Als ich am Montag wieder in die Schule ging fühlte es sich irgendwie falsch an. Max war nicht da, David und Michael auch nicht und Lucas würde auch noch ein oder zwei Tage daheim bleiben. Katy sah ich schon von weitem auf mich zu kommen, sie umarmte mich.
"Ich hab das von Max gehört, schreckliche Sache", sagte sie und sah mich leicht traurig an.
Ich nickte bloß, "Aber jetzt geht es Berg auf, nicht wahr?", sagte ich schließlich und lächelte leicht.
Sie nickte,"Ja, jetzt wird alles besser, wir befreien diese Schule von den Schwulenhassern", sie streckte triumphal ihre Faust in die Luft.
Ich seufzte. "Gegenhass ist auch keine Lösung", murrte ich. Sie rollte mit den Augen.
"Und du bist so voll korrekt seit?"
"Seitdem ich die volle Ladung ganz aktiv mitbekomme vielleicht", ich ging an ihr vorbei. Es war vielleicht nicht gerade die schlauste Idee mich jetzt mit einem meiner Freunde zu streiten, aber ich wusste auch, dass ich und Katy noch nie besonders lange zerstritten gewesen waren. Ich würde mich wegen so einer Lappalie bestimmt nicht von Katy entfremden oder so.
Die Schule war die reinste Tortour. Ganz alleine zogen sich die Stunden wie Kaugummi.
Als endlich pause war konnte ich gar nicht schnell genug in meine Jackentasche greifen, nur um festzustellen, dass ich keine Zigaretten mehr hatte. Vielleicht war das der Moment um mit dem Rauchen wirklich aufzuhören. Missmutig stapfte ich über den Schulhof, bis ich Katy entdeckte, die auf einer tiefen Mauer saß und ihr Pausenbrot aß. Ich ging auf sie zu.
"Wieso bist du alleine?"
"Die anderen haben jetzt Freistunde und fahren ins Center", antwortete sie. Sie klang immer noch etwas verärgert. Ich setzte mich neben sie und legte einen Arm um ihre Schulter.
"hast du mich wieder lieb?", fragte ich sie, woraufhin sie mich mit aufeinander gepressten Lippen ansah. "Willst du, dass ich dir sage, dass du recht hattest?", fragte sie.
Ich dachte kurz nach, machte ein entsprechendes Gesicht dazu und nickte dann.
"Vergiss es", sie lehnte sich trotzdem an mich.
"Wie wärs, wir schwänzen die nächste Stunde und gehen auch in die Stadt", schlug ich ihr vor, sie schüttelte den Kopf. "Nein danke"
"Langweiler"
"Draufgänger"
"Ist keine Beleidigung"
"Für dich vielleicht nicht"
Ich knuffte ihr in die Seite, woraufhin sie leicht aufquiekte. "Idiot", brummte sie.
"hey, deine Beleidigungen werden ja immer besser", lachte ich.
Sie rutschte von der Mauer und stellte sich vor mich.
"Komm schon, nur dieses eine Mal schwänzen", bat ich sie, aber sie schüttelte nur den Kopf.
"Du solltest im Moment etwas mehr wert auf die Schule legen", meinte sie. Die strich mir kurz durch meine Haare, dann klingelte es und die Schülermeute trottete wieder ins Gebäude. Mit ein wenig Abstand ging ich auch ins Gebäude, ging vorher noch aufs Klo.
Ich setzte mich wieder in den Unterricht und da ich mein letztes Blockblatt aufgebraucht hatte, musste ich dann doch aufpassen und so uninteressant war es gar nicht. Vielleicht hätte ich mich nicht immer mit einer negativen Grundeinstellung in den Unterricht setzen sollen.
Als ich schließlich nach Hause kam, aß ich mit meiner Mutter zu Mittag, ging hoch in mein Zimmer und machte Hausaufgaben. Anschließend nahm ich mir das Telefon von unten und rief Lucas an. Der hörte sich auch schon viel besser an und schien eindeutig auf dem Weg der Besserung und Genesung zu sein. Ich erzählte ihm ein wenig von meinem Tag, wir lachten gemeinsam und als ich irgendwann auf die Uhr sah musste ich dann auch feststellen, dass es bereits 22 Uhr war.
"Du, wir sollten vielleicht langsam mal auflegen", sagte ich zu ihm und nach dem wir uns, wie es sich für ein verliebtes Pärchen eben gehört, tausend mal gesagt hatten, dass wir uns liebten, legten wir schließlich auf drei auf. Ich zog mich um, putzte mir meine Zähne und ging, nachdem ich meiner Mutter gute Nacht gesagt hatte, ins Bett.
Es dauerte lange bis ich endlich einschlafen konnte und Vergleichsweise müde war ich auch am nächsten Tag, der sich von dem vorherigen nicht wirklich unterschied. Es waren andere Unterrichtsstunden und andere Gespräche, der Ablauf aber war gleich. Schule, Essen, Hausaufgaben, Telefonieren. Der nächste Tag war auch nicht anders. Lucas war immer noch krank, ich schrieb meine erste Arbeit, die ganz okay verlief und dann ging es weiter wie die ganze Zeit. Es war ein öder Trott und dennoch, ich freute mich einfach darauf, dass Lucas bald wieder gesund werden würde, vor allem, weil Katy, Lucas und ich beschlossen hatten dann eine Radtour mit Picknick zu machen und, weil das Angebot von Mark ja immer noch stand.
Ich erinnerte mich gerne an das Haus am See zurück. Verdammt, es war erst ein paar Wochen her und es kam mir schon vor wie ein halbes Leben, aber so war das eben, wenn sich in kurzer Zeit verdammt viel änderte und genau so war es bei mir gewesen. Die letzten Wochen waren ganz schön turbulent gewesen.
Mittwoch Abend lag ich in meinem Bett und dachte über all das nach und während ich so nachdachte, merkte ich nicht, wie ich eindöste.
Donnerstag unterschied sich Gott sei dank ein klein wenig von den anderen Tagen, nach der Schule ging ich nämlich noch mit Katy in die Stadt, ich wollte Lucas eine Kleinigkeit schenken. Er meinte er würde morgen wieder in die Schule kommen, meiner Meinung nach sollte er sich jetzt aber dann auch noch den Freitag frei nehmen und ich hoffte wirklich sehr, dass Mark das genau so sah und ihn, wenn nötig, daheim ans Bett fesseln würde. Aber der Mann war immerhin vernünftig, was man wohl von Lucas nicht immer behaupten konnte. Ich hätte so gerne seine Mutter kennengelernt um zu sehen, was er von Mark und was von seiner Mutter hatte, aber dazu würde es ja leider nicht kommen.
"Hallo?", riss mich Katy aus den Gedanken, die mir eine kleine Plüschfigur vor die Nase hielt, bestehend aus einem roten Herz, mit einem kleinen Bärchen darauf.
"Weiß nicht, vielleicht ein wenig Kitschig, oder?"
Sie sah sich das Stofftier an, "finde ich nicht, in einer Beziehung kann man das durchaus mal machen"
"Na gut, gib schon her", lachte ich, nahm ihr den Herz Teddy aus der Hand und ging damit zur Kasse.
(Einfach mal ein bisschen früher als sonst, wegen Silvester)
Ein frohes neues Jahr euch allen! Ich hoffe euch geht es allen gut und das nächste Jahr wird schön für euch.
Denkt bitte an die Lemon Szene (Infos in Kapitel 48) Ich werde schauen, dass ich noch zwei Kapitel dazwischen bekomme, also habt ihr noch bisschen weniger als drei Wochen Zeit(weil ja auch euer Kapitel erst am Sonntag kommt) Ich hoffe ich bekomme bis dahin noch ein paar Kapitel, bisher habe ich nämlich leider noch keins bekommen.
An dieser Stelle möchte ich übrigens auf ein Buch aufmerksam machen, dass ich nebenher schreibe und das Spinnlein, Spinnlein heißt. Es ist eine normal Liebesgeschichte und wird wahrscheinlich nur sehr langsam geupdatet, weil ich es erst zum Hauptprojekt machen kann, wenn Rainbow Secret und beste Freunde küsst man nicht vollendet sind, aber ich würde mich trotzdem über jeden Leser sehr freuen :)
Und wenn ich schon dabei bin möchte ich auch noch auf meinen Zeichenwettbewerb Aufmerksam machen zum Thema Superheld mit verrückter Superkraft, der noch bis zum 26.Januar läuft.
So, genug Werbung :D
Also denne, haltet die Ohren steif
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Rainbow Secret
Teen FictionJakes Vater ist homophob, seine Freunde sind homophob und er selbst auch. Nun, er tut so, denn obwohl im Leben des 17 Jährigen alles ganz gut zu laufen scheint, hat er ein Problem, er selbst ist schwul. Hartnäckig versteckt er sein Geheimnis und ve...