Ben POV
„Das hat doch alles gar keinen Sinn mehr!" rufe ich verzweifelt aus. „Ach nein? Willst du etwa alles aufgeben?" „Verdammt noch einmal! Es ist nichts mehr wie früher. Damals hat es uns Spaß gemacht, es war unser Hobby und jetzt? Wir sind nur noch am Streiten. Ich habe auch noch ein Privatleben!"
Sie verstehen das doch alles gar nicht. Wir streiten mittlerweile vor jedem Konzert und ich habe da keine Lust mehr drauf. Wir waren und sind immer noch die besten Freunde. Doch wenn wir so weiter machen, zerbricht das alles! „Ach und wir haben keins? Denkst du auch irgendwann einmal an uns?" knurrt Finn verärgert. Was war das? Ich springe aus reiner Intuition auf und stelle mich bedrohend vor ihm auf. „Irgendwann einmal? Das nimmst du zurück!"
Jetzt steht auch er auf und versucht mich irgendwie mit seinem Blick einzuschüchtern, was aber nicht klappt, denn er ist maximal einen Kopf kleiner als ich. „Ach ja? In letzter Zeit war doch nur noch Mila in deinem Erbsenhirn. Mila hier, Mila dort." Ich will ihm dafür gerade eine reinwürgen, halte mich aber an der Tatsache fest, dass er mein Freund ist, weshalb ich nur meinen Kiefer zusammen presse. Als Milas Name gefallen ist, ist auch Alex aufgesprungen und hat sich nun zwischen uns gestellt. „Wow, wow! Mal ganz langsam hier!" sagt er. „Ich sagte doch, dass es alles kein Sinn hat! Ich hab kein Bock mehr!" schreie ich und verschwinde aus dem Proberaum, der uns von dem Veranstalter zur Verfügung gestellt wurde.Draußen begegne ich Jonas, der mir leicht verwirrt hinterher schaut. Doch von meiner Wut geleitet, gehe ich bis zum Strand und setze mich dann in den heißen Sand.
Ich starre auf das Meer, doch selbst der Anblick stimmt mich nicht milde, jetzt hilft nur eins. Ich nehme mein Handy aus meiner Hosentasche und wähle ihre Nummer. Sie hat sich nur einmal gemeldet und zwar kurz nachdem sie gelandet ist. Klar, ich hätte Mila auch anrufen können, aber ich hatte wahrscheinlich genau so viel zu tun wie sie. Und trotzdem vermisse ich sie unendlich. Ich halte mir mein Handy ans Ohr und warte auf ihre zarte Stimme, doch es geht nur die Mailbox ran. Auch die anderen Male versuche ich sie zu erreichen, aber vergebens. Resigniert lasse ich auch meinen Oberkörper in den Sand fallen. Ich schließe aufgrund der Sonne meine Augen und seufze kurz, ehe ich mich wieder aufrapple und wieder zurück zur Konzerthalle laufe.
„Tut mir leid, ich hätte das nicht sagen sollen!" kommt Finn auf mich zu. „Schon gut!" sage ich und versuche zu lächeln, was mir irgendwie misslingt. Warum ruft Mila denn nicht zurück und warum ist sie denn nicht ran gegangen? Ich habe ein ungutes Gefühl in meiner Magengegend.
***
Von draußen hört man schon das aufgeregte Gekreische der Menschenmasse. Sie warten nur darauf, dass wir rauskommen, sie warten nur auf uns. Es ist ein unglaubliches Gefühl, wenn man darüber nachdenkt, dass wir so viele mit unserer Musik ansprechen können. Noch zwei Minuten, dann stehen wir auf der Bühne und fangen mit unserem ersten Lied an. Meine Fingerspitzen fangen an zu kribbeln und ich kann kaum still stehen. Die Nervosität verfolgt mich immer noch und wahrscheinlich wäre es gar nicht so schlimm, wenn Mila hier wäre. Ihre Anwesenheit würde mich im Allgemeinen beruhigen. Doch sie ist nicht hier und ein Blick auf mein Handy verrät mir, dass sie auch noch nicht zurück gerufen hat.
