the final day part 2

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-Leo-

Diesmal hatte jeder sein ganzen Equipment zusammen und jeder konnte beruhigt in die Probesprünge und den Wettkampf gehen. Das glaubten wir Anfang noch. Den ersten Schock bereitete uns Welly aus dem deutschen Team der Stürzte. Lina und ich rannten gleich auf ihn zu, aber nach einer kurzen Behandlung stand fest das er im ersten Durchgang wieder springen konnte. Als auch noch Kenny seinen Sprung nicht stehen konnte, waren wir uns alle sicher das es nicht der letzte Sturz heute sein würde. Beide hatten mit dem Neu-Gefallen Schnee zu kämpfen und es schaute auch nicht so aus, als würde es bald aufhören. Zum Glück hatte auch er sich nicht ernsthafter verletzt und konnte dann um seinen Sieg kämpfen.

"Ich glaube noch einen Sturz machen meine Nerven nicht mit." Anni trug die Ski von Kenny und lief ihm mit uns und ihm ins Springerlager. "Ich glaube das da nicht nur deine nicht mehr mitmachen." gab ich zu und ging dann zu den Slowenen. "Wie geht es Kenny?" Peter und Jurij kamen sofort auf mich zu und schauten mich besorgt an. Seit Anni in Norwegen war, gab es keine Team Slowenien und Team Norwegen, sondern ein großes gemeinsames Team und jeder fieberte mit jedem mit. "Soweit ganz gut. Wird zwar wahrscheinlich mit Respekt in den Wettkampf gehen, aber sonst sollte alles normal sein." beruhigte ich die Jungs und gab meinen Freund kurz einen Kuss.

-Anni-

"ist wirklich alles gut Kenny?" ich schaute Kenneth skeptisch an, als er sich vor die Hütte auf eine Bank setzte und dabei das Gesicht verzog. "DAs wird schon gehen. Ich überlasse Peter nicht kampflos den Titel." Achja alle Skispringer sind eben doch gleich. Wollen selbst noch mit den schlimmsten Schmerzen Springen. "Okay ich kann es dir ja nicht verbieten, nach dem okay von Leo. Aber bitte sei vorsichtig und denke auch etwas an morgen. Wir brauchen dich da." Ich schaute Kenny flehend an. "Ich werde schon an morgen denken." Kenny gab mir einen Kuss auf die Wange und ging dann kurz in die Hütte. Auch wenn ich wusste das Kenny vernünftig war, hatte ich dennoch Angst um ihn. "Hab keine Angst um ihn. Er weiß wo seine Grenzen sind." Anders nahm mich von hinten in den Arm und ich lehnte mich an ihn. Glücklicherweise hatte Deschwanden bis jetzt noch nichts gemacht, aber man wusste ja nie. Anders küsste mich kurz auf die Wange und machte sich dann auf den Weg die Schanze hoch. "Ich habe nicht nur Angst um ihn." sagte ich eher zu mir selber und ging dann nach Kenny schauen.

"Was ist denn heute schon wieder mit Jurij los." stöhnte ich genervt auf und schaute zu meinem besten Freund, der selber mit seinem Sprung nicht zufrieden war. Jurij war normalerweise ein Flieger und kam auch mit den Bedingungen klar, egal wie sie waren. Nur heute wollte es nicht funktionieren. Ohne auf sein Ergebnis zu warten, stapfte er aus dem Auslauf. "Miran kann sich dann was anhören." Jurij stellte gefrustet seine Ski ab. "Miran kann doch auch nichts dafür, dass du einfach keinen guten Sprung machst." nahm ich Jurij seinen Vater in den Schutz. Klar hatte Jurij jetzt nicht den besten Wind, aber es war immer noch machbar gewesen "Nein ich hatte ja nur die schlechtesten Bedingungen von allen." "Die hattest du mit Sicherheit nicht. Du musst nur mal das Umsetzten was du damals gelernt hast und nicht darauf vertrauen das Miran bei dir solange wartet bis es sehr gute Bedingungen sind." Ging ich Jurij an. Mir war es egal ob uns die anderen beobachteten. Ich hatte schon die ganze Saison lang das Gefühl, dass wenn es mal nicht so funktionierte wie er wollte, er Miran dafür verantwortlich machte. Denn nur weil sein Vater an der Ampel saß, hatte er nicht die Vorteile das er ihm helfen würde. Also brauchte er es sich auch nicht einbilden. „Weist du was Anni du kannst mich mal." Schrie Jurij mich an und ging dann ins Springerlager. Man was war nur mit ihm los. Fragend schaute ich zu Leo die aber auch nicht wirklich eine Erklärung für sein Verhalten hatte. Als dann auch Anders seinen Sprung etwas versaute wurde ich langsam misstrauisch. „Was ist denn nur heute los mit euch allen?" Ich schaute meinen Freund fragend an, der mir gerade seine Ski in die Hand drückte. „Habe irgendwie kein guten Tag heute, weiß auch nicht was los ist." Er zog sich schnell um, gab mir einen Kuss und verschwand ebenfalls. „Ich glaube wir müssen uns mal unterhalten Mädels. Ich habe gerade das Gefühl das Anders und Jurij was von der Sache wissen." Ich drehte mich langsam zu den Mädels um und sah eine nach der anderen Streng an. „Vielleicht habe ich ja gegenüber Jurij mal was erwähnt, wer kann aber auch denken dass er seinen Sprung gleich versaut." Verteidigte sich Leo und schaute mich entschuldigend an. „Und was ist mit Anders?" „Keine Ahnung ob Jurij ihm was gesteckt hat. Ich war es auf jeden Fall nicht." „Okay ich werde mal versuchen mit den beiden zu reden." Ich schulterte Jurij seine Ski, die er vergessen hatte, und ging dann ebenfalls ins Springerlager.

