Football ✅

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"Harry können wir heute Football spielen?", Noah hüpft vor Harry herum und zieht an dessen Pullover.

Unauffällig schaut Harry zu mir und als ich lächelnd mit dem Kopf Nicke, wuschelt er Noah durch die Haare. "Klar Buddy.", sagt er und schon ist Noah aus dem Zimmer gelaufen.

Mein kleiner Bruder greift nach Harrys und meiner Hand und zieht uns hinter sich her. Als wir den steinigen Weg, der in den Park führt, entlang gehen, läuft Noah immer wieder voraus, bleibt dann stehen und wartet bis wir wieder auf seiner Höhe sind.

Irgendwann greift Harry nach meiner Hand, lächelt mich an, als ich zu ihm aufsehe. Hin und wieder streicht er mit seinem Daumen darüber. "Megan du musst zuschauen und Punkte zählen!", ruft Noah von weiter vorne und im nächsten Moment fliegt auch schon der Ball in unsere Richtung. Reflexartig fängt Harry ihn, hindert den Ball daran auf mich zu zufliegen.

Ich setze mich auf eine der Holzbänke und beobachte, wie Noah und Harry gegeneinander spielen. Ich habe keine Ahnung von den Regeln, zähle immer nur Punkte wenn jeweils einer der beiden jubelt. Immer mal wieder kommt Noah zu mir gelaufen um etwas zu trinken oder sich aufzuregen, weil Harry einfach zu fest wirft.

"Nein Harry.", höre ich Noah dann kreischen und beginne zu lachen. Harry hat Noah über seine Schulter geworfen und läuft mit dem Ball in der Hand über die Wiese. "Megan hilf mir!", ruft er, seine Stimme geht allerdings in seinem eigenen Gelächter unter. Noah reisst Harry's Mütze vom Kopf und wirft sie von sich weg um ihn zu ärgern. Harry lacht allerdings nur und geht einfach zurück. Er tut so als würde er Noah fallen lassen, fängt ihn aber auf, als dieser zu schreien beginnt. Wieder ist Lachen zu hören und ich beginne ebenfalls zu lächeln.

Das Bild was sich mir im Moment zeigt, werde ich so schnell nicht vergessen. Harry kommt mit Noah auf dem Arm zu mir. Mein Bruder hat seine Arme um Harrys Hals geschlungen und hält sich an ihm fest. Auch als wir zurückgehen, lässt er Harry nicht los.

Zurück in meiner Wohnung legt er Noah auf das Bett, da dieser mittlerweile eingeschlafen ist. Ich ziehe ihm seine Schuhe und seine Jacke aus und decke ihn zu, bevor ich ebenfalls das Schlafzimmer verlasse und die Türe hinter mir schließe.

Harry steht im Flur, mit dem Rücken an der Wand und lächelt mich an, als ich vor ihm stehe. "Der Tag war schön.", sagt er und und zieht mich in eine Umarmung. Ich lege meine Arme um seinen Oberkörper, fahre mit meinen Händen seinen Rücken auf und ab. Ich nicke gegen seine Brust, schließe meine Augen und genieße den Moment.

"Ich muss mit meinem Vater reden, er hat mir vorher geschrieben.", seufze ich und löse mich widerwillig von Harry. "Ich hab es Noah wieder nicht erzählt.", Harry fährt sich durch die Haare und lacht leise. "Er wird eh nicht lange schlafen, dann kannst du mit ihm reden und ich werde in der Zeit mit meinem Dad telefonieren.", schlage ich ihm vor, da ich meinen Bruder kenne und weiß, dass er viel zu Neugierig ist um Nachmittags wirklich zu schlafen.

Harry nickt und folgt mir in die Küche. Ich mache uns Tee und stelle eine Schale Trauben auf den Tisch. "Ich denke, ich werde bald wieder nach Hause gehen. Es geht mir schon besser und ich will dir nicht auf die Nerven gehen.", erklärt Harry dann, lässt mein Lächeln verschwinden. "Du gehst mir nicht auf die Nerven.", sage ich schnell. Am liebsten würde ich ihn immer hier haben aber ich weiß, dass das zu viel und zu früh ist.

"Ich denke, dass es nicht gut für unsere Beziehung ist, wenn wir uns ständig sehen. Ich will dir das nicht antun, besonders nicht Morgens.", er greift nach meiner Hand und sieht mich entschuldigend an. "Ok.", murmele ich , weil ich nicht weiß was ich sonst sagen soll und weil ich weiß, dass sich Harry nicht umstimmen lassen wird.

"Ich geh dann mal telefonieren.", ohne ihn noch einmal anzuschauen, stehe ich auf und verlasse die Küche. Ich weiß, dass es nicht gut ist, ihn einfach alleine zu lassen, vorallem weil diese Unterhaltung noch nicht zu Ende war.

Ich halte mein Handy gegen mein Ohr und warte darauf, dass mein Vater ran geht. "Hallo Megan.", begrüßt er mich direkt, seine Stimme hört sich müde an. "Hey Dad, alles in Ordnung?", frage ich direkt, ziehe meine Knie an meine Brust und sehe aus dem Fenster. Das breite Fensterbrett war schon immer mein Lieblingsplatz.

"Ja natürlich, nur etwas müde. Alles in Ordnung bei dir und Noah?", frägt er und ich nicke, vergesse für einen kurzen Moment, dass er mich ja nicht sehen kann. "Ja bei uns ist alles in Ordnung.", doch es hört sich nicht so überzeugend an, wie ich es gerne möchte. "Du kannst mir nichts vormachen Meg. Was ist los?", hakt er nocheinmal nach. Ich seufze und lehne mich zurück. "Ich will das nicht übers Telefon besprechen. Wann holst du Noah wieder? Vielleicht können wir da dann reden.", schlage ich vor, höre leise die Stimme von Harry. Wahrscheinlich sitzt er im Moment bei Noah und erklärt ihm, dass er sich morgens an nichts erinnern kann und zu gerne würde ich wissen, wie er das macht und wie Noah darauf regiert. Allerdings will ich auch nicht zu den beiden gehen, denn das ist etwas, was die beiden alleine bereden müssen.

"Megan bist du noch da?", reisst mich mein Vater aus meinen Gedanken. Schnell schüttele ich meinen Kopf um mich wieder auf das Gespräch zu konzentrieren. "Ja, sorry.", ich fahre mir mit meiner Hand über mein Gesicht und atme hörbar aus.

"Ich würde Noah morgen Nachmittag abholen, ist das in Ordnung?", er scheint schon wieder gestresst zu sein, da er schnell redet und ich sich schließende Türen im Hintergrund höre. "Ja klar, das ist in Ordnung.", stimme ich ihm zu. Wir verabschieden uns voneinander und wünschen uns eine gute Nacht. Ich stehe nicht sofort auf, sondern bleibe noch sitzen. Ich beobachte die vorbeifahrenden Autos und die Menschen, die hektisch durch die Straßen laufen. Paare, die verliebt, händchenhaltend aus dem Restaurant am Ende der Straße kommen und den Straßenkehrer, der gerade direkt unter mir vorbei fährt.

Ich schrecke leicht auf, als jemand seine Hand auf mein Knie legt. Harry steht neben mir, sieht mich an und lächelt leicht. Ich lege meine Hand auf seine, umgreife sie und drücke sie leicht. "Ich denke nicht, dass er es wirklich verstanden hat, aber er hat gesagt er versteht, dass ich das nicht mit Absicht mache."

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Paranormal | H.S. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt