39 - Eisessen à la Elina

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(Bild: Elias)

"Hey, hast du heute Zeit für deine Freundin?", frage ich lächelnd, als mir Ryan die Tür zu seinem Zimmer öffnet und mir andeutet ich dürfe eintreten. Nachdem Hannah verschwunden war, dachte ich mir, wäre es eine gute Gelegenheit meinem Freund einen Besuch abzustatten und zu sehen, was er so trieb. "Für dich immer.", lacht er und gibt mir einen Kuss zur Begrüßung, was mich widerrum zum Lächeln brachte und strahlen ließ. Er trug ein blaues Shirt und dazu eine schlichte Jeans, die mit einem Gürtel festgehalten wurden.

Das Zimmer sah aus, wie man es sich vorstellte, wenn zwei pubertierende Jungs ein Zimmer teilten, nämlich wie auf einem anderen Stern, als hätte ein Komet eingeschlagen. "Aufräumen kennt ihr nicht, oder?", will ich spielerisch von den beiden wissen und sehe Emre grinsen, während er an seinem Handy irgendein Spiel spielte. Mehrere Hosen, T-Shirts und andere Sachen, wie Socken und sogar Unterwäsche lagen auf dem Boden zerstreut.

"Okay...ich hab eine Idee. Sollen wir zu Abend essen und vielleicht dann später in die Stadt?", erkläre ich ihm und schlucke kurz zwischendurch, "Wir könnten dann auch Eisessen gehen."

"Klar, Schatz.", er zieht sich einen Pullover über sein T-Shirt und kommt dann wieder zu mir, "Was macht Hannah?"

"Ach, die hat ein Date.", Die Worte klangen so leer aus meinem Mund, als wäre es mir völlig egal.

Seine Augen wurden ganz groß.

"Mit Denny?", fragt er mit einem empörten Gesichtsausdruck. Ich schüttle meinen Kopf und seufze dann "Mit Elias" flüsternd. Wie kann man mit einem Jungen ein Date haben, den man noch gar nicht kennt?, fragte ich mich und seufze aber einfach dann nurnoch. Ich hoffte, dass ich diesen Abend auch an was anderes denken könnte, als nur an Hannah und Elias.

Zuerst sieht mich Ryan verwirrt an, entgegnet aber dann interessiert: "Wer ist Elias?"

"Den hat sie gestern kennengelernt." Ich klang nicht besonders begeistert, als ich das sagte, da ich immernoch das Gefühl hatte, alles würde zu schnell gehen. Immerhin war die Trennung der beiden erst vor kurzem geschehen und es ist nicht besonders empfehlenswert mit einem anderen Jungen zwei Tage später abzuhängen. Ich hoffe einfach, dass sie sich nicht zu schnell auf jemand Neuen einlässt. Sie sollte etwas Luft zwischen der Sache lassen und aufpassen nicht zu schnell den Leuten zu vertrauen. Ich machte mir einfach nur Sorgen.

Eine halbe Stunde später saßen wir im Essenssaal der Herberge und aßen zu Abend. Ich war mittlerweile fertig mit meinen Nudeln und auch Ryan sah so aus, als wäre er fast fertig mit seinem Gericht.

Ich sah aus dem Fenster und spürte die Sonnenstrahlen auf meiner Haut, die sich als eine wohlige Hitze über meinen ganzen Körper verbreitet hatte. Ich schloss meine Augen und genoss den Moment.

"Ich bin fertig.", brachte Ryan kauend heraus, was etwas nach einem Kleinkind klang, das nun die Erlaubnis dazu hatte fern zu sehen. Ich musste kurz grinsen, als ich ihn mir als kleinen Jungen vorstellte und nahm ihn dann bei der Hand, sodass wir uns zum Ausgang bewegen konnten. Und obwohl die Sonne strahlte, war es nicht besonders warm. Im Gegenteil, sogar richtig kalt, weshalb ich meine Jacke enger um meinen Oberkörper schlug um mich vor der Kälte schützen zu können. Ryan legte einen Arm um mich und zog mich zu sich näher damit wir eng umschlungen den Fußgängerweg passieren konnten. Immer wieder schossen meine Gedanken zu Hannah. Sie war in meinem Hinterkopf fest verankert und ich hoffte einfach nur, dass es ihr gut ging.

Kurzerhand nahm ich mein Handy aus meiner blauen Jeans, und schrieb ihr eine kurze und einfache Frage. "Alles okay?", zierte es sich auf meinem Display und ich schob das Handy dann wieder in meine Hosentasche, jedoch nicht bevor ich es auf vibrieren stellte, damit ich, falls sie mir antworten würde, es sofort mitbekommen würde.

"Hey, wem hast du geschrieben?", will Ryan wissen. "Nur Hannah.", sage ich gleichgültig und versuche meine Sorgen zur Seite zu schieben um meinem Freund nicht den Eindruck zu machen, dass etwas nicht stimmen würde. Ich wollte nicht, dass er sich auch noch Sorgen machte. Mit einem kleinen Lächeln in seine Richtung bestätigte ich ihm meinen Gefühlszustand und tretete dann mit ihm weiter in Richtung Park.

Die Bäume schwangen durch den leichten Wind in einer sanften Bewegung von rechts nach links und erinnerten mich an einen Schaukelstuhl, der sich fortgehend nach hinten und in die entgegengesetzte Richtung bewegte und wackelte.

"Du wolltest ein Eis essen, oder?", fragt mich Ryan und zerstört den schönen Moment der Stille, der sich eine Weile zwischen uns gehalten hatte. "Gerne.", murmele ich nur mit einem freudigen Gesichtsausdruck und drücke ihm einen kurzen, sanften Kuss auf die vollen Lippen.

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"Ich will...Zitrone...und Mango.", mit einem Lächeln, wie das eines Kindes strahle ich den Eisverkäufer an und sehe seinen zuverkommenden Gesichtsausdruck, als er mir eine Kugel Zitrone dazupackte. Ich staunte und dankte ihm vielmals, was ihn dazu bewegte, mir ein Lächeln zu schenken.

"Bist du glücklich?", fragte mich Ryan, der mein fröhliches Gesicht sah. Ich nickte und schloss meine Augen dabei. Als ich sie wieder öffnete, fingen wir an in Gelächter auszubrechen.

"Komm wir setzen uns hierhin.", Ryan deutete auf die Plätze diagonal zu uns, woraufhin ich dahin zusteuerte.
Ich sah meine Umgebung an und entdeckte niedliche, alte Pärchen, die sich einen Eisbecher teilten, kleine Kinder mit einem dreckigen Mund voller Schokoladeneis und Paare wie wir, die sich verliebt beäugten oder lachten. Links von uns war auch ein Mädchen, das komplett in ihre Lektüre versunken war. Nebenbei löffelte sie Waldmeistereis, der sich knallgrün von ihrem durchsichtigen Löffel unterschied.

Mein Blick ging zurück in Richtung Ryan. Er lächelte mich an und aß sein Eis nebenbei. Seine Hände blätterten durch die Karte, die auf unserem kleinen Glastisch stand und alle möglichen Eissorten anbot.

Ein mir bekanntkommendes Geräusch, ein Lachen, zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich lauschte und ließ meinen Blick schweifen und erkannte Hannah und Elias ein paar Tische weiter, die herzerfüllt lachten und sich anstrahlten. Mein Puls schoß von der einen auf die nächste Sekunde in den roten Bereich.

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Hey:) ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen! Auf Kommentare freue ich mich immer. Danke ♡

Eure ~X♡

Love isn't that easy (Band1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt