II

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"Ich hoffe du findest schnell Freunde auf der neuen Schule."

"Das wird nicht nötig sein.", erklärte ich meinem Vater, welcher grade neben mir seinen schwarzen Camaro ss fuhr, nachdem er mein Gepäck sicher im Kofferraum verstaut hatte.

"Wie jetzt?", er machte ein verwirrtes Gesicht und schielte mit seinen Augen, welche bis jetzt immer nur streng auf die Fahrbahn gesichtet waren kurz zu mir herrüber.

"Ich hab im Flugzeug jemanden kennengelernt der auf die gleiche Schule gehen wird wie ich."

"Einen Jungen?", in seiner Stimme war deutlich die Neugier herauszuhören.

"Aniyo!! Ein Mädchen, ihr Name ist Kang Jiae. Mensch, appa!", ich lachte.

"Wieso muss bei euch Vätern immer alles mit Jungs zutun haben?", belustigt schüttelte ich meinen Kopf und verdrehte meine Augen.

"Das ist es nicht. Aber es ist doch ziemlich seltsam das du in dem Alter und mit diesem Aussehen, welches du nebenbei erwähnt übrigens von mir hast, noch keinen Freund hattest.", mit einem bizarrem Blick beäugte ich meinen Vater.

Naja, es stimmte schon das ich eher nach ihm kam, aber das lag auch wahrscheinlich eher daran das die asiatische Gene sich mehr durchgesetzt hat.
Mein Dad würde glatt als Koreanischer Schauspieler durchgehen, wenn ich nicht wüsste das er der Manager einer großen Kosmetik Agentur ist.

Amüsiert schob ich den Gedanken beiseite und konzentrierte mich wieder auf unser Gespräch.

"Willst du mir damit irgendwas sagen?"

Belustigt schürzte er seine Lippen, bevor er anfing zu sprechen.

"Kann es vielleicht sein... das du eher an Mädchen interessiert bist?", schockiert über diese Aussage riss ich meinen Mund auf.

Er dachte doch nicht wirklich ich sei... lesbisch, oder?

Unfähig etwas zu sagen sah ich meinem Vater dabei zu wie er sich vor lachen kaum auf's fahren konzentrieren konnte und boxte ihm gegen seine Schulter.

"Appa! Ich bin normal, jinjjayo!"

"Auf diese Reaktion hab ich gewartet, hahaha. Ach verdammt, mit dir wird mir nie langweilig.", teilte mir mein Vater mit einem dicken Grinsen im Gesicht mit.

Aish, der hat sie doch nicht mehr alle...

Ich schmunzelte.

Und genau das liebte ich so sehr an ihm.

[...]

Als wir endlich angekommen waren stieg ich auch sofort mit meinem Vater zusammen aus und blickte hoch zum Apartment in welchem mein Vater lebte. (Siehe Bild)
Ich konnte mich nach all den Jahren immer noch nicht richtig daran gewöhnen in solch einem riesigem Wolkenkratzer zu wohnen.

Nun ja, jetzt müsste ich mich wohl damit abfinden, immerhin blieb ich hier nicht nur Sechs Wochen, so wie es normalerweise für mich üblich war.

Nachdem wir meine Koffer ausgepackt hatten und mein Dad das Auto abgeschlossen hatte, begaben wir uns schon zum Apartment und gaben den Code ein, durch welchen sich die verglaste Tür öffnen ließ.

Im Aufzug angekommen wurde ich schon von der Halmoni gegrüßt welche schon seit ich denken kann hier lebt, überrascht nahm mich die alte Dame in ihre Arme.

Bildete ich es mir ein oder war sie noch etwas kleiner geworden?

Sie lächelte mich freundlich an, wobei ihre Lachfältchen um ihre Augen deutlich zu sehen waren.

torture | pjmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt