Drei Tage sind vergangen und seit Drei Tagen sitze ich hier, esse kaum, trinke kaum und schlafe kaum.
Seit drei Tagen war ich nicht mehr in der Uni.
Ich will da sein wenn Harry aufwacht.
Ich will seine Hand halten und ihm sagen, dass alles gut wird. Dr. Marten hat sich mit der ehemaligen Patientin in Verbindung gesetzt und ich halte nun eine kleine Karte mit der Telefonnummer in der Hand. Ich weiß nicht ob ich sie anrufen soll oder ob Harry das tun soll. Er wird seine Gründe haben, wieso er mir noch nicht gesagt hat, was in seiner Vergangenheit passiert ist und ich will ihm die Möglichkeit geben es mir selbst zu sagen, wenn er das denn möchte. Ich lege die Karten in Harrys Geldbeutel, welcher in einer der Schubladen liegt. Er soll selbst entscheiden, ob er mit dieser Frau in Verbindung treten möchte oder nicht.Vor ein paar Stunden war ein Arzt hier, der Harry von einigen Maschinen abgeschlossen hat, da diese nach seiner Aussage nicht mehr nötig waren. Die Sauerstoffmaske liegt noch immer auf seiner Nase und ich habe seine kalte Hand, in der keine Nadel steckt, fest in meinem Griff.
Hin und wieder zucken seine Finger oder seine Augen flattern leicht und die Krankenschwestern meinten, dass dies ein gutes Zeichen ist.
Mein Kopf liegt auf der Matratze, direkt an Harrys Hüfte und meine Hand liegt auf seinem Unterarm, als ich ein Keuchen höre. Ich schrecke nach oben, als ich sehe, dass Harry mit aufgerissenen Augen im Bett liegt und aussieht als würde er keine Luft bekommen.
Ich drücke schnell auf einen der Knöpfe, der die Schwestern alamiert und halte dann seine Hand fest.
"Harry du musst langsam atmen.", versuche ich ihn zu beruhigen. Sein Blick ist verwirrt als er mich sieht und als er sich kurz im Raum umsieht, beginnt er noch hektischer zu atmen.
Ein Arzt kommt gefolgt von zwei Frauen in Harrys Zimmer und stellt sich direkt an sein Bett. Er nimmt die Maske von Harrys Gesicht und spricht mit ihm, hält ihn zurück als er aufschreckt und sich aufsetzt und stellt dann etwas an den Maschinen ein.
Eine der Schwestern bittet mich, draußen zu warten, da sie wohl wieder einige Tests mit Harry machen müssen. Und wieder einmal sitze ich auf den unbequemen Stühlen, mit einem Becher Kaffee in der Hand. Langsam spüre ich, wie müde ich wirklich bin und lehne mich an die Wand. Es ist erst knapp eine halbe Stunde vergangen doch es fühlt sich an wie eine Ewigkeit. Als die drei Harrys Zimmer wieder verlassen, gehe ich direkt auf sie zu.
"Was ist mit Harry? Ist alles in Ordnung, kann ich zu ihm?", frage ich los und werde direkt ausgebremst.
"Sind sie mit Mr. Styles verwandt? Andernfalls kann ich ihnen keine Auskunft geben.", sein Blick ist kühl und ich würde es besser finden wenn Dr. Marten jetzt vor mir stehen würde.
"Nein, ich bin seine Freundin.", lüge ich weil ich nicht weiß ob ich das bin? Kann ich überhaupt seine Freundin sein?
"Tut mir leid, das geht nicht.", er steckt den Kugelschreiber in seine Brusttasche und bittet mich dann zu gehen.
"Ich will zu Harry.", protestiere ich, bewege mich nicht weg von der Tür.
"Ich muss sie wirklich bitten zu gehen, sonst muss ich den Sicherheitsdienst rufen. Ich kann sie nicht zu dem Patienten lassen.", er bleibt ebenfalls vor der Zimmertür stehen. Ich kann nicht einmal sagen, er solle Harry doch selbst Fragen. Er wird ihm nicht sagen können wer ich bin. Ich hoffe nur, dass er sein Buch entdeckt und irgendwann wissen wird wer ich bin.
Ich verlasse das Krankenhaus nicht, sondern bleibe im Wartezimmer sitzen. Ich habe Harry versproche für ihn da zu sein und ich nicht alleine zu lassen und das halte ich auch ein. Egal ob er es noch wissen wird oder nicht, ich weiß es und das ist das was zählt.
"Was machen sie denn heir draußen?", Dr. Marten steht plötzlich vor mir, mit einem Klemmbrett in der rechten und einem Apfel in der linken Hand. Ich reibe mir über mein Gesicht und als ich auf die Uhr sehe, bemerke ich, dass ich wohl eingeschlafen bin.
