26 - Betrug

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Er drückte mich immer fester in die Bettwäsche. Drängender.

Das ist nicht Ryan.
Das ist nicht Ryan.
Das ist nicht Ryan.

In meinem Kopf schlug alles Alarm, als würde andauernd ein Pip-Ton läuten, der mir sagte, das das hier alles falsch war. Ich versuchte mich zu befreien, doch im letzten Moment, bevor ich meine Augen schloss und mein Bewusstsein verlor, hörte ich eine bekannte Stimme schreien.

"Wie konntest du nur?"

Es schall in meinem Kopf. Gänsehaut bildete sich über meinen ganzen Körper. Ich konnte mich nicht wehren und verlor mich schließlich selbst.

**************

Ryan's Sicht: (im Club)

Elina verschwand auf die Toilette und ich trank mein Bier. Die Musik war toll und ich genoss es Freiheit zu haben. Mit meinem Fuß tippte ich den Beat mit und meine Finger klopften auf dem Tisch.

"Ich geh auch aufs Klo.", Francesco klopft mir auf die Schulter und ich nicke verstehend. Ohne mir weitere Gedanken zu machen bestelle ich mir ein neues Glas.

Fünfzehn Minuten später:

Langsam fragte ich mich, wo die zwei blieben. Mit gehobenen Augenbrauen stand ich auf und ging nachschauen. Mein Gang war schleichend, da ich völlig zugedröhnt war, was ich nun anfing zu realisieren. Mein Kopf fing langsam auch an zu pulsieren.

Ich erreichte die WC Räume und ging in das, der Jungs. Bis auf einen alten Mann, der nach starkem Alkohol roch, war niemand da. Ich ging zu Frauentoilette, in der bis auf eine schockierend aussehende Frau, niemand war. Mit einem "Entschuldigung" verschwand ich aus der Tür und runzelte meine Stirn. Wo sind die zwei?

Ich durchsuchte den hinteren Bereich des Clubs ab, fragte Leute, ob sie die zwei gesehen haben, und durchsuchte schlussendlich alles nach ihnen ab. Doch keine Spur von ihnen.

Ich verließ den Club und sah den Türsteher vor dem Schuppen stehen.

"Haben Sie ein Mädchen, ungefähr so groß mit langen dunklen Haaren gesehen? Oder einen Jungen, etwas kleiner als ich mit schwarzen Locken?"

"Die sind weg.", gibt er emotionslos von sich.

"Wohin?", frage ich den meterbreiten Mann, mit der Hoffnung er würde mir die Wahrheit sagen.

"Sie sind in diese Richtung gegangen.", er zeigte mit seinem Arm nach links.

"Okay, vielen Dank."

Sie müssen im Hotel sein, schlussfolgere ich und bewege mich so schnell, soweit ich es hinkriege, Richtung Hotel.

Dort angekommen schwanke ich todmüde und erledigt vom vielen Alkohol in den Fahrstuhl und drücke auf den Knopf. Meine Augen flatterten auf und zu, während in meinem Kopf alles dröhnte und pulsierte. Ich war unruhig.

Doch nach einem Gang und einem Blick in das Zimmer von Elina, verschlug es mir die Sprache.

"Wie konntest du nur?", schreie ich. Alles zog sich in mir zusammen. Mein letztes Wort das ich rausbrachte, war beinahe verschluckt. Tränen bildeten sich und mein Puls stieg. Es war als würde meine ganze Welt zusammenbrechen. Alles tat weh. Doch am aller meisten mein Herz.

Wütend schlug ich die Tür zu und verschwand. Ich wollte weg. Ich konnte das nicht länger sehen.

Der Anblick von den beiden, küssend, auf einem Bett, wiederholte sich in Endlosschleife in meinem Kopf und ich hatte das schlimme Gefühl, diese Schleife, würde niemals, wirklich niemals, meinen Kopf verlassen.