Ich stehe vor dem Bühneneingang und warte auf die anderen, die in dem Moment auch kommen. Sie klopfen mir alle auf den Rücken, was wahrscheinlich leicht merkwürdig aussieht, aber sie wissen, dass ich vor Konzerten garantiert nicht die Ruhe in Person bin. Das Signal ertönt durch die kleinen Kopfhörer in unseren Ohren und wir wissen, dass wir jetzt auf die Bühne müssen.
„Dann mal los!" schreit Alex begeistert und rennt vor uns auf die vielen Fans zu, die augenblicklich zu schreien anfangen, als sie uns sehen. Ich atme noch einmal tief ein und aus und fange dann auch an zu rennen. Die Musik setzt ein, als ich vor meinem Mikrophon stehen bleibe. Wir fangen mit dem Lied an, dass wir auf Sophies Geburtstag gesungen haben. Bei dem Gedanken schleicht sich langsam aber sicher ein Lächeln auf meine Lippen. Wie ihre Augen geschlossen waren, wie sie sich zu der Musik bewegt hatte, wie sie die anderen einfach ausgeblendet hatte. Sie verzaubert mich jedes Mal aufs Neue.
***Noch dieses Lied und dann können wir das erste Mal durch atmen. Mein Körper sehnt sich schon nach Wasser, ich bin am Verdursten. Mein T-Shirt ist schon komplett durch geschwitzt, weshalb ich mir gleich endlich ein neues anziehen werde. Wir müssen danach zwar noch einige Lieder singen aber das wird mich nicht davon abbringen.
Mit dem Gekreische der Fans verlassen wir rennend die Bühne. Jede Sekunde zählt, denn wir haben nur 5 Minuten Pause. „Ich freue mich heute Nacht schon auf die Dusche und mein Bett" jammert Finn und ich kann ihm innerlich nur zu stimmen. Wir werden in unseren Proberaum gebracht, in dem die Veranstalter schon Mengen von Wasserflachen aufgestellt haben. Daneben liegen trockene und sauber gefaltete Handtücher. Tim, Finn und Alex lassen sich mit einer Flasche auf dem Sofa nieder und trinken diese gierig aus. Ich jedoch ziehe mir erst ein neues Shirt an und nehme mir dann eine der vielen Wasserflaschen. Als ich jedoch gerade meinen ersten Schluck getrunken habe, klopft es an der Tür, die keine Sekunde später geöffnet wird. Im Türrahmen stehen zwei Männer, die nicht älter als dreißig sind.
„Ben Lewis, können wir vielleicht einen Moment unter vier Augen sprechen?" „Nein, tut mir leid. Ich muss jetzt gleich wieder auf die Bühne und außerdem weiß ich gar nicht wer sie sind!" sage ich gelangweilt und schaue auf mein Handy. Mila hat sich immer noch nicht gemeldet! „Entschuldigung, wir sind von der Polizei und..." „Das ändert aber nichts daran, dass ich jetzt wieder zu meinen Fans muss. Vielleicht habe ich nachher noch zwei Minuten für Sie Zeit!" Ich habe nichts angestellt. Also warum wollen die mit mir reden? Doch ich habe keine Zeit länger darüber nachzudenken, denn wieder ertönt das Signal in meinem Ohr und bedeutet Pausenende! „Aber... Mr. Lewis!" ruft mir der eine noch hinterher, aber wir sind schon an ihnen vorbei und laufen auf die Bühne. Noch einmal zwei Stunden hundert Prozent geben und dann haben wir es geschafft.
***Das letzte Lied für heute und gleichzeitig eines meiner Lieblingslieder. Nach unserer Pause sind mir immer wieder die beiden Männer, die jetzt am linken Bühneneingang stehen, aufgefallen. Was wollen sie denn von mir und wie sind die überhaupt in den Backstagebereich gekommen? Ich gebe zum Schluss noch einmal alles und hoffe, dass meine Stimme nicht irgendwann den Geist aufgibt. Alex muss bei dem Lied sowieso die ganze Zeit mitsingen, weshalb ich zwischenzeitig kurz ausatmen kann. Normalerweise würden wir sogar eine Zugabe geben, aber bei der Hitze Brasiliens ist das für uns unmöglich. Wir freuen uns alle nur noch auf eine kalte Dusche. Ich hoffe, dass die gleich nicht lange labern werden, denn darauf habe ich garantiert keine Lust mehr. Dann können die morgen früh wieder kommen.
Ich mache mir eindeutig zu viele Gedanken!Finn ist wieder derjenige, der sich bei allen Fans bedankt und als letzter in den Proberaum kommt. Ich bin eben einfach an den Polizisten vorbei gelaufen, doch natürlich sind sie mir gefolgt. Sie warten geduldig im Türrahmen, jedoch scheint mir der jüngere etwas nervös. Als ich meine Wasserflasche auf getrunken habe, landet mein zweites Shirt in meinen Rucksack. Ich drehe mich wieder zu den Beiden, die anscheinend leise über etwas streiten. „Also was wollen Sie?" frage ich und ziehe eine Augenbraue hoch. „Uns wäre es lieber, wenn wir es mit ihnen alleine besprechen würden." Sagt der Ältere ruhig, weshalb ich mit meinen Schultern zucke. „Na gut, folgen Sie mir!" sage ich wieder gelangweilt und führe sie in den angrenzenden Raum.
Hinter uns wird die Tür geschlossen und ich lehne mich mit verschränkten Armen an die kahle weiße Wand. Derjenige, der auch die Tür geschlossen hatte, räuspert sich jetzt stark und sieht mir dann irgendwie mitleidig in die Augen. Die sollen endlich anfangen zu reden. Mal im Ernst, ich will duschen! Da er aber nichts sagt, fängt sein Kollege an. „Mr. Lewis, ihre Freundin Mila Summer..." er weiß nicht so recht was er sagen soll und schaut dem anderen in die Augen. Was ist denn mit Mila? Plötzlich werde ich ganz unruhig. Ich hatte die ganze Zeit ein blödes Gefühl in der Magengegend, als sie nicht geantwortet hat. „...liegt im Krankenhaus. Sie ist heute Mittag zusammen gebrochen und liegt seit dem im Koma. Sie wollen sie morgen früh mit dem Hubschrauber in ihr Heimatkrankenhaus fliegen. Es tut mir wirklich sehr leid ihnen das mitteilen zu müssen!" wird der Satz des anderen beendet. Fuck!
Ok Leute, zu aller Erst tut es mir voll leid, dass es ein bisschen länger gedauert hat. Aber bei mir ist leider der Schulstress wieder ganz präsent.😝
Zudem kommt hinzu, dass ich selber nicht ganz fit bin. Seit gut einer Woche plagen mich Magenschmerzen und ich hoffe, dass es keine Magenschleimhautentzündung ist.😣 Man ist das ein langes Wort. 🤔
Ich hoffe, ihr nehmt mir das nicht allzu böse.😓So und wer hat damit gerechnet, dass Mila wortwörtlich im Dunkeln zurückgelassen worden ist?😅😶
Denkt bitte ans Voten!😅😍😘
Love you!
Lost_hope17❤❤❤
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Mehr als mein Leben
RomanceMila Summer, eine junge attraktive Frau, die definitiv mit beiden Beinen im Leben steht. Zusammen mit ihrer besten Freundin versucht sie den Alltag so gut es geht zu meistern. Nicht ganz so einfach, wenn man beachtet, dass die beiden ein Café leiten...