"Sie lassen mich nicht zu Harry.", meine Stimme ist leise und ich räuspere mich ersteinmal, bevor ich etwas trinke.
"Wenn Mr. Styles aufgewacht ist, sollte das eigentlich kein Problem sein. Die Besuchszeit ist zwar eigentlich schon vorbei aber ich denke, ich kann da eine Ausnahme machen.", Dr. Marten lächelt mich freundlich an und dieses Mal lächle ich zurück.
Ich folge ihm zu Harrys Krankenzimmer und wir betreten gemeinsam das weiße Zimmer. Harry wurde anscheinend in ein normales gebracht. Es ist beruhigend, dass nicht mehr so viele Geräte neben ihm stehen.
"Ich kann ihnen eine halbe Stunde geben. Mehr geht nicht.", sagt er dann noch bevor er mich mit Harry alleine lässt. Dieser öffnet langsam seine Augen und zuckt erst einmal zusammen als er mich sieht. Ich sehe seinen Geldbeutel, seine Schlüssel und sein Notizbuch auf der kleinen Ablage liegen und hoffe, dass er es bereits angeschaut hat.
"Wer bist du?", fragt er und seine Stimme klingt verwirrt und verunsichert. Augenblicklich fällt meine Freude darüber, ihn wieder zu sehen, in ein tiefes Loch und auch mein Lächeln verschwindet.
"Ich bin Megan.", sage ich leise, bin zu verletzt obwohl ich im inneren schon wusste, dass es so ausgehen wird.
"Hast du dein Buch schon angeschaut?", frage ich vorsichtig und deute auf die Ablage. Er folgt meinem Blick und schüttelt dann den Kopf. "Ist das meins?", er greift danach und dreht es in seinen Händen.
"Ja. Du solltest es dir anschauen Harry.", ich kann die Trauer in meiner Stimme nicht verbergen und am liebsten würde ich einfach zu weinen anfangen, aber ich tue es nicht. Harry ist sowieso schon zu verwirrt und das würde es nicht besser machen. Ein weinendes Mädchen steht in seinem Zimmer und er kennt es nicht einmal. Hört sich doch gut an."Kennst du mich?", fragt er dann und legt das Buch in seinen Schoß. Ich nicke, "Ja, ja das tu ich." "Es tut mir Leid, dass ich mich nicht erinnere." Ich lächle ihn leicht an und setze mich dann auf den Stuhl, der noch immer neben seinem Bett steht. "Du solltest das Buch lesen, es wird dir helfen.", ich nehme es in meine Hand und öffne die erste Seite, bevor ich es ihm hinhalte. Er sieht es an und schiebt meine Hand dann wieder weg. "Kannst du es mir vorlesen?", er streicht sich seine Haare aus dem Gesicht und erst jetzt bemerke ich das Pflaster auf seiner Stirn. "Wieso ist das überklebt?", soweit ich mich erinnern kann, war es nicht nötig etwas zu überkleben, immerhin sind es bereits alte Narben.
"Die Krankenschwestern sagten, es wäre besser.", er zuckt mit den Schultern aber ich schüttele nur den Kopf.
"Darf ich?", ich setze mich etwas auf das Bett und lege meine Hand an seinen Kopf. Vorsichtig ziehe ich den Verband ab und fahre dann mit meinem Daumen darüber.
"Du musst das nicht abdecken, es ist nicht nötig.", ich lächle ihn leicht an und nehme dann das Buch wieder in meine Hände. Harry rutscht etwas zur Seite und nachdem ich meine Schuhe ausgezogen habe, setze ich mich im Schneidersitz ans Fußende.
Auf den ersten Seiten stehen Dinge über ihn und ich beginne es ihm vorzulesen. "Du heißt Harry Edward Styles und bist am ersten Februar 1994 geboren und hast in Holmes Chapel gewohnt.", er nickt und sagt mir, dass er sich an das erinnern kann. Es sind wieder neue Dinge, die ich über Harry erfahre. Es stehen noch weiter Dinge auf der ersten Seite, wie auf welcher Schule er war und generell Dinge über seine Kindheit. Harry scheint sich an alles erinnern zu können. An alles bis er zwölf war. Ab dann ist es für ihn genauso neu wie für mich. Beim nächsten Satz weiß ich nicht, was ich denken oder sagen soll.
"Egal was passiert, rede nicht mit deinen Eltern. Sie sind für dich gestorben, genauso wie deine Schwester.", ich sehe ihn an und in seinen Augen kann ich pure Wut sehen. Ich traue mich nicht zu fragen, was es damit auf sich hat.
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Paranormal | H.S.
أدب الهواةA story where Harry is one big secret and Megan is a girl who tries to crumble down his walls.