Kapitel 60

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Die Woche die zwischen uns und dem Wochenende im Haus am See lag, zog sich wie Kaugummi. Nicht nur für mich, auch Lucas stöhnte mehrere Male über die Zeit, über Arbeiten (zwei Stück in dieser Woche) und über Hausaufgaben. Die Woche wollte einfach nicht vorbei gehen. Schließlich war es dann aber doch soweit und Donnerstag Abend warf ich schnell alles in meine Tasche, was ich so gebrauchen könnte. Ich war damit jedoch länger beschäftigt als erwartet, da ich dann doch einiges wieder aus der Tasche raus warf, weil sie einfach für zwei ein halb Tage zu schwer wurde. Ich brauchte doch nicht viel, das war zumindest zu vermuten. Seufzend saß ich auf meinem Bett vor meiner Tasche. Schließlich hatte ich es dann aber doch hinbekommen und es war nur das nötigste in meiner Tasche und auch wenn ich für meine Verhältnisse ewig gebraucht hatte, schaffte es meine Mutter noch länger mit ihrer Tasche zu brauchen.
Ich saß schon längst im Wohnzimmer vor dem Fernseher, als sie endlich auch nach unten kam.
"So, fertig. Morgen nach der Schule holen wir euch beide ab und dann fahren wir direkt los", wiederholte sie mal wieder den Plan, den ich bereits ungefähr zehn mal gehört hatte. Aber ich nahm es ihr nicht übel.
"Alles klar", sagte ich daher nur, "meine Tasche steht auf meinem Schreibtischstuhl"
"Okay. Was schaust du denn da?", sie sah neugierig zum Fernseher.
"Irgendwie bin ich bei einer Doku über Römer gelandet", murmelte ich. Wie das passiert war, konnte ich mir selbst nicht erklären, meine Mutter aber scheinbar schon.
"Tja, die sehen aber auch alle ganz schön gut aus", meinte sie. Etwas entsetzt sah ich sie an. Mein Gott, seit wann brachte sie den so Sprüche.
"Schau nicht so, auf solch einen Moment hab ich schon ewig gewartet" ach ja, sie hatte ja schon vorher gewusst, dass ich auf Kerle stand. Wieso hatte sie mich da eigentlich nie drauf angesprochen?
"Wir hatten eben nie einen besonderen Draht zueinander", antwortete sie plötzlich. Jetzt fing ich also schon an meine Fragen laut auszusprechen, na ganz große klasse, besser konnte es nicht kommen, "außerdem hatte ich angst, dass dein Vater etwas davon mitbekommen könnte", fuhr sie fort. Ich nickte verständlich. War vielleicht doch besser gewesen, dass sie mich nicht darauf angesprochen hatte. Ich lehnte mich zurück und blickte auf den Bildschirm vor mir. Die Männer sahen tatsächlich ziemlich gut aus, wobei ich aber bei dem Gedanken dann auch gleich wieder an Lucas dachte und in dem Zuge, begann ich schließlich zu grinsen. Was meine Mutter natürlich nicht unkommentiert lassen konnte.
"Ich will gar nicht wissen an was du gerade denkst", sagte sie und prompt wanderten meine Mundwinkel wieder nach unten. "hey, so war das doch nicht gemeint Schatz", sie lachte und drehte sich um, "ich mache mir was zu essen, willst du auch ein Brot?", fragte sie mich, doch ich schüttelte bloß den Kopf.
Der Abend verlief gemütlich und normal, um 23 Uhr legte ich mich schließlich in mein Bett und mit den Gedanken bei Lucas(so kitschig das nun auch klingen mag) schlief ich ein.
Auch wenn ich rein theoretisch ausreichend geschlafen hatte, fühlte ich mich am nächsten Tag wie gerädert. Mir tat der Rücken unheimlich weh und die warme Dusche am Morgen war eine reine Wohltat, auch wenn ich hätte heulen können, so müde wie ich war.
Irgendwie schleppte ich mich dennoch durch die ersten beiden und auch durch die nächsten paar Stunden, auch wenn ich vom Unterricht wenig mitbekam und lieber verträumt aus dem Fenster glotzte. Ich konnte mich gar nicht schnell genug aus dem Gebäude bewegen, als endlich die Glocke erklang, die das Ende meines heutigen Schultages verkündete. Lucas war mir dicht auf den Fersen. Auf dem Weg begegneten wir noch Katy auf dem Gang, die uns freundlich ein schönes Wochenende wünschte, dann gingen wir zur Straße vor der Schule, wo unsere Eltern uns schon erwarteten. Sie waren mit Marks Auto gekommen. Wir stiegen beide hinten ein, begrüßten kurz unsere Eltern und dann fuhren wir auch schon los.
Die Fahrt ging wirklich schnell vorbei und als wir endlich wieder auf dem Schotterparkplatz standen, den ich, ohne es bemerkt zu haben, sehr vermisst hatte, merkte ich, wie ich erleichtert ausatmete.
"Also okay?", Lucas schmunzelte und ich nickte.
"Klar ist alles okay, ich bin einfach froh wieder hier zu sein"
"Ja, ich auch", Lucas sah lächelnd nach draußen und ich konnte nicht anders, ich musste ihm einfach durch seine blonden Haare fahren. Sie fühlten sich einfach zu gut zwischen meinen Fingern an.
Lucas schien das aber nicht zu stören, im Gegenteil, er legte seinen Kopf leicht schief, so dass ich besser an seine Haare dran kam.
Wir stiegen aus. Es war noch nicht sonderlich spät, dennoch verbrachten wir die nächste Zeit damit unsere Zimmer zu beziehen. Lucas und ich gingen in ein Zimmer, Mark und meine Mutter auch, was mich doch etwas überraschte, Lucas schien das aber nicht sonderlich zu überraschen.
"Sag bloß das hast du noch nicht gewusst", schmunzelte er, während ich mit offenem Mund auf die Tür glotzte, hinter der die beiden verschwunden waren.
"Eh, nein, hatte ich nicht", ich schüttelte perplex den Kopf.
"Tja, dann scheint deine Auffassungsgabe aber ziemlich schlecht zu sein", er schmunzelte, ging in unser Zimmer und ließ sich auf sein Bett fallen. Tja, wo er recht hatte. Plötzlich kamen mir die ganzen Abende in den Sinn, an denen meine Mutter angeblich bei Freundinnen gewesen war und je mehr ich darüber nachdachte und je mehr ich mich an ihren Zustand nach diesen Besuchen erinnerte, desto mehr wurde mir bewusst, dass sie wohl eher bei Mark gewesen war.
"Moment mal, die war doch dauernd dann bei euch gewesen"
"Öhm, ja", kam von ihm die Antwort.
"Aber wieso hast du mir da dann nichts von erzählt?"
"Ich dachte du wüsstest das, woher sollte ich denn wissen, dass sie das vor dir geheim hält" er lachte und klopfte neben sich aufs Bett, "jetzt mach daraus kein Drama, freu dich doch lieber für deine Mutter"
"Natürlich freue ich mich für sie, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass sie es mir einfach eiskalt verheimlicht hat"
"Du kannst sie ja später darauf ansprechen, wir grillen übrigens gleich", nachdem ich mich auf das Bett fallen gelassen hatte, begann Lucas mich zu küssen. Seine Hand wanderte dabei wie selbstverständlich unter mein Shirt und an meiner Seite entlang. Die Berührungen beruhigten mich irgendwie und schließlich sagte ich nichts mehr und lag einfach nur mit geschlossenen Augen neben ihm.
Ja, ich hab endlich mal wieder geschrieben XD. Ihr braucht mir übrigens keine weiteren Lemon Kapitel mehr zu schicken (als ob ihr das vorher getan hättet :D) Das Kapitel das ich bekommen habe ich einfach zu gut, das kann ich euch so oder so nicht vorenthalten. Ihr dürft euch jetzt schon mal auf Kapitel 62-65 freuen, die werden nämlich alle gestiftet von _Magic_of_love_

Also denne, haltet die Ohren steif

Rainbow SecretWo Geschichten leben. Entdecke jetzt