***********

Und dann klingelte der Wecker und ich wachte aus meinem unruhigen Schlaf auf. Ich bin zehntausendmal aufgewacht. Die Nacht war schrecklich gewesen. Andauernd wiederholte sich das Szenario in meinem Kopf, es war wie in meinen Kopf eingeschweißt. Bei dem Gedanken lief eine Träne sogar meine Wange hinunter und ich atmete tief ein und aus. Wieso betrügt sie mich? Warum? Was habe ich ihr getan, dass sie soetwas tut?

Elina's Sicht:

Als ich aufwachte, lag eine schlafende Person neben mir. Langsam versuchte ich mich hinzusetzen und sah nach links. Ich erkannte ihn. Francesco. Er hatte mich geküsst. Er hatte mich in die Matratze gedrückt.

Ich schlage auf seinen Rücken und bringe ihn dazu wach zu werden. "Steh auf!"

"Was ist denn, Schatz?", fragt er schlafgetrunken.

"Willst du mich verarschen? Schatz?", ich mache Anführungszeichen während ich Schatz sage und sehe ihn wütend an, "verschwinde aus meinem Zimmer!" Ich fing an zu weinen und fuchtelte wild mit meinem Armen herum, als er anfängt mich anzufassen.

"Fass mich nicht an!"

"Hey, du wolltest es doch auch gestern Nacht."

"Was wollte ich?" Ich war verzweifelt, schockiert und wütend. Ich schrie ihn fast an.

"Mit mir schlafen.", sagt er gleichgültig, als wäre es das normalste der Welt.

"Willst du mich total verarschen? Was hast du mit mir angestellt? Was soll der Scheiss? Wegen dir ist jetzt Ryan sauer auf mich- Hundertprozentig wird er nicht mehr mit mir reden wollen und das wegen dir, weil du mich halber vergewaltigen wolltest! Was sollte das? Verschwinde von hier! Verschwinde! Ich will dich nie, wirklich NIE wieder sehen! Verpiss dich!" Tränen flossen über meine Wange während mein Gesicht immer heißer und heißer wurde.

Mit dem letzten Schrei sprang er auf und ging auf mich zu. Wollte mich anfassen. Küssen.

Ich schrie. Immer lauter.

Ich fühlte mich schwach und unfähig etwas zu tun. Mein Atem war wie verschwunden und ich spührte seine Hand an meinem Po.

"Was ist hier denn los?", unerwarteterweise steht Denny in der Tür und drängt sich ans Bett. "GEH VERDAMMT NOCH MAL WEG VON IHR!"

Beim Klang seiner aggressiven Stimme zucke ich zusammen und sehe jedoch erleichtert dabei zu, wie Denny Francesco wegzerrt aus dem Raum. Ich zitterte und mein Herz pochte schnell. Zum Glück war er nun weg. Ich beruhigte mich langsam und versuchte langsamer zu atmen. Denny kam wieder herein und setzte sich zu mir ans Bett. Anfangs sagte er nichts. Mir ging alles im Kopf durch. Ryan, der sauer war und Francesco, der sich als jemand herausstellte, von dem ich niemals denken würde, dass er so sein würde. Alles zog sich in mir zusammen. Schmerz und Traurigkeit erfüllte meine Brust und ich fühlte mich gebrochen. Nach einer Träne begann ich wie ein Wasserfall zu weinen und wusste nicht wie ich aufhören sollte, dass meine Gefühle so sehr verrückt spielten. Eine warme Hand berührte meine Schulter und ich zuckte kurz zusammen.

"Alles ist gut. Er ist weg. Ich bin's- Denny.", sprach er rücksichtsvoll zu mir, während ich ihn ansah und entschuldigend nickte. Er zog mich in eine Umarmung und ich vergrub mein Gesicht in seiner Brust und weinte, so sehr, dass ich irgendwann zu lange geweint hatte, dass ich es gar nicht mehr konnte. Meine Tränen waren aufgebraucht.

Urplötzlich schoss mir der Gedanke wieder in den Kopf. Ich hatte Ryan verloren.

Die Person, in die ich verliebt war.

Und das tat verdammt weh.

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Love isn't that easy (Band1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt