Gerade als wir uns auf unser Zimmer begeben wollten, wurden mir die Augen von hinten zu gehalten. "Mensch Leute. Der Mist ist schon so alt." beschwerte ich mich und nahm die Hände von meinen Augen. "Sorry wusste ja nicht, dass du gleich so an die Decke gehst." vernahm ich die Stimme von Cene und drehte mich zu ihm um. "Hey Cene. Sorry das tut mir jetzt Leid. Du darfst es natürlich immer noch weiter machen." Ich umarmte meinen Bruder und drückte ihn eine Kuss auf die Wange.
"Schon irgendwie blöd das ich nur wegen so einem Scheiß jetzt dabei bin." Cene und ich lagen zusammen in unserem Zimmer und genossen die Zeit die wir wieder einmal zusammen hatten. Leider kam das in der Saison ja ziemlich zu kurz. "Besser aber noch so, als gar nicht oder?" "JA da hast du schon recht. Wie geht es dir eigentlich? Und sag bitte die Wahrheit?" Cene kannte mich einfach auch zu gut. Während den letzten Wochen hatte ich natürlich auch oft mit meinen Eltern telefoniert, dabei hatte ich aber das ganze Verschwiegen. Sie hätten sich nur zu große Sorgen gemacht. "Naja die letzten Nächte hatte ich immer mit bei Nick geschlafen. Ich wollte die anderen nicht stören." "Eigentlich schon krass, dass mittlerweile ein Anruf lang um dich so fertig zu machen." dachte Cene wahrscheinlich nur laut nach, aber gesessen hatten seine Worte dennoch. "Also bin ich für dich jetzt nur noch ein psysisch labiles Wrack. Schön zu wissen." Gerade als ich aufstehen wollte, schlang Cene seine Arme um meinen Bauch und zog mich wieder zurück. "So war das doch gar nicht gemeint Kleine. Jeder wäre mit Sicherheit schon eher zusammengebrochen. Ich finde es nur irgendwie krass, dass er nicht schon eher aufgegeben und immer weiter gemacht hat. Bis man dich eigentlich aus der Bahn geworfen hat, haben aber die meisten den Spaß schon wieder verloren." Ich kuschelte mich wieder an Cene seine Brust und er spielte mit meinen Haaren. "Ich hoffe nur das er daraus auch gelernt hat. Ich kann wirklich nicht mehr Cene. Das einzige was mich noch richtig hier hält sind die Jungs." flüsterte ich. "Ich weiß Kleine, ich weiß?"
Am nächsten Tag stand nur das Training und die Quali an. Also nicht viel zu tun. Umso mehr Zeit, was mit meinem Bruder zu machen. Wenn er einmal da war konnte man auch die Zeit mit ihm nutzen. Also machten wir uns zuerst zusammen auf den Weg zur Schanze und später auch wieder zurück, wobei wir bei einem kleinen Café stopp machten. "Wie ist es eigentlich zu Hause so ohne uns?"ich schaute meinen Bruder fragend an, während ich einen Schluck meines Kakaos nahm. "Nicht das selbe, als wenn du da bist. Und in den Verein trainieren gehen macht auch irgendwie nicht so viel Spaß." sagte Cene etwas traurig. "Ach komm. Du hast uns doch jetzt wieder." "Naja wahrscheinlich nur für das Wochenende, Glaube wohl kaum, dass ich gegen Domen oder Anze stand halten kann." "Ich glaube das zwar kaum, aber da müssen wir halt jetzt das Wochenende einfach genießen." Ich setzte mich auf den Stuhl neben meinen Bruder und legte meinen Kopf auf seine Schulter ab.
Der Abend wurde dann einfach unglaublich lustig, da wir einfach wir selber waren und immer irgendjemand eine lustige Story auf Lager hatte. Ob es mal wieder eine Geschichte über Jurij und mich beim Rennfahren war oder einfach welche aus der Kindheit. Manchmal erfährt man solche Geschichten einfach zu spät. Unser Abend wurde so lang, das wir ärger von den Trainern bekamen, die uns auf die Bettruhe hinwiesen. Wir waren einfach wie eine Klasse die gerade auf Klassenfahrt war.
Am nächsten Morgen ging es mit dem Spaß gleich weiter und hielt sich so lange bis wir an der Schanze waren. Dann hieß es wohl oder übel auf die Arbeit konzentrieren. Obwohl man einigen ansah das es ihnen schwer viel und sie sich immer wieder von einer Person wegdrehen mussten, da sich der nächste Lachkrampf anbahnte. "Will ich eigentlich wissen was ihr alle genommen habt." tauchte Alex auf einmal hinter mir auf, als ich mich vor Lachen von Maciej wegdrehen musste. "Besser nicht. Obwohl wir nichts genommen haben." "Solange wie die Jungs ihre Sprünge bringen habe ich auch nichts dagegen." zwinkerte mir Alex zu und ich salutierte vor ihm, bevor er seinen Weg fortsetzte und ich in Lachen ausbrach, da Ewa mich nach äffte. "Gott werde ich morgen Bauchschmerzen haben." ich hatte es irgendwie geschafft zu Ewa zu gelangen und hielt mich nun an ihr fest, da ich sonst wahrscheinlich auf dem Boden liegen würde. "Ich hoffe wir haben nicht zu sehr Ärger bekommen." lachte nun auch Ewa. "Ne ne alles gut." brachte ich lachend raus.
Cene schaffte es zwar nicht in den zweiten Durchgang, dennoch sah man ihn an das er riesig Spaß hatte mit dabei zu sein. "Wenn wir das heute Abend wieder machen, brauche ich erst gar nicht zu springen, da kommt das selbe raus." lachte Cene und auch bei Ewa und mir war es nun schon wieder vorbei und wir stiegen mit ein.
Am Abend ging es genauso lustig weiter, wie dem Abend davor. Nur Peter konnten wir nicht wirklich damit anstecken. Kurzerhand schnappte ich mir schließlich zwei Jacken und zog Peter mit aus dem Zimmer. "Pero fahre mal runter. So wirst du es nicht schaffen. Denke doch mal an letzte Saison. Da standest du dir auch wieder selber im Weg." ich schaute Peter eindringlich in die Augen. Warum musste er sich gerade wieder solche Gedanken machen. Warum muss sich sein Kopf mal wieder einschalten. warum muss er sich alles selber kaputt machen. "Ich versuche es ja. Aber du weist selber, dass es mein Traum ist und jetzt stehe ich so kurz davor." "Dann denke doch mal nicht daran. Mensch Peter. Es liegt ganz alleine an dir und wenn du ihn morgen nicht holst, dann eben wann anders. Du schaffst das und dass muss auch da oben ankommen." Ich tippte Peter auf die Stirn. "Und egal was passiert. Wir sind dennoch stolz auf dich." Ohne zu antworten zog mich Peter einfach in seine Arme. "Ich weiß glaube jetzt, warum ich es die letzten Jahr nicht geschafft habe. Du hast mir einfach gefehlt in der Zeit." flüsterte Peter gegen meinen Hals und drückte dann einen Kuss drauf. Ich war mir sicher. Wir könnten morgen mit Peter seinen Titel feiern.
Es stand nur noch ein Springer oben. Peter. Es würdesich jetzt entscheiden. Wenn er wirklich seinen Kopf ausschalten könnte undnochmal so einen Sprung hinlegt, hat er den Titel gewonnen. Alle standen wirzusammen und warteten auf ihn. Kurz bevor er auf den Balken rutschte wurden mirdie Augen zugehalten. "Boah Leute nicht lustig." reckte ich mich auf."Cene hatte recht. Du bist wirklich unter Ladung." vernahm ich dieStimme von Domen und nahm ihn wenig später in die Arme. "Was machst dudenn hier?" "Glaubst du wirklich das wir uns das entgehen lassenwollen." antworte Anze mir und nahm mich auch in den Arm. "Najaeigentlich müsste ich es wissen, dass ihr immer für so was gut seid."lachte ich auf und die Jungs stiegen mit ein. Danach drehten wir und allewieder zur Schanze wo Peter sich gerade vom Balken abstieß. Schon bei seinemAbsprung wusste ich das er es geschafft hatte. Ich zog die anderen mit in den Auslaufund nahmen Peter dort gleich in die Arme. Wir waren so stürmisch, dass wirPeter mit uns in den Schnee zogen. "Du hast es geschafft großer. Du bistGesamtweltcupsieger." Ich strahlte meinen Bruder an und drückte ihn einenKuss auf die Nasenspitze. "Ohne dich hätte ich es aber niemalsgeschafft." lächelte Peter zurück und zog mich dann nochmal fester ansich. "So Leute genug gekuschelt. Wir wollen ihn auchbeglückwünschen." Cene zog mich wieder auf die Beine und danach Peter
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Slowenien trifft Norwegen
FanficAnni Prevc möchte aus dem Schatten ihres Bruders raus treten und nimmt einen Job im Norwegischen Team an. Sie rutscht in eine neue "Familie" rein und muss dabei die Jungs unterstützen wo sie kann. Aber auch in ihrer richtigen Familie geht es drunte...