„Jurij wir müssen uns mal unterhalten." Ich schaute ihn streng an, normalerweise zog der Blick auch immer. „damit du mir wieder Vorwürfe machen kannst. Nein Danke darauf kann ich verzichten." Gaffte er mich an. Okay was hatte ich den erwartet wenn Jurij einmal sauer war, dauerte es Ewigkeiten bis er sich wieder eingekriegt hatte. „Über das was Leo dir gestern erzählt hat." Versuchte ich weiter, dass Jurij mir zuhörte. „Weist du was Anni. Ich dachte ja immer ich wäre dein bester Freund und wir könnten über alles reden. Aber anscheinend habe ich mich dabei getäuscht." „Jurij lass es mich doch erklären. Ich habe euch allen nichts gesagt. Nicht mal Pero oder Anders, weil ich nicht wollte das so was wie heute passiert. Das ihr euch einfach nicht auf eure Sprünge konzentrieren könnt. Ich wusste schon vorher dass ihr euch Gedanken macht. Ich weiß das mein Verhalten scheiße war. Und ich weiß, dass ich mit euch hätte gleich reden sollen." Ich hoffte einfach mal das Jurij mir zuhörte. "Komm mal her kleine." Jurij zog mich in seine Arme. "Sorry das ich dich so angegangen bin. War gerade aber ein wenig viel." Flüsterte Jurij gegen meine Haare und ich wusste sofort, dass er es ernst meinte. Wir beiden brauchten gerade die Umarmung. Ich um meine Gedanken zu sortieren und mit der Situation fertig zu werden. Und Jurij um seinen schlechten Sprung etwas zu vergessen.

Als wir uns wieder voneinander lösten, war gerade Johann an der Reihe. Den Absprung traf er perfekt und auch sein System war sofort stabil. Als ich aber auf den Wind schaute, bekam ich einen Schreck. Der Sprung würde nicht gut enden, war das einzige was mir durch den Kopf ging. Ich rannte zu der Absperrung und sprang über diese in den Auslauf. Wie mir schon klar war ging der Sprung weit, 240 Meter, aber er konnte ihn nicht stehen. Dafür kam er aus einer zu hohen Höhe. Sofort rannten ich auf Johann zu, der allerding stand wieder und feierte sich schon. Verrückter Typ. "Johann ist alles gut?" Kurz nachdem ich bei Johann war, kamen auch Lina und Emi schon angerannt. "Ganz ruhig Mädels mir geht es gut." versuchte er uns zu besänftigen, aber jeder von uns wusste, dass das Adrenalin seine Schmerzen noch überdeckten. "Ich oder Lars schauen uns das gleich nochmal an." dirigierte Lina Johann sofort ins Springerlager. Dieser gab Emi nur kurz einen Kuss und folgte dann der Blonden zum Exit-Gade und dann ins Springerlager. "Ich hoffe er hat sich nicht ernsthaft verletzt." Emi schaute mich besorgt an. "Das wird er schon nicht haben." Ich drückte sie kurz an mich und wir gingen dann ebenfalls aus dem Auslauf.

Glücklicher weise kamen die nächsten Springer wieder ohne Probleme runter und konnten ihre Plätze verteidigen. Peter musste natürlich mal wieder übertreiben und sprang einen neuen Schanzenrekord. Voller Freude viel ich ihm um den Hals. Auch wenn er gerade gegen Kenny kämpfte, freute ich mich auch mit ihm, immerhin war ich seine Schwester. Kenny musste dann etwas auf seinen Sprung warten, da die Bedingung es nicht zuließen das er sprang. Als er dann Springen durfte, hoffte ich nur das er heil unten an kam. Als er sicher gelandet war atmete ich erleichtert aus. Kenny hatte zwar keinen Telemark gesetzt, aber er war erst mal sicher unten. Als er an der Bande stand, schlug er mit mir und Peter ab. Nichts von Trauer zu sehen, dass er seinen Platz einbühste.

Als ich gerade mit Kenny und Peter auf den Weg ins Springerlager kam und eine glückliche Lina entgegen gesprungen. "Der vierte Durchgang wurde gerade abgesagt. Du bist Skiflug-Weltmeister Peter." etwas ungläubig sahen wir sie an, als aber auch andere noch Peter gratulierten, sackte es langsam zu uns durch. Peter hatte auch diesen Titel gewonnen. "Glückwunsch großer!" ich fiel ihm um den Hals und versuchte mir mit Mühe die Tränen zu unterdrücken. "Danke Kleine. Ich kann es gerade nicht wirklich glauben." "Da hast du jetzt Zeit während wir uns feiern lassen." Kenneth klopfte Peter auf die Schulter, bevor ich ihn auch nochmal kurz in den Arm nahm und wir uns wieder zurück zum Auslauf machten.

Slowenien trifft NorwegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt