Wir sitzen gerade in Mary's Küche und essen Kuchen. Als ich sie das erste Mal gesehen hatte, hatte sie uns ja mehr oder weniger dazu aufgefordert, dass wir einmal vorbeikommen müssen. Und jetzt sitzen wir hier, jeder vor seinem zweiten Stück Schokokuchen.
"Weißt du Megan, entschuldige Meg, ich bin sehr glücklich darüber, dass du für meinen Harry da bist.", Mary lächelt mich warm an, streicht über Harrys Schulter, welcher lächelnd zu Boden sieht. "Er war immer so still, wollte kaum nach draussen und jetzt endlich trägt er nicht mehr ständig diese Mützen und Kaputzen.", spricht sie weiter und ich wuschele durch Harrys Haare und grinse ihn an.
"Ich liebe ihn einfach und ich bin froh, dass er sich so verändert hat, wobei ich bezweifle, dass das wegen mir ist.", ich esse mein letztes Stückchen vom Kuchen und leere auch meine Teetasse. "Natürlich bist du der Grund Liebes.", versichert sie mir, wir reden als wäre Harry nicht da. Es scheint ihm aber nicht unangenehm zu sein, durchgehend lächelt er und unserer Unterhaltung folgt.
Hin und wieder fährt Harry mit seiner Hand über meinen Oberschenkel oder zieht mich kurz an sich um einen Kuss auf meiner Schläfe zu platzieren und jedes Mal wenn er das tut, lächelt Mary uns an. "Ich bin froh, dass du hier mit mir bist.", flüstert er an mein Ohr, lässt seine Lippen über meine Haut fahren. Es scheint, als würde es ihn nicht sonderlich beeinträchtigen, dass Mary mit am Tisch sitzt, ich finde es allerdings nicht allzu schön.
"Harry hör auf. Nicht hier.", ich greife nach seiner Hand, die immer weiter nach oben wandert und frage mich, seit wann er so selbstbewusst in solchen Sachen ist. Nachdem jeder von uns noch ein weiteres Stück Kuchen gegessen hat, machen wir uns spät Nachmittags auf den Weg nach Hause.
"Harry.", lachend werfe ich meinen Kopf in den Nacken als er mich an meinen Hüften an sich zieht. Er verteilt Küsse über meinen gesamten Hals und meine Schulter, denkt gar nicht daran, aufzuhören. "Ja bitte Meggie?", er streicht mit seinem Daumen über meine Wange, bevor er auch dort einen Kuss platziert. "Was ist los mit dir?", ich sage nicht, dass mir nicht gefällt, wie er sich gerade benimmt aber es is ungewohnt. "Ich bin glücklich.", als er lächelt, zeigen sich seine Grübchen und um seine Augen bilden sich kleine Fältchen. Ich lächle ebenfalls, stelle mich auf Zehenspitzen und vereinige unsere Lippen ein weiteres Mal.
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"Harry?", frage ich in die Dunkelheit. Es ist kurz vor Mitternacht und eingehüllt in viele Decken liegen wir auf seinem überdachten Balkon. "Mhm?", er rutscht etwas näher an meine Seite, liegt jetzt schon fast halb auf mir. Sein Kopf ist auf meinem Bauch gebettet, hebt sich mit jedem meiner Atemzüge. "Darf ich dich was fragen?", er nickt leicht und ich atme tief ein. "Auch wenn es mit deiner Vergangenheit zu tun hat?", frage ich weiter, weil ich wissen will ob er damit einverstanden ist. Wieder nickt er, jedoch legt er einen seiner Arme fester um meine Hüften. "Ok.", murmele ich bevor ich wirklich anfange. Lange habe ich überlegt ob ich ihn wirklich fragen soll aber im endeffekt möchte ich es einfach gerne wissen und vielleicht verstehe ich dadurch noch mehr. "Du hast in deinem Buch geschrieben und einmal gesagt, dass du deine Schwester hasst und du keinen Kontakt zu ihr oder deiner Familie möchtest.", es ist mehr eine Feststellung als eine Frage aber das ist im Moment unwichtig. "Also versteh mich nicht falsch. Dass du mit deinen Eltern nichts zu tun haben möchtest, verstehe ich vollkommen aber warum deine Schwester?", erkläre ich mich, weil ich denke, dass es nötig ist. Erst sagt er nichts und ich habe die Befürchtung, dass er einfach nicht reden möchte. Ich will gerade sagen, dass es egal wäre und er mir nichts darüber erzählen muss, als er zu reden anfängt. "Meine Eltern.", er lacht bitter auf, "Meine Eltern sind für mich gestorben. Ich möchte sie nicht einmal so nennen. Meine Erzeuger haben mich wie Dreck behandelt, so wie es keine Eltern tun würden. Es war ihnen egal, ich war ihnen egal. Meine Schwester aber, sie war der Engel. Sie ist etwas älter als ich, nicht viel, nur vier Jahre aber sie wurde immer geliebt. Sie hat alles bekommen was sie wollte, musste nur einmal nett lächeln. Ich erinnere mich als ich sieben war. Ella war 11. Es war Weihnachten und das ganze Jahr über habe ich mir ein ferngesteuertes Auto gewünscht. Ein einfaches verdammtes Auto. Ich wollte einfach genauso cool und beliebt sein wie die anderen Kinder und ich naives Kind habe gedacht, mit einem Spielzeug funktioniert das.", ich höre ihm still zu, gebe ihm die Zeit, die er immer wieder braucht um sich zu sammeln. "Was denkst du, habe ich das Auto bekommen? Nein. Natürlich nicht. Wieso sollte der kleine Harry auch irgendetwas bekommen. Weißt du was ich geschenkt bekommen habe? Bücher! Beschissene alte Bücher weil sie dachten, damit würde ich ruhiger werden. Welches siebenjährige Kind will schon Bücher? Ella aber hat ein Fahrrad bekommen und neue Schuhe, Puppen, Spiele, alles was sie wollte. Es war immer so. Jedes Jahr war es so. Das erste Mal als ich wirklich etwas bekommen habe, was ich mir gewünscht habe, war als ich bei Mary war. Ich wollte alle Geschenke von ihr nicht annehmen. Ich hatte Angst, dass sie mich genauso anschreien würde wie meine Erzeuger, weil ich ja so undankbar sei. Ich habe lange Zeit gebraucht, ihr zu vertrauen aber irgendwann tat ich es. Mary war die einzige der ich vertraut habe und jetzt bist es auch du.", ich greife nach seiner Hand. Lächelnd streiche ich darüber, zeige ihm somit, dass ich für ihn da bin. "Ella hat alles bekommen. Sie war der Liebling und obwohl ich immer versucht habe, nett zu ihr zu sein, hat sie weggesehen. Es war ihr egal. Sie hatte genauso Angst vor unseren Eltern aber sie und ich wussten beide, dass ihr nie etwas angetan werden würde. Sie war ja nicht krank. Ich war es. Sie hat mich im Stich gelassen, als ich sie gebraucht hätte und das werde ich ihr nie verzeihen. Es kann sein was will, ich kann und werde ihr nicht verzeihen. Niemanden. Ich habe damit abgeschlossen, irgendwie, und ich will weiter leben. Mit dir an meiner Seite, mit Mary mit Noah und auch deinem Vater weil ihr vier die einzigen Menschen seit, die mich nicht ausgegrenzt haben, die mich so akzptieren wie ich halt bin und dafür liebe ich dich so verdammt sehr.", ich spüre wie der Stoff an meinem Bauch nass wird und ich weiß, dass Harry weint. Ich rutsche etwas nach unten, schließe ihn in meine Arme und lasse ihn weinen. Ich lasse ihn weinen, weil ich stolz auf Harry bin. Weil er, obwohl er so lange auf sich alleine gestellt war, noch immer so stark ist.
"Ich liebe dich Harry, so sehr. Und ich bin so verdammt stolz auf dich.", flüstere ich an seine Stirn, platziere einen Kuss dort und halte ihn. Ich werde ihn so lange halten bis er wieder alleine stehen kann und auch dann werde ich immer da sein um ihn aufzufangen, falls er stolpern sollte.
Sooooo, die Kommentare vom letzten Kapitel...ich liebe euch leute
Um einige zu beruhigen, es wird einen zweiten Teil geben, irgendwann und irgendwie ich habe keine Ahnung. Vielleicht wirds auch nur so Imagines mäßig, kleine Ausschnitte aus dem Leben der zwei...idk
Und noch was, die Story "Memories" die hier danach geupdatet wird, ist wieder ne Harry FF aber auch wieder AU :)
all the love as always xx
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Paranormal | H.S.
FanfictionA story where Harry is one big secret and Megan is a girl who tries to crumble down his walls.