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Mit einem genervten Seufzten ließ German mich vorsichtig runter. Ich war nicht sicher ob meine Beine mich schon wieder tragen würden und tatsächlich zitterten sie noch etwas, aber ansonsten ging es eigentlich. Wortlos zogen wir uns wieder an, was hieß das German oberkörperfrei blieb, da sein Hemd sich ja bereits im Wohnzimmer verabschiedet hatte. Ich wollte gar nicht wissen wir ich gerade aussah. Vermutlich standen meine Haare in sämtliche Richtungen ab und meine Lippen waren noch immer leicht geschwollen. Viel schlimmer war es, dass German jetzt erstmal ohne Hemd ins Wohnzimmer musste und meine Mutter hatte eh schon viel zu viel gesehen... Mit einem Seufzten starrte ich die Tür an.

G: Na komm. Steh dazu, wir haben nichts verbotenes getan

I: für Mama ist es gerade so als wenn du Violetta und Le...

G: sprich es ja nichts aus!

I: siehst du...

G: passiert ist passiert und du kannst nicht leugnen dass du es auch nicht schlimm fandest

I: Bis auf eine Tatsache nein... Jetzt komm bevor die noch denken wir machen hier sonst was drin...

G: bist du sauer?

Fragte er und war plötzlich ganz ernst. Unsicher sah er mich an und wusste nicht genau was er machen sollte.

I: Nein. Nur nervös was jetzt passiert... Ich Fühl mich als wäre ich wieder 15...

G: keine Sorge Ich bin ja auch noch da. Wir stehen da jetzt zusammen drüber und dann klappt das schon

Ich nickte und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. Ich atmete einmal tief durch und ging dann durch die Tür und setzte mich schweigend an den Tisch. Den Blick meiner Mamá mied ich bewusst und auch den zweien mir direkt gegenüber sah ich nicht an. Ich starrte meinen Teller an als wäre er das interessanteste auf der Welt. Violetta verschluckte sich an ihrem Tee und Leon sah schnell in die andere Richtung nachdem er sich einmal kurz geräuspert hatte. Man hörte Stoff rascheln und kurz darauf setzte sich auch mein Schwager an dem Tisch. Violettas grinsen konnte ich beinahe hören.

O: Warum ist es denn so still hier?

Fragte Olga verwundert als sie das Essen auf den Tisch stellte.

I: keine Ahnung...

Nuschelte ich vor mich hin und spielte unruhig mit meinen Händen unter dem Tisch. Kopfschüttelnd verschwand sie wieder in der Küche und erneut kehrte Schweigen ein.

V: haben wir irgendwas verpasst?

G: was solltet ihr verpasst haben?

V: jaja hab schon verstanden

I: du. Junges Fräulein solltest ganz schnell leise sein ansonsten sitzt du nächstes mal nämlich im Kreuzverhör oder was auch immer German mit euch vor hat! Deiner wegen hat dein Vater mich jetzt völlig in der Hand!

Das letzte war mir mehr herausgerutscht. Ich hatte mal wieder schneller geredet als gedacht.

V: wieso denn das?

I: Das willst du gar nicht wissen...

Murmelte ich und schob eine Kartoffel von einer zur nächsten Seite meines Tellers.

Ang: ok, ok das reicht. Was auch immer hier passiert ist ... Am besten du hörst auf weiter nachzufragen Violetta und ihr beide geht das nächste mal einfach direkt hinter geschlossene Türen und damit ist das Thema abgeschlossen einverstanden?

Violetta begann erneut zu lachen, nickte aber dennoch. Ich seufzte erleichtert und hatte es endlich geschafft die Kartoffel in meinen Magen zu befördern. Ich fühlte mich immer noch schrecklich unwohl und wollte am liebsten einfach nur weg hier. Als mein Handy zu klingeln begann und ich auf dem Bildschirm Daniels Namen las atmete ich erleichtert auf und ging mit einer kurzen Entschuldigung an die anderen dran.

I: Daniel du bist meine Rettung

Legte ich direkt los und lief ins Wohnzimmer wo ich mich direkt auf die Couch fallen ließ.

D: Wieso denn das? Alles in Ordnung?

I: jaja na klar. Es ist alles gut die Situation war gerade einfach nur grauenvoll und du hast mich endlich da raus geholt

D: dann hab ich ja dieses mal den richtigen Moment gefunden was?

I: Ohja!

Stimme ich grinsend zu und machte es mir gemütlich.

D: Antonio, ist richtig oder?, hat mich angerufen und nachdem wir Allee besprochen haben, habe ich den Kids alles erzählt. Sie waren hellauf begeistert und schon wenige Stunden nach Unterrichtsschluss hatte ich die meisten Zustimmung der Eltern. Die Flüge sind bereits Gebucht!

I: was ehrlich?

Rief ich begeistert und freute mich ehrlich ihn bald wiedersehen zu können.

D: Jap. Martin und ich fliegen am Freitag abend über Nacht nach Buenos Aires, so umgehen wir hoffentlich dem Jetlag und haben dann das Wochenende um die Stadt kennenzulernen und die Woche über sind wir dann im Unterricht bei euch

I: Das ist wunderbar. Ich hätte nicht gedacht, dass das so schnell geht... Aber ich freue mich schon darauf

D: das kannst du laut sagen. Es hat uns selbst überrascht. Und doch Seh ich dann auch mal wieder nachdem du knapp zwei Monate nichts von dir hast hören lassen...

I: Ja ich weiß. Und es tut mir wirklich leid. Demnächst melde ich mich regelmäßig das verspreche ich dir!

D: na dann bin ich ja beruhigt

I: keine Sorge. Ich werde es nicht vergessen

D: Ich vertraue dir. Jetzt aber mal was ganz anderes... Was ist jetzt mit German?

Ich seufzte leise und lehnte mich zurück.

I: kurze oder lange Version?

D: Ich hab zeit ma cherie

I: Na hoffentlich sagst du das später auch noch...

D: Ach Angie. Zwei Jahre lang hast du mir erzählt was für ein Idiot er doch ist, obwohl du innerlich daran zerbrochen bist... Jetzt will ich hören das es ein happy end gibt und du endlich wirklich glücklich bist!

I: Das bin ich. Glaube mir.

D: das ist doch schon mal das wichtigste. Das heißt es hat sich gelohnt.

I: du bist süß!

D: Ich weiß. Und jetzt die ganze Geschichte

Ich kicherte und begann dann zu erzählen.

Germangie ~ Liebe kennt keine Grenzen!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt