17 - London

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Ich lehnte mich an die Fensterscheibe und sah zu wie draußen Menschen zu ihrem Flugzeug liefen und Arbeiter das Gepäck in die Flugzeuge transportierten. Alles war im Trubel um mich herum, im Flugzeug als auch außerhalb. Doch in meinem Inneren sah es anders aus. Es war mit einer großen Leere gefüllt und völlig müde von allem. Vom Denken und vom ständigen Hoffen.

Minuten vergehen und ich wünsche mir sehnlichst, dass Ryan wie vom Himmel in das Flugzeug kommt und mir sagt, dass er mich mag.

Aber das ist purer Wahnsinn.

Es ist einfach lächerlich.

Neben mir merkte ich wie sich jemand hinsetzte und mich anstupste. Es war Alex.

"Hey.", lächelt er mich freundlich an.

"Hi, ich wusste gar nicht dass du neben mir sitzt.", schmunzle ich.

"Wusste ich bis vor ein paar Sekunden auch nicht.", lacht er und lehnt sich in seinem Sitz nach hinten.

Neben ihm setzte sich auch noch später Tanja hin, ein Mädchen mit dem ich eigentlich nicht wirklich viel zutun hatte, denn sie war ein Jahr älter als ich und ging in Ryan's Klasse. Und schon wieder schleicht er sich in meine Gedanken...

"Und ist alles okay bei dir?", fragt mich Alex plötzlich und ich nicke nur.

"Ja, alles gut und bei dir?", Ich musste einfach lügen.

"Alles cool. London wird richtig geil."

"Bestimmt.", lächle ich uns schaue wieder aus dem Fenster.

Nachdem die Stewardessen alle Sicherheitssachen erklärt hatten, fing das Flugzeug an zu rollen, bis wir irgendwann losgeflogen waren. Wie immer spürte ich ein kleines Bauchkribbeln in meinem Bauch und hoffte darauf wir würden bald die Flughöhe erreichen.

Ich schnallte mich ab und machte es mir bequemer mit meinem kleinen Kissen, das ich mitgenommen hatte. Es war pink und flauschig und deswegen perfekt als Kopfkissen gedacht. Als ich mit meiner Position zufrieden war, holte ich meine Kopfhörer raus und hörte mit meinem Handy Musik. Gerade lief "We don't talk anymore" von Charlie Puth featuring Selena Gomez. Ich liebte dieses Lied.

Etliche Minuten später hatte ich keine Lust mehr auf Musikhören und sah einfach nur aus dem Fenster.

Dann kam eine Stewardess vorbei und bot uns Getränke an, die wir dankend annahmen. Ich holte mir eine Cola und fing an währenddessen mein Lieblingsbuch zu lesen. Es heisst "Verloren. Vergangen. Verfangen" von Kristen Amberts und ist eine tragische Liebes-/Thrillerstory indem ein Mädchen herausfindet, dass ihr Leben eine riesengroße Lüge war und ihr langjähriger Lebengefährter auch manche Geheimnisse vor ihr hat. Ich liebe dieses Buch so sehr und habe es jetzt schon zweimal gelesen. Nun ist es das dritte Mal.

Ich bin momentan bei Seite 56 und denke, ich werde es in London zu Ende lesen. Vielleicht ja sogar noch heute oder morgen, da ich wirklich schnell im Lesen bin.

In einer viertel Stunde müssten wir auch schon landen. Im Allgemeinen dauerte der Flug auch nicht wirklich lange. Geplant waren eine Stunde und fünfzehn Minuten.

Und nach zehn Minuten sanken wir auch schon tiefer und tiefer, bis wir irgendwann auf dem Erdboden ankamen und über den Asphalt rollten. Ein Gefühl von Erleichterung erfüllte mich und ich schloss kurz meine Augen.

Nachdem das Signal angeschaltet wurde, dass wir unsere Gurte nun ablegen durften, stand jeder auf, um das Flugzeug zu verlassen. Ich ordnete mich hinter Alex ein um mich nicht zu verlieren.

Nach langem Hin- und Hergedrücke im Flieger waren wir endlich am Ausgang angekommen, wo zwei Stewardessen standen und uns einen schönen Aufenthalt in London wünschten.

Ich lief hinaus und fühlte die leichte Brise um mich herum. Ich war wirklich in London.

