Kapitel 43

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Die Gestalt machte das Licht im Flur an und ich atmete erleichtert aus. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich die Luft angehalten hatte.
Verwundert sah mich meine Mutter an. "Was willst du denn mit dem Messer?", fragte sie und deutete auf eben dieses.
Ich senkte das Messer und fuhr mir verlegen durch die Haare. "Ich dachte du wärst ein Einbrecher, normal wenn es so spät wird schläfst du doch bei einer deiner Freundinnen"
"Tanja hatte selbst Besuch, da konnte ich nicht übernachten, sie hatte kein Platz", erklärte meine Mutter. Ich betrachtete sie misstrauisch.
"Hast du was getrunken? Und wenn ja, sag mir jetzt bitte nicht, dass du gefahren bist"
"Ich hab nichts getrunken", behauptete meine Mutter, aber das es doch so war merkte ich spätestens, als sie an mir vorbei ging und ausatmete.
Ich schüttelte den Kopf. "Ich geh mal wieder hoch", sagte ich, während sie ihre Jacke aufhing und sich die Schuhe auszog. Schuhe mit einem unheimlichen Absatz, ich wusste nicht mal, dass sie so Schuhe besaß.
"Okay, aber macht nicht mehr so lange, okay? Gute Nacht meine Schatz", sie strich mir durch die Haare und ging nach oben. Nach kurzer Zeit folgte ich und bog in mein Zimmer ab.
Katy und Lucas schliefen immer noch, hatte sich aber so hingelegt, dass für mich noch genug Platz in der Mitte frei war, auch wenn ich erstmal Chips-Tüten und Cola-Flaschen wegräumen musste, bevor ich mich hinlegen konnte. Und mit wegräumen meine ich, das Zeugs auf den Bode werfen und beschließen es Morgen wegzuräumen-wirklich.
Ich seufzte und legte mich hin. Lucas hatte sich schneller an mich gekuschelt als ich schauen konnte und ich schmunzelte. Behutsam legte ich einen Arm um ihn und drückte ihn etwas näher an mich ran.
Ich lächelte in die Dunkelheit und in die Stille hinein. Ich war wohl noch nie so glücklich gewesen wie jetzt, noch nie so glücklich wie in den letzten paar Tagen.
"Kannst du nicht schlafen?", fragte Lucas plötzlich leise.
"Ich wollte dich nicht wecken", antwortete ich verlegen.
"Schon okay, ich schlafe eh gleich wieder ein", er drückte sich noch ein wenig mehr an mich, "ich bin echt stolz auf dich", flüsterte er und dann drückte er mir einen Kuss auf die Wange. Ich lächelte. Ehe ich hätte noch etwas sagen können, war er eingeschlafen und ich schloss auch die Augen.
Auch wenn ich nicht geglaubt hätte, dass das passieren würde, schlief ich doch relativ schnell ein.
Am nächsten Morgen wurde ich davon geweckt, dass sich jemand neben mir bewegte. Katy. Sie stand auf und ging aus meinem Zimmer, ich tat einfach so, als würde ich weiter schlafen. Ich wollte einfach noch nicht aufstehen, dennoch warf ich kurz einen Blick auf die Uhr. 12 Uhr, na super. Eigentlich höchste Zeit zum aufstehen, aber es war gerade so gemütlich, auch wenn mein Arm, der auf dem Lucas lag, drohte einzuschlafen.
Also blieb ich einfach liegen, irgendwann würde Lucas schon aufwache und dann würde ich aufstehen, das versprach ich mir selbst zumindest. Ob ich es wirklich einhalten würde war eine andere Sache.
Ich schlief wieder ein und als ich das nächste mal aufwachte, war mein Bett leer. 12:30 Uhr. Ich richtete mich auf und gähnte. Ich hatte mich müde geschlafen, man sollte eben doch nicht zu lange schlafen.
Ich stand auf, kratze mich ganz unseriös am Hintern und ging aus meinem Zimmer. Ich hörte Geräusche, die aus dem Esszimmer kamen, weshalb ich auch dort hin ging. Meine Mutter saß mit Katy und Lucas vor einem reich gedeckten Tisch. Für mich war auch gedeckt und die anderen hatten scheinbar nur ein paar Sekunden zuvor begonnen zu essen.
Ich setzte mich zu ihnen.
"Guten Morgen Schlafmütze", Lucas grinste mich an und schob mir ein Körbchen mit Brötchen hin.
"Mhmm", brummte ich zustimmend und griff nach einem der Brötchen. Mehr schlecht als recht schnitt ich es auf, um es anschließend mit Butter zu beschmieren und eine Scheibe Käse darauf zu legen.
"Wie kannst du nur immer noch müde sein", meine Mutter schüttelte den Kopf und ich zuckte mit den Schultern.
"Bin halt noch müde", brummte ich und gähnte anschließend demonstrativ.
Ich hörte Lucas leise kichern und warf ihm dafür einen vernichteten Blick zu, der ihn aber nur noch mehr zum lachen brachte.
"Ich hab mich ein wenig mit deinen Freunden unterhalten", verkündete meine Mutter
Ich nickte "schön, schön"
"Sehr nette Freunde hast du da", fuhr sie fort
Ich lächelte "weiß ich"
"Und einen sehr netten Freund"
"Das weiß ich auch", ich legte mein Brötchen bei Seite, "sag mal, worauf willst du hinaus?"
"Auf nichts", behauptete sie, "ich bin einfach nur glücklich, dass du auch so Freunde hast. Ich muss zugeben ich mochte Michael und David nie wirklich, Max war ja noch okay, aber die anderen beiden", sie schüttelte den Kopf, "du warst immer etwas bedrückt wenn sie da waren"
"Naja rate mal warum", ich nickte in Lucas Richtung.
"Ja, ich weiß. Aber ich bin auch etwas sauer"
"Wieso das?", fragend sah ich sie an.
"Weil du mir Katy vorher nie vorgestellt hattest, wieso nicht?"
"Ich weiß nicht, ich wollte euch keine Hoffnung machen", plötzlich fiel mir was ein, "Moment mal, du wusstest doch schon vorher, dass ich schwul bin", stellte ich fest.
"Ja, durch die He..."
"Ja ja, schon klar", unterbrach ich sie schnell, aber Katy und Lucas sahen sich auch so schon gegenseitig belustigt und wissend an, "Aber dann wusstest du doch, dass das mit Katy ein Alibi war"
"Ja, schon. Also es hat mich etwas verwirrt", gab sie zu, "eigentlich hatte ich mir nur sorgen um Katy gemacht, ich wollte nicht, dass du sie vielleicht belügst, aber ich konnte ja auch nichts sagen", sie seufzte, "das war ganz schön schwierig für mich. Und dann bist du ja auch noch mit ihr an diesen See, naja, das dachte ich zumindest"
"Du hast dir also nicht denken können, dass ich in Wahrheit mit ihm fahre", erneut nickte ich in Lucas Richtung.
"Nein, soweit hatte ich tatsächlich nicht gedacht "
Ich lachte und schüttelte den Kopf, "ist alles ganz schön verwirrend, was"
"Ja, kann man wohl sagen. Im Moment scheint sich alles zu ändern", sie lächelte gedankenverloren, "aber es wird alles besser und das ist schön" Ich nahm ihre Hand, die auf dem Tisch lag, drückte diese und lächelte meine Mutter an.
Jei. Ich bin im Moment im Vorschreibewahn :D mal sehen wie viel ich noch schreibe und je mehr ich vorschreiben, desto eher wird "beste Freunde küsst man nicht" angefangen. ;)
Also denne, haltet die Ohren steif

Rainbow SecretWo Geschichten leben. Entdecke jetzt