15 - Stiefschwester und Stiefbruder

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"Welchen Grund gibt es, dass du von London wissen solltest?" Guter Zug, Elina, Guter Zug.

"Ehm..", er fängt an zu stottern und weiss vermutlich nicht wie er darauf antworten soll. Ich hab ihn. Jetzt wäre dieser Moment, wo ich in meinen Gedanken teuflisch lachen müsste. Muahahahaha.

"Du hättest aus Prinzip mir Bescheid sagen sollen.", meint er und runzelt die Stirn.

"Aus Prinzip? Was soll das denn heißen?" Ich stehe auf und starre auf ihn. Ich werde langsam echt sauer. Er hat einfach keinen Grund dazu, dass er das weiss.

Nun steht er auf und steht direkt vor mir.

"Du hättest mir einfach Bescheid sagen müssen. Wäre das so schwer gewesen?"

"Ja. Ich verstehe dich einfach nicht. Erstmal wirfst du mich aus dem Haus, dann suchst du mich und jetzt willst du dass ich mich entschuldige, dass ich dir nicht Bescheid gegeben hab oder was? Was willst du von mir, Ryan?"

Diana's Sicht:

Gerade telefonierte ich mit meiner besten Freundin Elina über Skype. Ich hatte ihr alles von meinem und Mike's Date erzählt. Es war wirklich schön gewesen und ich glaube ich bin am Anfang mich zu verlieben. Er ist wirklich süss zu mir und ich fühle mich in seinem Umfeld einfach wie eine Prinzessin. Sobald er in der Nähe ist muss ich lächeln und diese Eigenschaft hat nicht jeder Junge.

Während dem Anruf feilte ich meine Nägel und machte sie wieder ein bisschen akzeptabel. Plötzlich schoss mir ein Gedanke durch den Kopf. Ryan.

"Wie läuft's eigentlich so mit deinem heißen Stiefbruder?", frage ich sie und schaue in die Kamera, dabei grinste ich sie teuflisch an und wackelte mit meinen Augenbrauen.

Sie erzählte mir, dass er ihr die ganze Zeit hinterher rennt und mit ihr reden will.

Ich bin mir eigentlich zu 99 Prozent sicher, dass er Gefühle für sie hat. Als er in Hamburg war, habe ich die zwei gesehen und seine Umarmungen strahlten Liebe aus. Er will auf jeden Fall mehr als ein Stiefbruder für sie sein.

Plötzlich werden wir unterbrochen, denn eine fremde Stimme sagte etwas. So wie ich es sehen konnte, war es Ryan, der in ihr Zimmer gekommen war. Mit einem entschuldigenden Gesichtsausdruck zu mir, schloss sie ihren Laptop, weshalb ich die zwei nicht mehr sehen konnte, also war der Anruf abgeschlossen.

Ich lief zu meinem Bett und ließ mich darauffallen, jedoch hörte ich plötzlich Stimmen, was mich sehr irritierte. Diese Stimmen kamen aus meinem Laptop.

Ich kam wieder näher und setzte mich auf meinen Drehstuhl. Ich erkannte, dass der Skype-Anruf gar nicht aufgehört hatte, wodurch ich Ryan und Elina hörte.

Okay, eigentlich hört man bei fremden Gesprächen nicht mit, aber die Neugier gewann trotzdem.

Elina fing an laut zu werden, sie sagte: "Das ist doch alles lächerlich! Erklär mir endlich was deine Absichten sind! Lass mich in Ruhe. Ich verstehe dich nicht. Du bist da, dann gehst du wieder. Du willst dass ich dir Bescheid sage, aber willst auch dass ich hier bleibe. Ganz ehrlich Ryan...Was...willst...du?", zum Ende hin wurde sie immer leiser und ich hörte die Unsicherheit in ihrer Stimme.

Auf einmal hörte ich gar nichts mehr, anscheinend flüsterte er. Ich sollte aufhören dort zuzuhören, also klappte ich meinen Laptop ganz zu und verschwand nach unten zu meinen Brüdern ins Wohnzimmer. Später würde ich aber sie noch darauf ansprechen. Ich bin einfach zu neugierig.

Ryan's Sicht:

"...Was...willst...du?", sie wurde immer leiser und sah jetzt auf den Boden. Sie wirkte verletzt und irgendwie verloren.

Ich nahm ihre Arme und stellte mich direkt vor ihr. Sofort merkte ich wie sie sich anspannte und etwas schneller atmete. Langsam strich ich über ihre Oberarme um ihr zu signalisieren, dass sie sich beruhigen soll.

Leise flüsterte ich ihr diese Worte zu: "Ich will doch nur auf dich aufpassen."

Sie atmete tief durch und schaute endlich hoch in meine Augen. Ihre Augen paralisierten mich. Es war fast so, als hätte ich mich für einen kurzen Moment in ihnen verloren, ohne zu wissen wo sie hinführen.

Jedoch fasste ich mich wieder und redete weiter auf sie zu: "Ich will nicht, dass dir irgendwas passiert...ich will doch nur, dass dir nichts zustößt. Ich mache mir Sorgen um dich. Ich will einfach...dass es dir gut geht. Du bist mir wichtig...als Stiefschwester."

Das letzte Wort tat in meinem Herzen weh. Es war fast so als hätte irgendjemand ein Speer genommen und es kurzerhand in meine Brust gerammt. Wieder einmal realisierte ich, dass nie etwas aus uns werden könnte. Sie mag mich wahrscheinlich nicht einmal und hasst mich. Und wenn sie mich mögen würde, würde es dennoch nicht gehen. Wir sind Geschwister. Und das müsste ich langsam anfangen zu akzeptieren.

Ich fragte mich wirklich ob dieses Gefühl von Anziehungskraft zu ihr, vergehen würde, denn lange würde ich es nicht aushalten. Immerzu wollte ich bei ihr sein und sie beschützen. Ist das normal? Oder irrsinnig? Bin ich zu aufdringlich?

Sie schaute einfach nur in meine grünen Augen und ein Funken Verständnis entdeckte ich in ihren. Dennoch wirkte sie irgendwie verletzt.

Plötzlich riss sie sich aus meinem Griff heraus und sah stocksauer aus. Es war so, als hätte sie in ihrem Inneren eine hundertachzig Grad Wendung gemacht.

"Du willst auf mich aufpassen?! Ich kann selbst auf mich aufpassen! Ich brauche dich nicht dazu. Du machst alles so anstrengend. Lass mich doch einfach in Ruhe! Ich will nicht dass du dir sorgen machst. Denn ich bin nur deine Stiefschwester! Ich brauche deine Sorge nicht. Lass mich in Ruhe!"

Sie stürmte aus ihrem Zimmer und schloss die Tür. Ich hörte wie sie davon eilte und die Treppen runter lief. Oh nein, nicht dass sie wieder wegläuft.

Blitzschnell öffne ich ihre Zimmertür und gehe runter zu ihr.

"Wo gehst du hin?"

"Zu Denny. Aber eigentlich sollte dich das nicht interessieren!"

Nachdem ich das laute Türschließen hörte, wusste ich, dass sie weg war.

Das ist nun das zweite Mal, dass sie verschwindet. Wegen mir. Ich bin so ein Arschloch. Ich sollte sie wirklich in Ruhe lassen, doch das ist so schwer für mich.

Völlig verzweifelt fahre ich durch meine Haare und trete gegen das Sofa. Ich hab es mal wieder richtig verkackt bei ihr. Toll gemacht, Ryan.

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Helloo, hoffe ihr seid mir nicht böse, dass das Kapitel so spät kommt:)

Ich wünsche euch allen wundervolle Osterferien^-^

Ich hoffe euch gefällt das Kapitel. Wäre super wenn ihr einen Kommentar und einen Vote da lasst.

Eure ~X♡

Love isn't that easy (Band1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt