"Na ihr beiden?" Katy erschreckte mich ganz schön, als sie plötzlich wieder vor uns stand, während ich gerade dabei gewesen war an Lucas Tshirt zu riechen. Automatisch rückte ich ein Stück von ihm weg, was Katy mit einem lachen quittierte.
"Ja ja, lach nur, Katzenlady" murrte ich und ihr Blick verfinsterte sich nahezu schlagartig.
"Na vielen Dank auch" brummte sie und ließ sich beleidigt auf die Decke fallen.
"Ach komm schon, du weißt wie ich das meine" sagte ich, in dem Versuch sie zu besänftigen. Sie sah mich aber weiter finster an, bis ich ihr die Milka-Schokolade hin hielt, die Lucas und ich mitgebracht hatten. Sie griff nach der Schokolade und sah wieder glücklich aus.
Ich spürte Lucas Hand auf meinem Bein und sah ihn an. Er lächelte mich an.
"Ihr beide habt echt dichte Wimpern", nuschelte Katy durch die Schokolade.
"Achja?", fragte ich und betrachtete Lucas nochmal genauer. Sie hatte recht, nur waren sie bei ihm kaum zu sehen, da sie wie seine Haare recht hell waren. Ich hob eine Hand und begann, wie automatisch, damit durch seine Haare fahren. Sie waren weich, es war ein wundervolles Gefühl wie sie durch meine Finger glitten.
"Gott ihr seid so süß, dass ich Jake mal so sehe", Katy grinste.
"Sei ruhig und iss Schokolade" murrte ich und hörte auf meine Finger durch seine Haare wandern zu lassen. Dafür würde ich auch noch Zeit haben wenn Katy weg war. Hoffentlich.
"Jetzt sei doch nicht immer beleidigt wenn sie etwas sagt", lachte Lucas. Ich ignorierte ihn einfach und legte mich auf den Rücken, sah durch die Blätter und hatte prompt etwas im Auge. Ich richtete mich auf und begann zu reiben.
Die Zeit verging, das stechen blieb und Lucas und Katy behaupteten, sie würden in meinem Auge nicht sehen, dabei war ich mir ziemlich sicher, dass da etwas sein musste. Es wurde immer später und damit auch immer kälter. Keiner von uns hatte ein Uhr dabei (tatsächlich hatten wir alle drei unsere Handys Zuhause gelassen. Vielleicht waren Katys Eltern deshalb nicht besonders zufrieden gewesen) und so hatten wir keine Ahnung wie viel Uhr es eigentlich war, als wir uns auf den weg nach hause machten.
Wir trennten uns dort wo wir uns auch getroffen hatten. Der Rückweg war um einiges leichter als der Hinweg, was wohl an dem fehlenden Gewicht liegen dürfte, schließlich hatten wir das meiste Essen verputzt. Wir kamen etwas schneller voran, aber da es nunmal Herbst war und es stramm Richtung Winter ging, war es schon längst dunkel geworden, als wir schließlich bei Lucas ankamen. Dieser öffnete die Haustür. Überraschenderweise wurden wir beide bereits erwartet, Mark und meine Mutter standen im Flur und sahen uns an.
"Ehm, haben wir was falsch gemacht?", fragte ich ein wenig nervös. Ich hatte jetzt keine besonders große Lust auf ärger.
"Nein, ich wollte dich nur ab holen. Er ist nicht mehr da", antwortete meine Mutter. Sie kam näher und fuhr mir kurz mit der Hand durch die Haare.
"Mama lass das", murrte ich und zog meinen Kopf weg, was aber auch nicht viel brachte, da ihre Hand der Bewegung einfach folgte.
"Tut mir leid", sagte sie schließlich, als sie bemerkte, dass mir das wirklich unangenehm war. Sie ließ die Hand sinken, drückte mich aber schließlich wenige Sekunden später an sich.
"Ich war eine Nacht weg, es ist alles in Ordnung", versuchte ich sie zu besänftigen, aber das brachte nicht wirklich die erhoffte Wirkung und so ließ ich es einfach mehr oder weniger stumm über mich ergehen.
