34 - Die Wahrheit tut weh

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Hannah's Sicht:

Es war düster. Alles um mich herum wirkte düster. Die Stimmung zwischen mir und Denny war schrecklich und es tat weh neben ihm zu laufen, ohne einmal, dass er meine Hand hielt oder mir in die Augen sah. Ich konnte das ganze nicht auf ewig verschieben. Ich musste jetzt Reinheit schaffen. Ich musste mit ihm reden, obwohl ich schlimme Befürchtungen und große Angst hatte, was jetzt kommen würde.

"Denny? Wir müssen reden." Wir waren in einem Park angekommen, wo ich mich nun auf eine Bank setzte. Er sah mich gleichgültig an, tat es mir aber daraufhin nach und setzte sich mit Abstand neben mich auf das weiß lackierte Holz. Er wirkte uninteressiert und mit seinen Gedanken woanders. Aber ich musste die Wahrheit wissen, was mit ihm los war, ob ich wollte oder nicht.

"Denny, was ist los mit dir? In letzter Zeit bist du komisch zu mir.", ich mache eine kurze Pause, woraufhin ich dann fortfahre, "Liegt es an mir? Hab ich irgendwas falsch gemacht? Oder ist es was anderes?" Ich war nervös und gespannt auf seine Antwort. Meine Hand zitterte und ich sah wie er mich kurz anblickte, jedoch danach sofort wieder den Blick verlor und den Boden ansah.

"Ich liebe dich nicht."

Diese Worte drungen in mich nur von ganz weit weg ein. Es war, als wäre ich in einem Paralleluniversum und er hätte mir diese Worte von der Erde aus zugeworfen. Es war wie ein Flüstern, jedoch so direkt, dass es wie ein blutiger Stich ins Herz war.

Eine Träne fing an sich über meine Wange einen Weg in mein Dekoltee zu machen, während ich sie geschickt wegwische und hoffe meine Emotionen stoppen zu können. Er liebt mich nicht. Er liebt mich nicht. Er liebt mich nicht.

Es war eine endlose Schleife, die sich andauernd in meinem Kopf wiederholte. Seine Stimme, die mir die Wahrheit sagte. Die Wahrheit, die weh tat. Die Wahrheit, von der ich dachte, sie würde nicht existieren.

"War alles eine Lüge? Unsere Beziehung? Einfach alles?" Ich war kurz davor zusammenzubrechen und in meinen Tränen zu ertrinken, hielt mich aber davon ab und versuchte ein wasserdichtes Schutzschild um mich zu bauen. Ich will nicht, dass er sieht wie niedergeschlagen ich bin.

Er schwieg.

"Liebst du eine andere? Sag es. Sag mir die Wahrheit." Meine Gedanken schossen zu meiner besten Freundin. Elina.

Und als hätte er meine Gedanken gelesen, flüsterte er mit der gleichen Direktheit ein einziges Wort: "Elina."

Und dann passierte alles ganz schnell. Ich fing an loszuweinen. Ich konnte es nicht mehr unterdrücken, denn es hat sich einfach zu viel aufgestaut. Es war unerträglich. Jetzt wusste ich, was es hieß Liebeskummer zu haben.

Ich schrie ihn an, wieso er mir das antat, wieso er alles vortäuschte, warum er mir nicht früher die Wahrheit gesagt hatte, warum er so lange gewartet hat, bis ich es aus ihm rausquetschte. Ich schrie ihm ins Gesicht, dass ich ihn liebe und dass er mich gebrochen hat.

"Wie konntest du nur?!", Dieser Satz war voller Wut und Enttäuschung, Sehnsucht und Liebe gefüllt, dass meine Worte am Ende den Wut verloren und nur noch bröckelten. Ich stand auf, klatschte ihm mit meiner flachen Hand auf die rechte Wange, drehte mich um und rannte davon.

Elina's Sicht:

"Ich hoffe sie ist okay.", sage ich nachdenklich.

