Kapitel 42

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Als die beiden wieder zu mir kamen war Lucas' Vater bei ihnen.
"Er muss morgen arbeiten und braucht daher das Auto", erklärte mir Lucas, dann fügte er noch leise hinzu, "Wahrscheinlich wollte er dich aber auch kennen lernen"
Ich lächelte, etwas nervös.
"Hallo Jake", begrüßte mich Lucas' Vater. Er hielt mir eine Hand hin, die ich, leicht zögernd, ergriff und schüttelte, "Mein Name ist Mark, schön dich kennen zu lernen."
"Danke, gleichfalls", entgegnete ich und dann war es kurz still. Diese bedrückende Stille in der man gerne etwas sagen würde aber einfach keine Ahnung hat was man sagen soll.
"Geht doch schon mal hoch in Jakes Zimmer, ich unterhalte mich noch ein wenig mit dem Vater des Freundes meines Sohnes", schlug meine Mutter vor. Wusste sie, wie umständlich diese Konstruktion war? Nur um zu zeigen, dass ihr Sohn einen Freund hatte, vor Menschen die das sowieso schon wussten. Na ja, irgendwie war es ja auch süß. Ich schmunzelte ein wenig und ging dann mit Jake und Katy hoch. Katy warf sich auf die linke Seite meines Bette, Lucas auf die rechte und ich ließ mich einfach in die Mitte fallen. Es war etwas eng, aber das war vollkommen okay.
Ich legte Chips und Co auf meine Beine, damit sich jeder daran bedienen konnte, ohne, dass man sich quer über jemanden legen musste.
"Also, was wollt ihr zuerst sehen?", fragte ich sie und hielt ein paar Filme hoch, die ich zuvor ausgesucht hatte.
"Lass uns selbst ist die Braut schauen!", beschloss Katy, obwohl der gar nicht bei der Auswahl dabei war.
"Das ist nicht dein Ernst", murmelte ich.
"Doch, der läuft gerade auf Sat 1 im Fernsehen"
"Och nö, Lucas, sag doch auch mal was"
Lucas zuckte mit den Schultern, "wieso nicht"
Mit offenem Mund starrte ich Lucas an. "hey! Du bist mein Freund, sei gefälligst auf meiner Seite", herrschte ich ihn empört an. Lucas lachte nur und drückte mir, fast als Entschuldigung, einen Kuss auf die Wange und ehe ich mich versah, hatte sich Katy die Fernbedienung geschnappt und den Fernseher eingeschaltet. Ich saß schmollend dazwischen.
Meine Mutter kam ein paar Minuten später rauf. "Ihr kommt doch klar, oder? Ich wollte noch zu Freundinnen", fragte sie.
"Ja, sicher, viel Spaß", murmelte ich, während ich immer noch beleidigt auf den Bildschirm starrte.
"Und Morgen will ich Lucas noch ordentlich kennen lernen, okay?", sie lächelte und Lucas und ich nickten synchron, dann ging sie.
"Eins kann ich euch sagen, wenn ihr euch irgendwann nur noch mit Knutschen beschäftigt bin ich weg und das würde ich auch zu euch sagen wenn ihr ein gemischtes Paar wärt", stellte Katy schnell klar.
Ich lacht, "musst ja nicht eifersüchtig sein, ist ja genug Jake für alle da", frotzelte ich, wofür ich von beiden Seiten geboxt wurde.
"Ach, bist du jetzt Bi und betrügst deinen ersten Freund?", Katy hob herausfordernd eine Augenbraue.
"Immer doch", ich lachte und wurde wieder geboxt. "Hallo, Gewalt in einer Beziehung geht ja mal gar nicht"
"Das hast du genauso verdient wie das", er hatte seine Worte kaum ausgesprochen, da hatte Lucas mich auch schon an sich herangezogen und geküsst.
Katy verdrehte die Augen, "Jungs, ein bisschen mehr Rücksicht, hier ist eine potentielle Katzenlady an Bord"
"Red kein Unsinn, als ob du ewig Single bleiben würdest", ich schüttelte über ihre Aussage den Kopf.
"Jetzt konzentrier' dich auf den Film"
"Weich nicht aus", aber Katy blieb stumm und so sah ich mir weiterhin den Film an.
Okay, "Selbst ist die Braut", ist möglicherweise nicht der schlechteste Film aller Zeiten, aber eindeutig nichts für mich und so fiel es mir auch sehr schwer, mich wirklich zu konzentrieren und nicht jeden Moment einzuschlafen.
Ich bekam nicht den ganzen Film mit, bei weitem nicht. Irgendwann schlief ich nämlich schlicht und ergreifend ein. (Die Augen mit Seife auswaschen wollte ich mir übrigens als dieser Mann für alles ein Stripper war)

Als ich wieder aufwachte, lag Katys Kopf auf meiner rechten Schulter und Lucas' auf meiner linken, während mein Kopf einfach nach hinten gefallen war und ich mit furchtbaren Nackenschmerzen aufwachte. Mein Mund war zudem unerträglich trocken.
Vorsichtig versuchte ich aufzustehen, ohne die beiden aufzuwecken, aber ich hätte mir wohl auch denken können, dass das nie und nimmer funktionieren kann und so wachten sie doch auf und sahen mich fragend an.

"Sorry, ich muss aufs Klo", erklärte ich. Beide nickte und legte sich nun richtig herum aufs Bett und schliefen prompt weiter.
Ich schlich auf den Flur. Draußen war es noch Dunkel und ich wollte meine Mutter nicht wecken. Was aber auch unmöglich gewesen wäre, da meine Mutter noch überhaupt nicht Zuhause war. Aber gut, vielleicht schlief sie auch spontan bei einer ihrer Freundinnen, wäre nicht direkt das erste mal, von daher machte ich mir da nun wirklich keine Sorgen. Ich machte mir mehr Sorgen um meine Blase, die zu platzen drohte, weshalb ich auch fast an die Tür lief, in der ganzen Hektik.
Als ich dann endlich auf dem Klo saß und dieses unglaublich erleichternde Gefühl verspürte das man hat, wenn man ganz dringend aufs Klo muss und dann endlich gehen kann, warf ich einen Blick auf die Uhr im Badezimmer. 3 Uhr und je länger ich gerade wach war, desto wacher wurde ich. Na super. Mein Magen begann auch noch zu grummeln, weil ich seit einigen Stunden nichts mehr gegessen hatte. Also ging ich kurzerhand in die Küche, um schnell noch eine Scheibe Brot zu essen. Wach war ich ja eh.
Das Licht machte ich nicht an, ich fand mich auch so ganz gut zurecht.
Ich saß also im Dunkeln und futterte eine Brotscheibe, ohne etwas drauf, als ich plötzlich ein Geräusch vernahm, das Knacken der Tür, wie sie geöffnet wurde.
Ich zuckte zusammen und verfiel in eine Art Starre. So langsam und leise ich konnte, angelte ich nach einem Messer aus dem Messerblock und schlich Richtung Flur.
Meine Mutter konnte es nicht sein, schließlich schlief sie immer bei Freunden wenn es so später wie heute wurde und egal wer da sonst die Tür rein kam, die Person hatte nicht das Recht dazu.
Vorsichtig spähte ich um die Ecke und sah eine dunkle Gestalt, die im Türrahmen der Haustür stand.
Wooow, das war ja mal das beschissenste Kapitel ever. Irgendwann war die Konzentration irgendwie futsch. Upsi.
Ich mag den Film Selbst ist die Braut übrigens, wie sieht es mit euch aus :D
Also denne, haltet die Ohren steif.
Und hey, ich hab endlich diesen grauenhaften Klappentext geändert.

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