"Wisst ihr, Irene und ich hatten eine Idee", schaltete sich Mark schließlich ein, "wir wollten nächstes Wochenende alle vier zum Haus am See fahren"
"Hm, find ich gut", Lucas lächelte, ich nickte zustimmend. Die Idee war wirklich nicht schlecht, ein wenig freute ich mich auch jetzt schon darauf, schließlich würde ich dann noch ein Wochenende mit meinem freund verbringen.
"Schön, dass euch die Idee gefällt", meine Mutter hatte mich mittlerweile losgelassen, konnte es aber nicht lassen mir schon weder kurz durch die Haare zu fahren, was ich mit einem kurzen murren quittierte.
"Mama, kann ich vielleicht diese Nacht auch noch bei Lucas schlafen?", fragte ich schließlich, nach dem wir einige Sekunden stumm im Flur gestanden hatten.
"Hab ich mir schon gedacht", sagte meine Mutter, ging kurz um die ecke und kam schließlich mit einem Stoffbeutel zurück. Sie gab mir diesen, darin befanden sich Wechselklamotten, eine frische Unterhose und was man eben so zum übernachten brauchte, an was ich aber am Tag davor nicht gedacht hatte.
"Danke", ich lächelte. Ich kam mir zwar ein wenig blöd dabei vor, wie ein kleines Kind, dass eben zuerst die Mutter fragen muss, aber im Grunde war es mir auch egal. Schließlich war ich hier auch nicht wirklich unter Leuten vor denen ich einen Ruf zu wahren hatte, oder vor denen ich mich schämen musste.
Meine Mutter blieb noch bis 24 Uhr. Wir aßen zusammen (wobei Lucas und ich nicht wirklich viel anrührten) und irgendwer kam schließlich auf die Idee Karten zu spielen. Der Abend wurde allgemein noch ziemlich lustig und meine Mutter schien auch ziemlich glücklich zu sein. Vor wenigen Wochen wäre das hier noch unmöglich und seit Jahren fühlte ich mich wieder, wie man sich eben in einer Familie fühlen sollte. Gut, mit dem Unterschied, dass ich in diesem Konzept meinen Bruder liebte, aber das ließ ich in meinem Gedanken-Experiment einfach gekonnt aus. Schließlich begannen wir alle zu gähnen und wir beschlossen, dass es nun doch Zeit war langsam ins Bett zu gehen. Also ging meine Mutter und wir anderen machten uns fertig. Ein paar Minuten später lag ich schließlich mit Lucas im Bett. Leise flüsternd unterhielten wir uns noch über den Tag, lachten über ein paar Ereignisse des Tages und spielten jeweils mit den Fingern des anderen. Irgendwann artete das dann jedoch in küssen aus und schließlich schliefen wir glücklich und zufrieden aneinander gekuschelt ein. Gut, ich schlief so nicht durch, denn vorher wachte ich davon auf, dass mein Arm langsam taub wurde. Also robbte ich ein wenig von ihm weg und schlief dann schließlich endgültig ein.Oh wow...Das Kapitel war ja mal mega schlecht...Aber ich wollte nicht schon wieder eine Woche ausfallen lassen...
Naja, ich hoffe euch hat das Kapitel trotzdem gefallen und ich hoffe ihr denkt noch an das Lemon Kapitel (Infos Kapitel 48, bitte so auslegen, dass es in der Hütte am See passiert)
Und nochmal kurz Werbung, die erste Ausgabe des wattpad kuriers ist draußen, würde mich freuen, wenn ihr mal vorbei schauen würdet :)
Also denne, haltet die Ohren steif
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Rainbow Secret
Teen FictionJakes Vater ist homophob, seine Freunde sind homophob und er selbst auch. Nun, er tut so, denn obwohl im Leben des 17 Jährigen alles ganz gut zu laufen scheint, hat er ein Problem, er selbst ist schwul. Hartnäckig versteckt er sein Geheimnis und ve...