"Es wird schon alles gut sein.", versucht er mich zu beruhigen und drückt meine Hand, "Sollen wir gehen? Bist du fertig?"

Mit einem liebevollen Blick und einem entschlossenenen Nicken verständigte ich ihm, dass wir gehen konnten und nahm meine Tasche und hing sie mir um meine Schulter.

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"Nein, du kriegst mich nicht.", ich fange an zu lachen, während ich davonlief und fast gegen den Baum rannte, der plötzlich mitten in meinem Weg stand. "Na warte!", hörte ich ihn nur noch schreien und wie eine Rakete losflitzen.

Ich steigerte mein Tempo und sah kurz nach hinten. Er war gar nicht mehr hinter mir.

Verwirrt blieb ich stehen und sah mich um. Er war nicht da. Bei der Eiche, an der ich vorbeigelaufen war, war auch alles menschenlos. Auf meiner Stirn zierte sich eine Falte und ich fühlte mich ziemlich dämlich. Wo ist Ryan denn hin?

"HAB DICH!"

Das war der Moment, in dem mein Herz in die Hose rutschte, denn mein idiotischer Freund hatte mich von hinten angegriffen und mich dazu gebracht, fast in Ohnmacht zu fallen. Ich war schon immer sehr leicht zu erschrecken gewesen, doch diesmal hatte ich das Gefühl mein Herz würde mir aus der Brust springen.

"Was soll der Scheiß?", ich drehte mich um und schlug mit meiner Hand gegen seinen Oberarm.

"Ach komm schon, das war lustig.", Er fing an loszulachen und mich in den Arm zu nehmen. Ich wollte protestieren, doch ließ mich dann von seinem Lachen mitziehen und kicherte ebenfalls. Lachend lagen wir uns in den Armen, bis wir nur noch uns angrinsten. Ich vermutete, dass es von außen wahrscheinlich ziemlich lustig aussah, wie zwei Menschen sich anlächelten als hätten sie ein Heilmittel für Krebs gefunden.

Und dann kam mir Ryan näher, wollte mich küssen. Wir waren so kurz davor, ich konnte sogar schon seinen Atem auf meinem Gesicht spüren. Seine Augen sahen auf meine Lippen und ich sah in seine Augen. Und dann drehte ich mich ganz schnell um und rannte wieder weg.

"Das hast du jetzt nicht gemacht!", höre ich ihn genervt und belustigt zugleich rufen, woraufhin ich nur "Dooooooch!" entgegne und fröhlich weglief.

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Mittlerweile waren wir wieder am Hotel angekommen, wo ich auch sofort Hannah an die Hand nahm und in den Aufzug zerrte. Sobald ich die Tür geöffnet hatte und mich auf mein Bett niedergelassen hatte, startete ich ein Gespräch.

"Was ist passiert? Was hat er gesagt?", ich versuchte sanft zu klingen.

Sie fing an zu weinen. Es sah aus als würde sie in ihren eigenen Tränen ersticken und versinken. Sie sah müde und völlig fertig aus. Wie ein anderer Mensch. Ich hatte sie noch nie zuvor so gesehen und mein Herz brach ein Stückchen mehr, als ich mich neben sie setzte und in ihren Arm nahm.

Wir brauchten keine Worte um irgendetwas zu verstehen. Meiner Freundin ging es schlecht und ich werde dafür sorgen, dass sie Denny aus ihrem Leben streicht und vergisst. Sie hatte all das nicht verdient.

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HEY!

Die Votes und Kommentare werden in letzter Zeit immer weniger und ich würde gerne von euch wissen was ich verbessern kann:)

Im Allgemeinen würde ich mich riesig über Kommentare freuen, da man so weiß ob das Kapitel gut angekommen ist oder eher nicht. Wer selbst Storys schreibt, weiß wovon ich rede;)

Es würde mich riesig freuen, wenn ihr aktiver werdet ♥

DANKE!

Eure Xenia♥


Love isn't that easy (Band1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt