Und da stand er und sagte mir, dass er mit mir zusammen sein will. Kann mal bitte jemand zurückspulen? Habe ich mich verhört? War das eine Fantasie?
"Warte...was?", ich legte meine Handflächen auf seinen Bauch und versuchte verzweifelt irgendwie Platz zwischen uns herzustellen. Das kann doch nicht wahr sein. Ich fürchtete, ich würde gleich umfallen und mit dem Kopf im Eimer hinter mir landen.
"Elina...ich weiss, dass du auch Gefühle für mich hast." Er kam mir einen Schritt näher. Meine Versuche den Abstand zwischen uns zu vergrößern war wohl ein Reinfall.
Ich zitterte. Ich glaubte nicht was er mir gerade sagte. Meine Knie zitterten. Meine Hände zitterten. Ich hatte das Gefühl ich würde in einem Kühlschrank stehen und rumschlottern.
"...und ich hab welche für dich.", führt er fort und ich atme schneller. Träume ich?
Ich atme tief durch und schaue ihm in die Augen. Er sieht mich an. Voller Liebe. Voller Zuneigung.
Ich bin überrumpelt. Überaus froh, jedoch schockiert.
Mein Herz tut gleichzeitig weh und feuert aber auch voller Liebe. Ich bin verwirrt.
"Bitte...sag was.", er kommt mir näher und ich werde schwach. Am liebsten würde ich meine Arme um ihn schlingen und ihm sagen, dass ich ihn liebe, aber irgendwie bin ich wie eingefroren. Als könnte ich mich nicht mehr bewegen. Ich bin in einer Starre.
"Elina, sag Nein wenn du es nicht willst.", er kommt mir näher und näher.
Mein Atem und sein Atem streiften sich. Die Luft zwischen uns knisterte. Alles wirkte wie paralysiert. Es war magisch. Er wollte mich küssen. Wollte ich das auch? Können wir zusammen sein? Was ist mit unseren Eltern? Er ist mein Stiefbruder. Wir dürfen nicht zusammen sein. Wir werden Geschwister, sobald unsere Eltern verheiratet sind. Es tat weh. Es tat weh zu wissen, dass das hier nicht richtig war. Aber es fühlte sich so richtig an. Ich wollte ihn küssen. Ich wollte schwach werden und ich wollte auch seine Freundin sein. Doch was werden die anderen denken? Das darf man doch gar nicht, oder? Ist das überhaupt legal? Darf man mit seinem Stiefbruder zusammen sein?
Mein Herz eskalierte beinah und ich war vollkommen fertig. Ich spürte seine Hand in meinem Rücken, die mich näher an ihn drückte und seine andere an meiner schmalen Taille. Soll ich? Darf ich? Will ich?
Alles zog sich in mir zusammen. Mein Herz schrie "Ja!", doch mein Kopf "Nein!". Auf wen soll ich hören?
In Filmen sagt man doch immer, man sollte auf sein Herz hören, oder nicht?
Er war genau vor mir. Wenige Zentimeter. Vielleicht Millimeter. Es gab nur uns zwei.
Und dann passierte es. Mein Herz überschlug sich. Ich hatte das Gefühl, ich würde abheben, Flügel würden aus meinem Rücken wachsen, der Boden löst sich unter mir auf. Ein Erdbeben rechts von mir. Regen über mir. Hinter mir das lodernde Feuer der Leidenschaft, über mir pinke kleine Herzchen und Einhörner. Es war eine Explosion der Emotionen.
Ich wollte ihn nicht loslassen. Nie wieder.
Meine Hände legten sich in seinen Nacken und zogen ihn zu mir nach unten. Alles war perfekt.
Seine Hände lagen auch in meiner Taille und drückten mich an ihn.
Er küsste mich und ich fühlte mich lebendig, so als hätte ich davor nicht richtig gelebt. Als wäre ich tot gewesen und er hätte mich von den Toten wieder ins Leben gebracht. Er machte mich glücklich. Er machte mich zu der Person, die ich sein wollte. Ich wollte seine Freundin sein. Es war mir egal was die anderen denken würden.
Doch ein kleiner Teil in mir schrie immer noch "Nein!".
Ryan's Sicht :
Wie lange habe ich darauf gewartet? Zu lange. Jetzt steh ich hier mit meinem Mädchen und küsse sie. Erst jetzt realisiere ich wie sehr ich das wollte. Wie sehr ich sie wollte.
******
"Hier seht ihr die letzte Expositionsaustellung.", meint die Frau, die unsere Führung macht. Ich konnte jedoch gar nicht mehr aufpassen und aufhören zu grinsen. Elina stand diagonal vor mir und ich wusste ganz genau, dass es in ihr loderte. Sie wirkte gedankenverloren. Wie gerne würde ich jetzt ihre Gedanken hören wollen. Sie mag mich doch, oder? Sonst hätte sie mich nicht geküsst, nicht wahr? Oder wollte sie das eigentlich gar nicht? Eigentlich doch schon, sonst hätte sie "Nein" gesagt, oder?
Bestimmt mag sie mich. Ich sollte mir sicher sein. Warum zweifele ich eigentlich?
*************
Endlich ist der Ausflug vorbei. Eigentlich wollte ich im Bus neben Elina sitzen, aber irgendwie hatte sich Hannah ganz schnell neben sie gesetzt, sodass ich gar keine Chance hatte, mich neben sie zu setzen. Also saß ich neben Emre, was auch völlig okay war.
Nach der kurzen Fahrt waren wir auch schon wieder im Hotel. Mittlerweile war es Spätnachmittag. Frau Tengler sagte uns, dass wir nun Freizeit hätten und wir machen dürften, was wir wollen, was ich echt gut fand. Krass, einmal im Leben hat diese Frau eine gute Idee.
Erfreut darüber gehe ich in mein Hotelzimmer und lege meine Sachen ab. Ich hatte eine Idee. Ich werde Elina auf ein Date ausführen.
Ich zog mir ein blaues Hemd an und eine Jeans. Darüber zog ich meine Lederjacke an und machte noch meine Haare. Fertig mit allem lief ich aus meinem Zimmer und raus in die Stadt. Gestern hatte ich hier irgendwo in der Nähe einen Blumenladen gesehen. Nach ein paar Minuten fand ich ihn auch und entschied mich für eine rote Rose. Kitschig aber effektiv.
Damit verschwand ich wieder ins Hotel und ging Richtung Zimmer 110. Meine Handflächen schwitzen und ich hoffte, dass alles gut laufen würde. Bald bin ich auch schon an ihrem Zimmer. 108. 109. 110. Hier ist es.
Ich fahre mir durch die Haare und richte mein Hemd zurecht. Dann atme ich tief durch und klopfe. Mein Herz schlägt schnell und ich hoffe bloß, dass sie die Tür öffnet.
************
Hey:) Wie geht's euch so?
Ich hoffe euch gefällt dieses Kapitel und die Richtung in die sie eingeschlagen ist^-^ Feiert ihr #Relina? Gibt es irgendwelche Ideen und Vorschläge für weitere Kapitel oder Kritik zu diesem Kapitel? Würde mich riesig über Votes und Kommis freuen♡ Vielen Dank!
Eure ~X♡
DU LIEST GERADE
Love isn't that easy (Band1)
Novela JuvenilZwei Menschen mit unterschiedlichen Charakterzügen. Sie sind andauernd am Streiten, verstehen sich anfangs absolut nicht, doch irgendwann kommt es zum Punkt, wo alles anders scheint. Gefühle entwickeln sich für einen Menschen, für den es eigentlich...