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"Was für ein Zimmer haben wir?"

"110.", sage ich.

"Okay, ich glaube wir müssen hier lang." Hannah führt mich voran und wir laufen in die genannte Richtung.

Nachdem wir gelandet und jeder seinen Koffer hatte, waren wir zum Hotel gefahren, das nur zwanzig Minuten vom Flughafen entfernt war. Das Hotel wirkte auf den ersten Eindruck eher wie eine kleine Jugendherberge.

Die Lobby war nicht wirklich groß und eher langweilig eingerichtet. Vor dem Hotel standen nur ein paar Topfpflanzen, die vielleicht einmal früher gut aussahen, aber jetzt langsam eher auf dem Komposthaufen liegen sollten. Die Flure wirkten recht normal und unauffällig mit den kleinen Bildern von unbekannten Künstlern.

Endlich am Zimmer angekommen öffne ich es mit unserem Schlüssel und mache sie langsam auf um es spannender zu machen.

"Mach die scheiss Tür auf!", lacht Hannah und stößt sie auf, sodass wir hineinsehen konnten. Unser Zimmer stellte sich als ein schönes kleines Zimmer mit zwei Einzelbetten heraus.
Es gab ein kleines Bad mit einer Badewanne, die als Dusche umintegriert wurde und einen kleinen Balkon mit einem Stuhl. In unserem Zimmer war ein Fernseher, der nur drei Kanäle aufwies und nicht wirklich modern war. Jedoch in allem, war es ein normales und gutes Zimmer. Ich hatte auch nicht mit einem hochmodernen Luxuszimmer gerechnet.

Wie Hanna ließ ich mich ebenfalls auf ein Bett niederplumpsen und genoss dieses Gefühl von Erleichterung endlich angekommen zu sein.

"Ich find das Zimmer eigentlich ganz schön."

"Find ich auch.", bestätigt sie mir und lächelt mich an.

Eine Weile lagen wir ruhig da, bis sie plötzlich aufstand und sich auf mich schmiss.

"Au! Hannah, geh runter von mir!", motzte ich unter ihr und fragte mich was in sie gefahren war.

"Oh Mein gott! Wir sind in London!", schreit sie und ich lache. Blitzmerker. Manchmal ist sie wirklich verrückt.

Nachdem wir uns weitergefreut hatten, beschlossen wir den Jungs einen Besuch abzustatten. Alex und Denny wurden ebenfalls in ein Zimmer eingeteilt und hatten wenn ich mich nicht irre Zimmer 99.

"Es war doch Zimmer 99, oder?", frage ich Hannah und schaue sie an.

"Ja, 99."

Wir liefen etwas weiter den Gang entlang und dann mit der Treppe eine Etage tiefer, wo sich das Zimmer befindete.

Hanna klopfte an und wir warteten, bis Alex die Tür aufmachte. Grinsend ließ er uns rein und wir sahen uns um. Es sah exakt so aus wie unseres nur spiegelverkehrt.

"Jungs, sollen wir vielleicht irgendwo hingehen? Die Stadt erkunden oder so?", frage ich die beiden und sie schauen sich dann beide gegenseitig mit einem fragenden Blick an bis sie "Ja" sagen.

Wir hatten nämlich für den Rest des Tages frei bekommen und wollten deswegen selber mal schauen, was es hier cooles in London gibt.

Es war 14:32 Uhr und wir machten uns auf den Weg nach unten in die Lobby. Auf den Weg dorthin, wurden wir uns einig, dass wir in der Stadt etwas essen gehen würden.

In der Lobby angekommen, fragten wir an der Rezeption, ob es weit von hier wäre ein Restaurant zu finden.

Die Brünette erklärte uns, dass es nicht weit von hier eine Menge Läden und Restaurants gebe, weswegen wir kein Taxi brauchen würden.

Gerade wo Hannah, Alex, Denny und ich den Ausgang passierten, blieb ich geschockt stehen und konnte meinen Augen nicht glauben.

Vor uns war ein gelbes Taxi. Der Taxifahrer half jemandem seinen Koffer aus dem Kofferraum herauszuholen.

Und dieser Jemand war Ryan.

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Hoffe es gefällt euch:)
Eure ~X♡

Love isn't that easy (Band1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt