05 - Das Clubkonzert

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Mittlerweile war es 1 Woche her seitdem mich Jonas nach Hause gebracht hatte. Ben hatte ein paar Mal im Café vorbeigeschaut und sich mit mir unterhalten. Wenn aber nicht viel los war und ich somit ein bisschen meine Gedanken ordnen konnte, erschienen immer seine Augen und das bescherte mir ein komisches Gefühl in der Magengegend. Jedoch passierte das auch, wenn ich mit ihm redete. Man könnte also sagen, dass ich mit meinen Gedanken immer bei ihm war.

Ich war schon einmal verliebt, weshalb ich das ausschließen konnte, denn so intensiv ist das Gefühl von Verliebtheit nun auch wieder nicht. Zusammengefasst : Ich hab keine Ahnung was mit mir los ist oder ob ich einfach nur krank werde.

Zum späten Nachmittag übernahm Sophie alleine die Schicht vorne im Café. Ich wiederum erledigte die angefangene Büroarbeit von ihr.
Apropos Sophie, die ist fast ausgeflippt, als sie gesehen hat, dass ich von Jonas nach Hause gebracht wurde. Und als ich ihr von dem Kuss erzählte, ist sie vor die Glastür, die zum Wohnzimmer führt, gelaufen. Sie ist einfach ein totaler Tollpatsch, denn sie ist nicht das erste Mal dagegen gelaufen. Meine beste Freundin hat es sogar schon geschafft mit einer Wasserbombe davor zurennen, sodass diese zerplatze und wir mit zwei Föhnen die Wände trocknen durften.
***
Ich öffnete gerade den nächsten Brief, als es an der Tür klopfte. Eigentlich kommen alle ohne zu klopfen rein, also wer war da? "Ja?" Die Tür ging auf und als ich erkannte wer da stand, fing ich an zu lächeln.
"Na was machst du hier hinten?" fragte Ben "Naja, da mir das Café gehört, muss ich auch ab und zu Bürokram erledigen. Ein Teil davon hat Sophie schon vor ein paar Tagen gemacht, aber das meiste muss ich unterschreiben, da alles über meinen Namen läuft" stöhnte ich frustiert. "Früher wollte ich auch selbstständig werden, ein eigener Musikladen" erzählte er auf einmal. "Ach echt ? Aber dann wurdest du berühmt und jetzt brauchst du dir erstmal keine Sorgen mehr machen." "So berühmt bin ich ja nun auch nicht, wenn Leute mich nicht erkennen" grinste er.

Das war so klar, dass ich mir das noch bis zu meinem Lebensende anhören darf. Entweder von Sophie oder von Ben selber. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen, damit er meine Schamesröte nicht sah. "Da wird ja jemand rot! Ich weiß, seitdem ich in diesem Raum bin, ist es ganz schön heiß hier." Oh gott, ich hoffte so sehr, das er das jetzt nicht wirklich gesagt hatte. "Du müsstest dich mal sehen" prustete er nun los.
Ich sah aber erst wieder auf ,als ich mir sicher war, dass ich nicht mehr so rot war. Ich tat so als hätte ich Kopfschmerzen, damit ich mir meine Schläfen massieren und somit meine Hände vorm Gesicht halten konnte. Ben hatte sich inzwischen auf das Sofa gesetzt, das Sophie damals unbedingt haben wollte.
"Und wie lange brauchst du noch mit dem Papierkram ?" „Naja ich bin mein eigener Chef, weshalb ich keine bestimmte Anzahl von Briefen lesen muss" lachte ich „Aber das Café hat bis 6 Uhr offen" „Na dann ist ja alles geregelt!" grinste er jetzt. „Hä?" gab ich äußerst intelligent von mir. „Du solltest wirklich mal den interessanten Teil der Zeitung lesen" schmunzelte er kopfschüttelnd. „Wieso? Jetzt hör auf mir was vorzuenthalten und erzähl es mir lieber!" Ich sag ja, neugieriger Mensch. „Wir treten heute Abend hier im Club auf und ich habe für dich und Sophie Karten besorgt, da ihr selber nicht mehr dran kommen würdet!" „Warum? Also ich mein wieso hast du das gemacht?" „Sag einfach 'Danke'!" „Danke" ich nahm ihm die Karten aus der Hand. „Aber ich wusste, dass ihr heute Abend auftreten werdet, aber du hättest ja auch was ganz anderes von mir haben wollen!" schob ich schnell hinter her. „Natürlich!" antwortete er augenverdrehend.
***
„Das ist ja der Wahnsinn, zwei Karten für 'No Name' und dann noch VIP. Was für Vorteile das mit sich bringt, wenn die beste Freundin mit dem Frontsänger zusammen ist." Sophie war sofort Feuer und Flamme als ich ihr von unseren neuen Abendplänen erzählt hatte. Auf meine Verbesserung, dass ich nicht mit Ben zusammen bin, sagte sie, genau wie Alex ein paar Tage zuvor, dass das noch kommen würde. Aber seien wir mal ehrlich, wenn ich wirklich in ihn verliebt wäre, wäre es unmöglich, dass wir zusammen kommen würden. Erstens weil er nicht das gleiche fühlen würde und zweitens weil er ein Superstar ist und wir nicht in einem Film sind.

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