13 - Wow

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Das Klingeln der Schulglocke erlöste mich endlich vom Unterricht. Die letzte Stunde Französisch fühlte sich so unendlich lang an, dass ich schon ab und zu mit dem Gedanken spielte penetrant aufzustehen und aus dem Klassenzimmer zu verschwinden. Nach langem hin und hier, blieb ich aber doch sitzen.

Hannah, die neben mir gesessen hatte, begleitete mich gerade nach draußen. An der Bushaltestelle stehen geblieben, warteten wir auf unseren jeweiligen Bus.

Heute war ein warmer Tag und die Sonne schien hell am Himmel. Ich zog mir meine Jacke aus, da es mir irgendwie zu warm wurde und spürte dann den leichten Luftzug um meine Arme.

"Was machst du heut' noch so?", holt mich Hannah aus meinen Gedanken heraus.

"Hausaufgaben und vielleicht gehe ich heute ein bisschen raus. Du?", fragt ich sie und schloss meine Augen, da ich das Gefühl liebte, wenn die warmen Strahlen in mein Gesicht fielen.

"Ich werde heute zu Denny gehen."

Und plötzlich fragte ich mich wo er denn eigentlich war? Ich hatte noch gar nicht an ihn gedacht. Heute war er auch nicht in der Schule.

"Wo ist er eigentlich? Ist alles okay mit ihm?", frage ich etwas besorgt.

"Alles gut. Ich glaube er hat nur eine Erkältung." Verständnisvoll nicke ich und atmete einmal durch. Nach wenigen Minuten war mein Bus da und ich verschwand, jedoch nicht bevor ich mich von Hannah verabschiedete.

Endlich zu Hause, dachte ich mir als ich die Tür öffnete. Im Wohnzimmer angekommen sah ich, dass Ryan auf dem Sofa lag. Leise schlich ich mich in mein Zimmer damit er nicht mitbekam, dass ich da war. Ich will ihm aus dem Weg gehen, weil ich finde das es so besser ist. Vielleicht bin ich dann auch nicht mehr verknallt, denke ich mir und laufe die Treppen hoch zu meinem Zimmer.

Dort angekommen legte ich erst einmal meine Tasche ab und zog mich um. Mit Jogginghose setzte ich mich auf meinen Schreibtischstuhl und fing an, vorbildlich meine Hausaufgaben zu machen.

Ich war fast fertig und freute mich so sehr darauf die Aufgabe geschafft zu haben.

Plötzlich klopfte jemand an meine Tür.

"Ja?", schrie ich, schaute aber nicht von meiner Aufgabe weg.

Jemand kam rein und blieb stehen.

"Hey, ich habe gekocht. Hast du Hunger?", kam es aus Ryan's Mund. Er hat gekocht? Wow. Respekt.

"Was hast du denn gekocht?", frage ich ihn sichtlich interessiert und drehe mich in seine Richtung.

"Lasagne."

Als er das sagte, merkte ich erst wie hungrig ich war. "Ich komm' gleich."

Nachdem ich meine Hausaufgaben beendet hatte, lief ich runter in die Küche wo mich ein himmlischer Geruch davonfegte. Ryan legte mir etwas auf einen Teller und sich selber auch.

Nach dem Essen war ich sowas von satt und begeistert. "Wow." Irgendwie war es heute das einzige Wort was ich rausbekam.

"Danke fürs essen.", bedankte ich mich höflich und stellte meinen Teller in die Spülmaschine und machte mich auf den Weg nach oben.

"Nichts zu danken."

Ich lief gerade auf die erste Treppenstufe hin, als ich plötzlich am Arm festgehalten wurde. Fragend schaue ich ihn an und drehte mich davor um.

"Hey, ist alles okay?", fragt er mich.

"Klar.", lüge ich und bin stolz darauf dass es so echt wirkt.

"Bist du dir sicher? Du wirkst nicht so. Hab ich irgendwas getan?"

Warum um Gottes Willen weiss er das irgendwas ist? Und um die Frage zu beantworten, was er getan hat: Er war zu süss zu mir und jetzt bin ich verknallt und überrumpelt und verwirrt. Das ist los, denke ich mir, doch spreche ich nicht aus.

"Nein es ist wirklich alles in Ordnung." Mit diesen Worten verlasse ich ihn und gehe wieder hoch.

Den Nachmittag verbrachte ich damit gelangweilt auf meinem Bett zu liegen und mein Handy zu Checken. Andauernd schob ich die Nachrichtenanzeige auf aktualisieren bei WhatsApp, doch niemand schrieb mir. Toll.

Da ich mir langsam echt blöd vorkam nichts zu tun, beschloss ich kurzerhand raus zu gehen. Mittlerweile war es schon fast dunkel, doch ich dachte mir, dies könnte mich nicht daran hindern. Also zog ich mir eine Jeans an und ging runter. Nachdem ich mir eine leichte Jacke übergezogen hatte, verließ ich das Haus.

Meine Füße führten mich in den Park, wo ich auf der kleinen Brücke, den Sonnenuntergang beobachtete. Ich lief einfach herum und entdeckte den Park genauer. Ein wunderschöner Kirschbaum blühte vor mir und ich hatte keine Worte dafür wie schön er aussah. Neben mir war ein kleiner Teich, wo sich Enten und Fische aufhielten. In der Nähe war auch ein großer Spielplatz und eine große Fläche Wiese. Es sah wirklich schön aus. Hinter der Wiese war ein Wald zu sehen, der irgendwie geheimnisvoll und dunkel wirkte. Ich dachte darüber nach, ob ich vielleicht dahin gehen sollte, doch entschied mich um, weil es zu spät war und weil ich alleine Angst hätte. Da ich langsam keine Lust hatte, verließ ich den Park und lief die Straßen entlang.

Auf einmal hörte ich Musik in der Nähe. An der nächsten Ecke standen mehrere Leute herum, die einem Jungen zusahen, wie er tanzte. Von weitem beobachtete ich wie er sich zu dem Hip hop Song bewegte. Ich musste zugeben, der Typ hatte es wirklich drauf. Ich ging immer näher zum Tänzer und sah ihm zu, behalte aber weiterhin Abstand.

Der Junge trug eine dunkle Jeans und einen schwarzen Kapuzenpullover. Seine Kapuze hatte er aufgesetzt, weshalb ich nicht sah, wer sich hinter dem talentierten Jungen versteckte. Ich finde es so cool, wenn Jungs tanzen können.

Ich lächle und sehe wie alle klatschen Weil er sich dem Ende seiner Performance naht. Ich lasse einen leichten Schrei raus und klatsche. Die anderen tun es ebenfalls und wir sehen zu wie er seine Endpose macht. Sie bestand darin dass er kniete und eine Hand auf dem Boden legte. Ich war völlig baff von seinem Tanz. Langsam hebt er seinen Kopf und steht auf, während er seine Kapuze runterzieht. Bekannte Augen sahen direkt in meine grünen Augen und ich erstarrte plötzlich.

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Na, wer könnte der geheimnisvolle Tänzer sein? Hoffe es gefällt euch:) Kommentiert und votet bitte♡

Love isn't that easy (Band1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt