangen als ich in die Schule kam. Vielleicht war es nur die Angst vor neuem, vielleicht war mir alles zu fremd, ich stand unter Druck. Meine Eltern wollten Leistung. Alles andere war nebensächlich. Ich wollte gut genug sein. Gut genug für sie. Aber ich war es nicht, ich war es nie.
Ich habe mir Geschichten ausgedacht, habe mit den fiktiven Charakteren gesprochen. Ich konnte mich in ihnen wieder finden. Ich hatte sie erschaffen. Genauso wie die in meinem Kopf. Die Stimmen die mir sagten, was ich zu tun habe. 'Du kannst da nicht rein gehen, bleib hier stehen', haben sie gesagt. Also stand ich die ganze Nacht vor unserem Haus und habe gewartet. Gewartet, bis ich mir selbst die Erlaubnis gab mich zu bewegen. Anfangs dachten meine Eltern es wäre normal. Es würde vorübergehen und wären nur kindliche Hirngespinste. Sie dachte es würde verschwinden und besser werden, würden sie mich anschreien und einsperren. Es wurde schlimmer.
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Und jetzt stehe ich hier mit Megan, meine Hand an ihrem Gesicht, die andere an ihrer Hüfte und ich hoffe, dass sie nicht merkt, wie sehr mein Herz schlägt.
Ich habe Angst vor der Zurückweisung aber ich muss es riskieren. Ich muss wissen ob sie mir vertraut, sie bei mir wohl fühlt. Ich muss wissen ob sie mich auffangen würde.
Ihre dunklen Wimpern umranden ihre ebenso dunklen Augen. Diese Wärme, die von ihnen ausgeht, zieht mich immer wieder in ihren Bann.
Unser Atem vermischt sich miteinander, streicht über mein Gesicht und steigt in den Himmel.
Vielleicht ist es zu früh, denke ich. Vielleicht geht das hier alles viel zu schnell und vielleicht will sie es auch gar nicht. Aber wäre sie dann nicht schon zurück gewichen?
Meine Augen schließen sich, ich konzentriere mich nur noch auf ihren Geruch, der mich umhüllt, mir das Gefühl gibt fliegen zu können und dann küsse ich sie.
Ich küsse sie und hoffe sie fühlt das, was auch ich fühle. Ich hoffe sie bleibt und fängt mich auch. Denn ich falle.
Ich bin für Megan gefallen.
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Wooho ein Kapitel aus Harrys Sicht. Ich dachte es wär mal gut, ein bisschen einzubringen, was er denn so fühlt :)
Hoffe es hat euch gefallen, lots of love xx
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Paranormal | H.S.
FanfictionA story where Harry is one big secret and Megan is a girl who tries to crumble down his walls.