Nach einiger Zeit lagen wir schließlich gemeinsam auf ihrem Bett. Sie hatte sie die furchtbare Maske abgewischt und wir begannen die Einzelheiten unseres Planes zu besprechen. Es durfte nichts schief gehen.
"Also gut, Morgen komme ich nach der Schule zu dir und du stellst mich deinen Eltern als deine Freundin vor, dann frage ich dich vor deinen Eltern ob du am Wochenende Lust hast wegzufahren. Am Wochenende dann holt Lucas mich ab, wir fahren zu dir. Wir sagen Lucas brauchten wir als unseren Fahrer, weil wir beide noch keinen Führerschein haben. Wir fahren los, ihr setzt mich irgendwo ab und ich bewege mich das Wochenende nicht raus.", fasste Katy unseren Plan zusammen. Ich nickte. "Und wann holt er uns ab?", fragte Katy.
Ich zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung, das muss er mir noch schreiben"
"Das sollte er so bald wie möglich tun, spätestens Morgen müssen wir das wissen."
"Ja, mal sehen, ich denke schon, dass er bald schreibt. Jedenfalls haben wir mit diesem Plan zwei Fliegen mit einer Klappe geschlafen", ich grinste, "einerseits schöpft mein Dad keinen Verdacht und andererseits kann ich das David, Michael und Max erzählen, also, dass ich eine Freundin habe und dann muss ich auf Partys keine Mädchen mehr abschleppen."
"Noch besser, du kannst behaupten ich will einen Dreier und dann kannst du sogar einen Typen abschleppen"
"Depp", ich schlug ihr ein Kissen ins Gesicht und sie lachte.
"Dein Handy blinkt übrigens, vielleicht hast du ja eine Nachricht von Lucas", sie deutete auf mein Handy. Ich entsperrte es. Tatsächlich. Eine Nachricht von Unbekannt
Unbekannt: Ich hole dich Freitag um 11 Uhr ab
"Ist er das?", neugierig lugte Katy über meine Schulter.
"Ja, wahrscheinlich", antwortete ich, während ich schon begann eine Antwort zu tippen.
Du: ok. Du müsstest aber vorher eine Freundin abholen, sie ist mein Alibi für den dämlichen Plan.
Ich speichert Lucas Nummer ein und legte mein Handy wieder weg. Ich wollte mich jetzt nicht besonders lange mit ihm Unterhalten.
Ich sah auf die Uhr, seufzte und rieb mir durchs Gesicht.
"Scheiße, ist schon ziemlich spät, ich geh dann mal", ich sprang vom Bett auf und wollte gehen, "du kommst Morgen doch bestimmt nach der Schule bei mir vorbei, oder?" , fragte ich Katy, während ich mir meine Jacke schnappte.
"Klar, kann ich machen. Warte, ich bringe dich noch zur Tür"
"Ja, danke", gemeinsam gingen wir zur Tür. Kurz davor drückte sie mir noch einen Kuss auf die Wange. Das war jetzt nicht unbedingt was neues und es störte mich auch nicht, aber wo wir jetzt mehr oder weniger offiziell zusammen waren, hatte das ganze einen ganz anderen Beigeschmack als normalerweise.
Ich lächelte, verabschiedete mich von ihr und ging an die nächste Bushaltestelle.
Ich packte mein Handy gerade aus um mir Musik anzumachen, da sah ich, dass Lucas wieder geschrieben hatte.
Lucas: der Plan ist nicht dämlich, zumindest nicht für mich. Sie geht aber nicht mit, oder?
Du: nein, macht sie nicht. Wir setzten sie ab und dass bleibt sie das Wochenende daheim, keine Angst.
Lucas:gut, ich will nicht, dass sie das 5. Rad am Wagen bist.
Du: na das wärst dann aber eher du.
Lucas:ja, witzig. Bis Freitag.
Ich antworte nicht mehr, wieso sollte ich auch, ich hatte ihm nicht wirklich etwas zu sagen.
Mein Bus kam und fast im selben Moment begann es zu regnen wie blöde, ich flüchtete mich schnell in den warmen und vor allem trockenen Bus und ließ mich auf einen Platz fallen. Im Bus war noch eine Frau mit Kind, wobei ich das Kind noch durch meine Musik hörte. Meine Lunge rief nach einer Zigarette. Zwar konnte ich im Bus schlecht eine rauchen, aber aus irgendeinem Grund wollte ich sie wenigstens ansehen. Bescheuerte Angewohnheit von mir, aber was soll man machen. Als ich jedoch nach meinen Kippen angelte musste ich feststellen, dass ich die wahrscheinlich bei Katy vergessen hatte.
"Ach kacke", murmelte ich, auch wenn es nichts half.
Ich überlegte. Ich konnte jetzt noch irgendwo kaufen gehen und hoffen, dass mich niemand nach meinem Ausweis fragte. Ich könnte auch bis Morgen keine rauchen, aber das wollte ich jetzt auch nicht. So viel die Entscheidung im Grunde ganz leicht. Ich stieg zwei halte Stellen vor der aus, die in der Nähe meines Zuhauses war und ging an die Tankstellen.
Ich wurde nicht gefragt, der fette Mann an der Kasse futterte nur einen Schokoriegel und sah mich gar nicht erst an. Gut für mich.
Den Rest des Weges ging ich, es hatte schon wieder aufgehört zu regnen. Ich zündete mir meine Zigarette an und stopfte die restlichen Zigaretten in der Packung in meine Jackentasche.
Die Kopfhörer die ich fürs Kippen kaufen aus meinen Ohren genommen hatte steckte ich wieder in die Ohren und machte meine Musik noch etwas lauter.
Was für ein scheiß Tag. Eigentlich wollte ich noch gar nicht heim, aber mein Dad würde mir die Hölle heiß machen wenn ich noch später kommen würde. Die Laternen waren schon angegangen und ein paar Sterne waren auch zu sehen, der Mond war fett und hing schwer am Himmel. Er schien mich zu beobachten und mich zu verfolgen und ich fühlte mich ein wenig wie ein kleines Kind. Wenn man früher immer der festen Überzeugung war, der Mond würde das Auto verfolgen. Ich lächelte. Noch einmal Kind sein, noch einmal leben ohne diese ganzen Probleme, als ich noch dachte ich wäre nicht schwul, als ich mich noch nicht so falsch fühlte wie jetzt.
Ich hatte nicht wirklich Lust mit Lucas weg zu fahren. Man konnte sagen was man wollte aber das klang 100% nach romantischem Wochenende und das war es auf keinen Fall. Ich hatte auch ein bisschen Angst. Es würde verdammt unangenehm werden und Lucas hatte da absolut etwas gegen mich in der Hand, wenn er das ausnutzen würde, wäre ich am Arsch, von vorne bis hinten. Das konnte Alles nur schief gehen, ich wusste es.
Ich warf meinen Zigarettenstummel weg und schloss die Haustür auf. Ich rief ganz kurz, dass ich wieder da war und ging dann hoch in mein Zimmer.
Ich warf mich auf mein Bett, vergrub mein Gesicht im Kissen und schlief ein.
So. Tut mir leid, dass ich nicht geschrieben habe aber jaaa....egal...ich lasse mich nicht hetzen :P.
Also denne, haltet die Ohren steif.
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Rainbow Secret
Teen FictionJakes Vater ist homophob, seine Freunde sind homophob und er selbst auch. Nun, er tut so, denn obwohl im Leben des 17 Jährigen alles ganz gut zu laufen scheint, hat er ein Problem, er selbst ist schwul. Hartnäckig versteckt er sein Geheimnis und ve...