Kapitel 19

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Was für ein unsinniger Moment, als wir Andrea im Park begegnet waren. Ich hatte keine Ahnung, was Franzi damit beabsichtigen wollte, aber ich war froh, dass sie Andrea verzog und nicht auch noch ein Gespräch mit ihr oder mir angefangen hatte. Aber ich versuchte keinen weiteren Gedanken daran zu verschwenden und mich um Franzi zu kümmern, die sehr traurig über Sandrines Abreise war. „Glaubst du, es hat ihr gefallen bei uns?" fragte mich mein ziemlich verheulter Schatz. „Oh ja, das glaube ich schon. Sie wirkte trotz allem sehr zufrieden." erklärte ich und schloss Franzi in meine Arme. Wir machten uns auf den Heimweg und die Nacht hatte sich bereits angekündigt. Eine dunkle Wolkenfront bildete sich am Himmel und ich eilte mich etwas, ob des drohenden ersten Donnerschlages. Ich konnte es nicht leiden, draußen zu sein, wenn es ein Gewitter gab.

Als wir zu Hause waren kuschelten wir uns hemmungslos auf das Sofa und streckten alle viere von uns. Ja, so sollte sich drehfrei anfühlen und nicht anders. „Schatz, hilfst du mir, eine Rede für den leo award vor zu bereiten. Ich muss gewappnet sein, falls ich ihn gewinne." fragte ich sie und spürte, wie mir das Adrenalin schon alleine bei dem Gedanken durch die Adern schoss, dass ich auf dieser Bühne stehen würde und einen diesen Preis bekommen könnte. „Na klar bekommst du ihn. Das ist doch keine Frage. Und ich helfe dir natürlich, obwohl ich mir sicher bin, dass du das auch gut ohne mich hin bekommst." sagte Franzi lächelnd und legte sich sachte auf mich. Wir küssten uns und ich genoss jede Berührung von ihr. „Ich kann es kaum erwarten, dich in diesem wahnsinns Kleid wieder zu sehen. Du bist so schön." gestand ich ihr und sie fühlte sich sichtlich geschmeichelt. Wir ließen den Abend ausklingen und labten uns in unserer Zweisamkeit.

Mein Handy klingelte mich aus dem Schlaf und zu meiner Überraschung stand 'Madlin' auf dem Display. Ich hob schnell ab und hoffte, dass Franzi zumindest weiter schlafen konnte. Aber sie schnurrte bereits etwas grantig vor sich hin. „Hallo?" sagte ich so leise es ging und ich schlich mich aus dem Schlafzimmer. Madlins Stimme klang verhalten, etwas fassungslos und ich konnte überhaupt nicht einordnen, was das zu bedeuten hatte. Ich vermutete, sie hatte sich mit ihrem Matthew zerstritten. „Shelly, wir müssen reden. Kannst du zu mir kommen? Und komm bitte alleine." Gott, wie ich das hasste. Das klang verdammt noch mal nicht gut und ich hoffte inständig, dass es nichts mit mir zu tun hatte und es diesmal einfach um Madlin ging. „Ich bin grade erst aufgestanden. Gib mir eine Stunde, okay? Was ist denn los?" fragte ich vorsichtig und war mir gar nicht so sicher, ob ich das tatsächlich wissen wollte. „Das besprechen wir, wenn du da bist." wiegelte sie ab und verabschiedete sich schnell, um weiteren Fragen aus dem Weg zu gehen.

Ich hockte am Küchentisch und malte mir bereits die schlimmsten Horrorszenarien aus, in den Hauptrollen Madlin und Matthew. Vielleicht hatte er ja doch über uns berichtet, obwohl er behauptet hatte, dies nicht zu tun. Ich schreckte zusammen, als Franzis Hände sich um meinen Bauch legten. „Sorry, ich wollte dich nicht erschrecken." murmelte sie und küsste meinen Hals. „Ich habe dich gar nicht kommen hören." gestand ich, was wohl daran lag, dass ich in die Frage versunken war, was los war. „Wer war das?" fragte sie mich und krümelte sich auf den Stuhl neben mir. „Madlin. Sie will mich in einer Stunde sprechen." erklärte ich und schlagartig wurde Franzi wacher. „Ist was passiert?" fragte sie. „Ich weiß es nicht, sie hat es mir nicht gesagt. Ich schätze, es ist was mit Matthew." beruhigte ich sie. „Oh, okay. Soll ich mit kommen?" fragte sie aufrichtig besorgt. „Nein, brauchst nicht, sie wollte lieber mit mir alleine sprechen." Franzi nickte zufrieden. „Gut. Dann kann ich in der Zwischenzeit etwas Ordnung machen und abwarten, wann Sandrine sich meldet. Ich hoffe, sie kommt gut an." Ich nickte. „Gute Idee. Lass uns was Essen und dann mach ich mich mal auf den Weg." So gesagt, so getan. Ich versuchte, etwas zu essen, tat mich jedoch wirklich schwer damit. Etwas in mir hatte meinen Bauch verkrampft und ließ nicht viel rein. Ich war gespannt, was los war und wollte es jetzt auch wissen. Ich machte mich fertig und verabschiedete mich ausgiebigst von Franzi, die immer noch sichtlich schläfrig aussah. „Leg dich noch was hin." bot ich ihr an. „Du siehst müde aus." Sie schüttelte den Kopf. „Nein, das geht schon. Ich kümmere mich jetzt erst mal um den Haushalt und dann sollte ich auch mal einen Blick auf deine Fanpost werfen. Ich glaub ein Post wäre auch mal wieder angesagt." Ich nahm sie und schloss sie in meine Arme. „Hey, du hast noch Urlaub. Das kannst du immer noch machen." versuchte ich sie daran zu erinnern, dass sie sich bestimmt in die Arbeit stürzen würde, wenn sie den Berg an Briefen sehen würde. „Ich schau mal. Aber ich kann die Zeit ja auch sinnvoll nutzen. Wenn es Madlin nicht gut geht, wirst du sicher etwas länger weg sein.Damit hatte sie nun auch wieder recht. Ich verabschiedete mich und schwang mich in mein Auto.

Meet and love 2 (gxg)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt